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Textilfirma Ramatex geschlossen

Windhoek - Als die Angestellten gestern Morgen zur Arbeit kamen, fanden sie verschlossene Werkstore vor. Die Geschäftsführung von Ramatex hatte den Eingang mit der Begründung verriegeln lassen, es könnte zu möglichen Ausschreitungen oder eventueller Sachbeschädigung kommen, wenn die Belegschaft in der Fabrik über die Schließung des Unternehmens informiert werden würde. Vor den Werkstoren waren zahlreiche Sicherheitskräfte postiert, die das Personal offenbar im Auftrag des Generalinspektors der Polizei, Sebastian Ndaitunga, daran hindern sollten, das Werksgelände zu betreten.

Der anwesende Generalsekretär der Nationalen Gesellschaft Namibischer Arbeiter (NUNW), Evilastus Kaaronda, war über das "respektlose" Verhalten der Geschäftsführung empört. "Man kann seine Mitarbeiter nicht einfach wie Hunde aussperren", sagte er gegenüber Pressevertretern und fügte hinzu: "Die Geschäftsführung hatte nicht einmal den Anstand, die Beschäftigten über die Schließung der Firma zu informieren, sondern lässt sie hier im Unklaren in der prallen Sonne warten."

Als der Generalsekretär der zuständigen Gewerkschaft NAFAU, Kiros Sackarias, den Geschäftsführer von Ramatex, Boon Keong Ong informierte, die Angestellten hätten noch "persönliche Sachen" in der Fabrik, die sie abholen wollten, folgten lange Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und Vertretern der Geschäftsführung. Diese erklärte sich schließlich bereit, die Werkstore unter der Bedingung zu öffnen, dass die Polizei und Gewerkschaft für Sicherheit auf dem Gelände sorgen werde.Nachdem Sackarias an die ausgesperrten Angestellten appelliert hatte, das Firmengrundstück "geordnet" zu betreten und dort "nichts zu entwenden, das der Firma gehört", strömte das Personal auf das Werksgelände. Dort teilte ihnen Ong schließlich über ein Megafon mit, dass der malaysische Vorstand von Ramatex am Mittwoch beschlossen habe, den "defizitären" Betrieb zu schließen, der inzwischen Verluste von N$ 500 Millionen aufgehäuft habe.

Als Grund dafür hat die Geschäftsführung bisher abgesehen von der angeblich mangelhaften Produktivität des Personals angegeben, der globale Textilmarkt sei mit billigen Produkten aus China überschwemmt worden, nachdem dort die vorher gültige Exportquote gefallen sei. Deshalb seien Unternehmen wie Ramatex nicht mehr konkurrenzfähig.

Ong kündigte ferner an, dass Ramatex den Angestellten das Gehalt für März noch komplett auszahlen und ab nächster Woche Verhandlungen mit der Gewerkschaft über die Höhe der Abfindungen aufnehmen werde. Außerdem versicherte er, "dass ich Namibia nicht verlassen und nach Malaysia zurückkehren werde, bevor diese Gespräche nicht abgeschlossen sind".

"Wir haben seit drei Jahren versucht, unsere finanziellen Probleme zu lösen aber sind dabei gescheitert", ließ Ong die enttäuschten Mitarbeiter wissen. Deshalb sei die Schließung der Fabrik unvermeidbar, die zwischenzeitlich über 7000 Angestellte hatte und in der bereits seit vier Wochen kaum noch produziert wird.

Nach den kurzen Ausführungen von Ong wurden die Angestellten in kleineren Gruppen in die zwei Fabrikhallen geführt, in denen bis gestern noch auf niedrigstem Niveau produziert wurde. Dort holen sie ihre Sachen ab und verließen dann zum letzten Mal das Betriebsgelände von Ramatex.

Auf Anfrage der AZ sprach Kaaronda die Hoffnung aus, die Regierung solle den insolventen Betrieb übernehmen und mit Hilfe von Investoren versuchen, die Produktion fortzusetzen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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