Testreihe zu HIV-Vakzin gescheitert
Windhoek (km) - Eine groß angelegte Testreihe zur Wirksamkeit eines möglichen Impfstoffs gegen HIV ist gescheitert. Das vielversprechende Vakzin des Herstellers Johnson & Johnson hat sich in einer Studie mit 2600 Frauen in Südafrika und vier Nachbarländern als unwirksam erwiesen. Das Forscherteam fand 63 Infektionen in der Gruppe, die statt einer Impfung nur von einem Placebo-Effekt profitieren konnte, und 51 Infektionen unter den Geimpften. Das zeige eine Wirksamkeit von 25,2 Prozent, viel zu niedrig, um zum Einsatz zu kommen. „Wir müssen von Grund auf anders an die Entwicklung herangehen“, so Glenda Gray, Leiterin des südafrikanischen medizinischen Forschungsrates, die die Studie betreute. Allerdings seien dies deutlich vielversprechendere Daten als in zwei anderen enttäuschenden Impfstoffstudien. „Jede gescheiterte Testreihe lehrt uns etwas.“ Das getestete Vakzin sah vier Dosen in zwei Impfungen vor. Die erste ist, ähnlich wie Johnson & Johnsons Covid-Impfstoff, ein Vektorimpfstoff, das HIV-Gene in die menschlichen Zellen trägt. Die zweite ist eine genetisch veränderte Variante des HI-Virus, um eine breite Immunantwort auf verschiedene Virusvarianten zu stimulieren. Dieselbe Strategie kommt in einer weiteren Testreihe zum Einsatz, die in den Amerikas und in Europa läuft und trotz des Misserfolgs der ersten Studie weitergeführt werden soll.
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Allgemeine Zeitung
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