Taxifahrer des Monats gesucht

Der Geschäftsplan für den Taxifahrer-des-Monats-Wettbewerb ist bereits aufgestellt und seit dem gestrigen Montag kann man für seinen Lieblingschauffeur stimmen – vorausgesetzt, dass dieser an der Kampagne teilnimmt. Wie Nathan Africa, Generalsekretär des namibischen Verbands öffentlicher Verkehrsmittel (Namibia Public Passenger Transport Association, NPPTA), gestern auf AZ-Nachfrage in Windhoek erklärte, hätten sich bereits rund 200 Taxifahrer des Windhoeker Bezirks als Wettbewerbsteilnehmer registriert. Zunächst beschränke sich die Aktion auf die Hauptstadt, werde aber „später“ in andere Ortschaften ausgeweitet. Im März kommenden Jahres wolle man dann den Erfolg der Initiative beurteilen. „Jeder Fahrer oder Eigentümer eines Taxis kann an diesem Wettbewerb teilnehmen, solange dieser ein registriertes NPPTA-Mitglied ist und sich für die Kampagne eingeschrieben hat“, erklärte Africa. Ihm zufolge läuft die Initiative in Zusammenarbeit mit zwei Partnern: die Werbefirma Peppy Media Solution und der Finanzdienstleister Nam-mic. „Peppy Media Solutions wird die Vermarktung des Wettbewerbs übernehmen“, erklärte der NPPTA-Funktionär. Beim Einsteigen in das jeweilige Taxi soll der Kunde auf den Wettbewerb hingewiesen werden. „Per SMS kann man den Fahrer und Wagen bewerten. Anhand der gesammelten Beurteilungen werden wir mit dem Fahrer in Kontakt treten und im Falle negativer Rückmeldung auch gewisse Maßnahmen ergreifen. Von den besten und diszipliniertesten Teilnehmern wird einer zum Taxifahrer des Monats gekürt und bekommt 5000 Namibia-Dollar“, bestätigte Africa gestern. Man schicke lediglich eine SMS mit dem Wort „SOS“, der Taxi-Registrationsnummer des jeweiligen Wagens und einer entsprechenden Anmerkung auf Englisch an die Rufnummer 99910 (Beispiel: SOS K090 Clean vehicle, friendly driver). „Am Ende des Jahres werden alle zwölf Taxifahrer des Monats gemeinsam dann noch vor eine ‚Prüfung' gestellt“, so der NPPTA-Generalsekretär. Dabei wolle man die Probanden beispielsweise vor eine Verkehrssituation stellen, wobei die Kandidaten das entsprechend korrekte Verhalten erkennen und erklären oder an den Tag legen müssen. „Daraus ermitteln wir dann den Gesamtsieger“, so Africa. Allerdings müsse jeder Taxifahrer, der an dem Wettbewerb teilnehmen möchte, gewisse Anforderungen erfüllen. Neben einer verbindlichen NPPTA-Mitgliedschaft müsse jeder Wettbewerbsinteressent eine reine Weste haben, dürfe also keine ausstehenden Bußgelder besitzen oder in dem Monat der Teilnahme wegen eines Vergehens belangt werden. Das Ziel der Kampagne sei es, Betreiber, Eigentümer und Fahrer von Taxis zu ermutigen, die Kundschaft zu respektieren, sich an die Verkehrsregeln zu halten und auf Sauberkeit zu achten – beim Fahrer sowie im Fahrzeug. Dazu fordert der Taxiverband auch die Unterstützung der Regierung. „NPPTA möchte, dass das Ministerium für öffentliche Abreiten und Transport uns bei der Einführung (…) hilft“, heißt es Geschäftsplan des Wettbewerbs. Darin wird erklärt, dass es in Windhoek „mehr als 10000 Taxis gibt“ und dass diese „oft in Unfälle verwickelt sind“. Dabei trage „der Großteil der involvierten Taxifahrer zumindest teilweise eine Schuld“, so die NPPTA. Von Clemens von Alten WINDHOEK