"The Perfect Nanny": Ein Musical-Marathon voller Magie
Im Nationaltheater zeigen 420 Schüler des Holy Cross Convent zurzeit ihr Musical "The Perfect Nanny" nach der Buch- und Film-Vorlage "Mary Poppins". Regie führt wie bei allen Produktionen der Schule Schwester Arnolda Dohmen.
Sie kennt jedes Wort, jeden Schritt jeder Rolle auswendig und führt bei den Proben ein eisernes Regiment: Was ihre Musical-Inszenierungen betrifft, ist Schwester Arnolda Perfektionistin. Mit Turnschuhen und Tambourin swingt sie bei den Proben im Holy Cross Convent zu Demonstrationszwecken durch den Saal, als bewerbe sie sich selbst um die Hauptrolle in "The Singing Nun". "Ihr müsst meinen, was ihr singt! Und immer schön lächeln", mahnt sie, und verteilt reichlich Lob an die jüngsten der Nachwuchsdarsteller: "Ihr wart viel besser als die Großen!" Seit Jahresbeginn hat sie mit allen 420 Schülern des Konvents von der ersten bis zur siebten Klasse an der Umsetzung des Stücks gearbeitet, vier Jahre nach dem Erfolg der letzten Holy-Cross-Musical-Produktion "Annie" ist jetzt das neue Werk im Nationaltheater zu sehen. Über 400 Kostüme haben die Schwestern des Konvent in Zusammenarbeit mit Namibian Tracksuit Manufacturers genäht: Für Rosen und Sonnenblumen, Schmetterlinge, Elfen und Schwäne, die das magische Land bevölkern, in das Mary Poppins ihre Schützlinge entführt. Die Schlussbilder jeder Szene tauchen die Bühne in einen wahren Farbenrausch. Einen mehrstündigen Musical-Marathon hat die Schule auf die Bühne gebracht, begleitet von einem fünfköpfigen Mini-Orchester. Durchweg beeindruckend sind die Leistungen der Hauptdarsteller: Raewynn Winkler und Megan Steenkamp als Mary Poppins und Birdwoman, Tuli Andjama als Bert, Nicola Laaser als Jane und Jessica Roberts als Michael Banks, Requelsha Maletzky und Frances-Jane van Wyk als Mr. und Mrs. Banks. Die Handlung der Geschichte um die pragmatisch-phantasievolle Pädagogin höre sich vielleicht etwas langweilig an, fürchtet Direktorin Yasmin Agnew im Programm-Vorwort, die Inszenierung ist alles andere als das. London im Jahr 1910: König Edward sitzt auf dem Thron, noch herrschen die Männer, auch wenn die Frauenrechtlerinnen der Suffragetten energisch Gleichberechtigung fordern. In der Cherry Tree Lane Nummer 17 herrscht George Banks, Bankangestellter in leitender Position, zufrieden mit sich und der Welt. Seine Frau Winifred hat sich der Suffragetten-Bewegung angeschlossen und setzt sich mit ihren Mitstreiterinnen lautstark für das Frauenwahlrecht ein. Die Kinder Jane und Michael bleiben in der Obhut der Nanny - manchmal zumindest. Sechs Kindermädchen haben sie in vier Monaten zur Verzweiflung und Kündigung getrieben. Vater George beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sucht per Anzeige in der Times eine neue Nanny - wobei er gänzlich andere Auswahlkriterien zu Grunde legt als Jane und Michael. Notgedrungen fällt die Wahl auf Mary Poppins, werden doch alle übrigen Bewerberinnen buchstäblich vom Winde verweht. "Unkonventionell" findet Vater George das neue Kindermädchen, Selbsteinschätzung "praktisch perfekt auf beinahe jede Weise". Mary Poppins macht Aufräumen zum Erlebnis, lässt Puppen tanzen, Bauklötze und Spielzeugsoldaten. Der Spaziergang im Park wird mit Marys Freund Bert, mal Künstler, mal Kaminkehrer, zur Reise ins Zauberland. Vater George indessen fürchtet, dass seine Kinder den Bezug zur Realität verlieren. Um sie aufs Leben vorzubereiten, nimmt er sie mit in die Bank. Michaels Weigerung, Vaters Vorgesetzten sein Erspartes auszuhändigen, führt zum Eklat, Mr. Banks verliert vorübergehend seinen Posten - und kommt zur Einsicht, dass es Wichtigeres im Leben gibt als Geld. Die Eltern Banks sind zur Besinnung gebracht, Mary Poppins' Arbeit ist getan. Nicht einmal ein "Auf Wiedersehen" gibt es für die perfekte Nanny: Die Lehrstunde für alle Lebenslagen kommt ohne klassisches Happy-End aus. Trotz aller Auslassungen und Anpassungen ist "The Perfect Nanny" mit seiner beinahe professionellen Inszenierung nah am Vorbild geblieben. Für lobende Worte zum Beifall sind die meisten Zuschauer nach der dreistündigen Show fast verloren. Obwohl - "Supercalifragilisticexpialidocious", das wäre vielleicht etwas.
Vorstellungen
Heute, Freitag, 5. August, Abendvorstellung um 19.30 Uhr, Eintritt Erwachsene N$ 50, Kinder N$ 30
Morgen, Samstag, 6. August, 19.30 Uhr Galavorstellung, ab 18.45 Uhr Snacks und Getränke, Eintritt Erwachsene N$ 70, Kinder N$ 50
Eintrittskarten sind heute bis 13 Uhr im Hauptbüro des Holy Cross Convent in der Werner-List-Straße erhältlich
Sie kennt jedes Wort, jeden Schritt jeder Rolle auswendig und führt bei den Proben ein eisernes Regiment: Was ihre Musical-Inszenierungen betrifft, ist Schwester Arnolda Perfektionistin. Mit Turnschuhen und Tambourin swingt sie bei den Proben im Holy Cross Convent zu Demonstrationszwecken durch den Saal, als bewerbe sie sich selbst um die Hauptrolle in "The Singing Nun". "Ihr müsst meinen, was ihr singt! Und immer schön lächeln", mahnt sie, und verteilt reichlich Lob an die jüngsten der Nachwuchsdarsteller: "Ihr wart viel besser als die Großen!" Seit Jahresbeginn hat sie mit allen 420 Schülern des Konvents von der ersten bis zur siebten Klasse an der Umsetzung des Stücks gearbeitet, vier Jahre nach dem Erfolg der letzten Holy-Cross-Musical-Produktion "Annie" ist jetzt das neue Werk im Nationaltheater zu sehen. Über 400 Kostüme haben die Schwestern des Konvent in Zusammenarbeit mit Namibian Tracksuit Manufacturers genäht: Für Rosen und Sonnenblumen, Schmetterlinge, Elfen und Schwäne, die das magische Land bevölkern, in das Mary Poppins ihre Schützlinge entführt. Die Schlussbilder jeder Szene tauchen die Bühne in einen wahren Farbenrausch. Einen mehrstündigen Musical-Marathon hat die Schule auf die Bühne gebracht, begleitet von einem fünfköpfigen Mini-Orchester. Durchweg beeindruckend sind die Leistungen der Hauptdarsteller: Raewynn Winkler und Megan Steenkamp als Mary Poppins und Birdwoman, Tuli Andjama als Bert, Nicola Laaser als Jane und Jessica Roberts als Michael Banks, Requelsha Maletzky und Frances-Jane van Wyk als Mr. und Mrs. Banks. Die Handlung der Geschichte um die pragmatisch-phantasievolle Pädagogin höre sich vielleicht etwas langweilig an, fürchtet Direktorin Yasmin Agnew im Programm-Vorwort, die Inszenierung ist alles andere als das. London im Jahr 1910: König Edward sitzt auf dem Thron, noch herrschen die Männer, auch wenn die Frauenrechtlerinnen der Suffragetten energisch Gleichberechtigung fordern. In der Cherry Tree Lane Nummer 17 herrscht George Banks, Bankangestellter in leitender Position, zufrieden mit sich und der Welt. Seine Frau Winifred hat sich der Suffragetten-Bewegung angeschlossen und setzt sich mit ihren Mitstreiterinnen lautstark für das Frauenwahlrecht ein. Die Kinder Jane und Michael bleiben in der Obhut der Nanny - manchmal zumindest. Sechs Kindermädchen haben sie in vier Monaten zur Verzweiflung und Kündigung getrieben. Vater George beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sucht per Anzeige in der Times eine neue Nanny - wobei er gänzlich andere Auswahlkriterien zu Grunde legt als Jane und Michael. Notgedrungen fällt die Wahl auf Mary Poppins, werden doch alle übrigen Bewerberinnen buchstäblich vom Winde verweht. "Unkonventionell" findet Vater George das neue Kindermädchen, Selbsteinschätzung "praktisch perfekt auf beinahe jede Weise". Mary Poppins macht Aufräumen zum Erlebnis, lässt Puppen tanzen, Bauklötze und Spielzeugsoldaten. Der Spaziergang im Park wird mit Marys Freund Bert, mal Künstler, mal Kaminkehrer, zur Reise ins Zauberland. Vater George indessen fürchtet, dass seine Kinder den Bezug zur Realität verlieren. Um sie aufs Leben vorzubereiten, nimmt er sie mit in die Bank. Michaels Weigerung, Vaters Vorgesetzten sein Erspartes auszuhändigen, führt zum Eklat, Mr. Banks verliert vorübergehend seinen Posten - und kommt zur Einsicht, dass es Wichtigeres im Leben gibt als Geld. Die Eltern Banks sind zur Besinnung gebracht, Mary Poppins' Arbeit ist getan. Nicht einmal ein "Auf Wiedersehen" gibt es für die perfekte Nanny: Die Lehrstunde für alle Lebenslagen kommt ohne klassisches Happy-End aus. Trotz aller Auslassungen und Anpassungen ist "The Perfect Nanny" mit seiner beinahe professionellen Inszenierung nah am Vorbild geblieben. Für lobende Worte zum Beifall sind die meisten Zuschauer nach der dreistündigen Show fast verloren. Obwohl - "Supercalifragilisticexpialidocious", das wäre vielleicht etwas.
Vorstellungen
Heute, Freitag, 5. August, Abendvorstellung um 19.30 Uhr, Eintritt Erwachsene N$ 50, Kinder N$ 30
Morgen, Samstag, 6. August, 19.30 Uhr Galavorstellung, ab 18.45 Uhr Snacks und Getränke, Eintritt Erwachsene N$ 70, Kinder N$ 50
Eintrittskarten sind heute bis 13 Uhr im Hauptbüro des Holy Cross Convent in der Werner-List-Straße erhältlich
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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