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Teilnehmerrekord beim SFC-Jugendturnier

Robby Echelmeyer
Reges Treiben herrschte vom 30. September bis 2. Oktober auf der Anlage des Swakopmund FC (SFC), wo sich rund 1500 Menschen tummelten. In sechs Altersklassen (U7 bis U17) kämpften Nachwuchsfußballer von zehn Vereinen, zwei Akademien und zwei Schulen um die begehrten Titel. Am besten schnitt wie in den beiden Vorjahren der Ramblers FC (RFC) ab. Die Blau-Weißen aus Windhoek-Pionierspark triumphierten jeweils zum dritten Mal nacheinander in den Kategorien U7 und U11. Zudem entthronte der RFC in der U13-Wertung den Gastgeber. Für die Küstenkicker reichte es erstmals seit 2012 vor heimischer Kulisse nicht zu einem Titelgewinn. Immerhin schafften es die Teams von Jugendkoordinator Georg Engelbauer einmal mehr auf das Treppchen als bei der vorigen Ausgabe. Die diesjährige SFC-Bilanz: Einmal Silber (U11) und dreimal Bronze (U9, U13, U17).

Ebenfalls vier Medaillenränge verbuchte der Sportklub Windhoek (SKW), der es auf dreimal Silber (U7, U15, U17) und einmal Bronze (U15) brachte. Seinen U15-Titel verlor der SKW derweil an den Young United FC aus Walvis Bay. Die ebenfalls dort ansässige Internationale Schule hatte zuvor mit dem sensationellen Gewinn der U9-Wertung den Grundstein für einen unerwarteten Doppelerfolg der Hafenstadt gelegt. Ein weiteres Novum: U17-Gold ging an die Swallows. Darüber hinaus holte die Talentschmiede aus Windhoek-Katutura noch je einmal Silber (U13) und Bronze (U11). Ein zweiter (U9) und ein dritter Platz (U7) lautete die Medaillenausbeute des Deutschen Turn- und Sportvereins (DTS), bei dem der deutsche A-Lizenzinhaber Guido Kandziora erstmals auf Turnierebene das Zepter in der Hand hatte.

Schulmannschaft obenauf

„Wir sind zufrieden, die Jungs haben sich gesteigert“, sagte DTS-Jugendkoordinator Wieland Klinger auf AZ-Nachfrage. Dem knapp verpassten U9-Gold trauerte er nicht hinterher. „Die Internationale Schule war uns körperlich überlegen und hat verdient gewonnen“, erklärte der 29-Jährige die 0:2-Finalpleite. Insgesamt 13 Mannschaften waren in dieser Altersklasse an den Start gegangen. Um den U11-Titel kämpften elf Teams. Im Endspiel standen sich der SFC und die Ramblers gegenüber, wobei die Gastgeber mit 1:3 den Kürzeren zogen. „Individuelle Fehler und eine mangelhafte Chancenverwertung haben uns den Sieg gekostet“, kommentierte Engelbauer.

Die U13-Titelanwärter des SFC schafften es gar nicht erst ins Finale, weil sie in der Vorschlussrunde den Swallows mit 0:1 unterlagen. Der 1:0-Erfolg über die B-Auswahl der Ramblers im Spiel um Platz drei war da nur ein schwacher Trost. Engelbauer: „Als Titelverteidiger hatten wir uns hier mehr ausgerechnet.“ Im Gold-Duell setzte sich das A-Team des RFC mit 1:0 gegen die Swallows durch. Zwölf Mannschaften umfasste diese Kategorie, nachdem die Mario Football Academy aus Windhoek nicht aufgetaucht war. Der U15-Wettbewerb ging wie geplant mit elf Teams über die Bühne. Das Rennen machte mit Young United ein Außenseiter. Im Finale besiegte der Nachwuchs aus Walvis Bay die Erstvertretung des SKW mit 2:0. Die Reserve des Sportklubs sicherte sich Bronze. „Zwei Top-3-Platzierungen in einer Altersklasse - eine tolle Leistung“, freute sich Pressesprecher Arend von Stryk über ein Kunststück, das den Ramblers diesmal nicht gelingen wollte. Zwar war der RFC in gleich zwei Kategorien mit zwei Mannschaften ins Halbfinale eingezogen. Doch das B-Team der U11 landete am Ende nach einer knappen 0:1-Niederlage gegen die Swallows wie die U13-Reserve nur auf dem undankbaren vierten Platz.

Den Vergleich der neun U17-Teams entschieden die Swallows für sich. Eine Premiere, denn nie zuvor hatten die seit Jahren aufstrebenden Schützlinge von Hermanus Naobeb in dieser Altersklasse einen Titel gewonnen. Im Finale rangen die „Schwalben“ den SKW mit 2:1 nieder. Dritter wurde der SFC, der Young United mit 5:4 im Elfmeterschießen bezwang. Für die Hausherren war es nach dem Sieg im kleinen U13-Finale gegen den zweiten RFC-Anzug und dem 1:0 im Spiel um den dritten Platz der U9-Wertung der dritte Bronze-Erfolg an diesem Wochenende.

Jeder gegen jeden

Im Gegensatz zu den älteren Spielern absolvierten die U7-Kicker eine Einfachrunde ohne anschließende K.o.-Partien. Zehn Mannschaften mischten mit. Die beste Ausbeute erzielten die Ramblers, gefolgt von ihren Hauptstadtrivalen SKW und DTS.

Mit ihren drei Titeln beim SFC-Turnier stockte der RFC sein Saisonkonto auf 20 Medaillen (12x Gold, 2x Silber, 6x Bronze) auf. Die Swallows (4/9/4) verteidigten ihren im Vorjahr eroberten zweiten Rang in der Gesamtwertung. Der SFC (3/5/6) schob sich indes am SKW (2/7/6) und DTS (2/2/3) vorbei und belegt nun den dritten Platz. „Wir sind jetzt zum vierten Mal nacheinander der erfolgreichste Verein - auf diese Konstanz können wir stolz sein“, erklärte Ramblers-Präsident Harald Hecht.

Engelbauer ist indes froh darüber, dass die seit 2012 fünf Events umfassende Wettkampfreihe wieder in Swakopmund endet. „Sehr schön, so war es ja früher immer“, kommentierte der unermüdliche SFC-Jugendtrainer, der während des Turniers seinen 75. Geburtstag feierte. In den vergangenen vier Spielzeiten hatten die Vereine die beliebte Serie beim als Ausrichter neu hinzugekommenen DTS ausklingen lassen. Zwei Änderungen im Kalender machten einen traditionsgemäßen Abschluss an der Küste wieder möglich: Der DTS hat den Juni-Termin vom Otjiwarongo FC übernommen, und der OFC hält sein Turnier nun im August ab.

Lokalteams verspätet

Für Unmut sorgten in diesem Jahr beim SFC neben der einmal mehr ohne Ankündigung ferngebliebenen Mario Football Academy auch drei lokale Vereine: Der Swakopmund Sports Development Club (SSDC), Swakopmund United und das U13-Team der Gastgeber waren am Samstag unpünktlich. Der Zeitplan geriet zunehmend aus den Fugen, und der Ball musste letztlich bis zum späten Abend rollen. „Dass hier Swakopmunder den Betrieb aufhalten, ist ärgerlich“, schimpfte Engelbauer. Von einigen Vertretern der Gastvereine wurden zudem die mit zweimal zehn Minuten ihrer Meinung nach zu knapp bemessene Dauer der U15- und U17-Spiele sowie das am Samstagnachmittag leer gefegte Essensbüffet bemängelt.

Der direkt nach dem SFC-Turnier im September vergangenen Jahres verkündete Rückzug von Sten Gebhardt als Hauptorganisator konnte also offensichtlich nicht ganz kompensiert werden. Rund eine Dekade lang war der seit dem 1. März 2015 als festangestellter Manager des Sportclubs fungierende 48-Jährige maßgeblich an der Planung und Durchführung dieser traditionsreichen Veranstaltung beteiligt.

Nun mussten Engelbauer und Vereinspräsident François Hartz erstmals ohne den erfahrenen Macher auskommen. Dass dies trotz vereinzelter Makel gelang, lag auch an der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer. „Ganz besonders erfreulich war, dass sich dabei verschiedene Bevölkerungsgruppen engagiert haben“, betonte Hartz. Der finanzielle Gewinn, den das Turnier in die Clubkasse gespült hat, soll wie gewohnt in die eigene Fußballjugend investiert werden.

Die Kritik der Gäste bezüglich Zeitmanagement und Gastronomie wollen die SFC-Funktionäre konstruktiv nutzen, um das Event zu optimieren. „Ich denke, dass wir wieder auf 60 Mannschaften runtergehen müssen“, sagte Engelbauer mit Blick auf die nächste Ausgabe. Mehr gebe die Kapazität nicht her. In diesem Zug sollen nur zuverlässige Clubs eingeladen werden. „Größer ist nicht immer besser“, meint Engelbauer. Sein Anspruch: in Swakopmund ein Top-Jugendturnier anzubieten.

Robby Echelmeyer

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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