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Theater nun auch bei der NRU

Von Arne Putensen Windhoek Danie Vermeulen hat die Beweggründe für seine Resignation als Nationaltrainer am vergangenen Wochenende bekannt gegeben. Auf die Anschuldigungen des an einen Rollstuhl gebundenen Trainers reagierte der Verband nun prompt und bezichtigt Vermeulen in mehreren Fällen der Falschaussage. In dem fast drei Seiten umfassenden Schreiben betont der NRU-Geschäftsführer Sybrand de Beer, dass er sich nicht an öffentlichen Diskussionen beteiligen wollte, sich allerdings nun aufgrund von Vermeulens Aussagen gezwungen sah, dies zu tun. Vermeulen zufolge begann sich das Verhältnis zwischen den beiden Konfliktparteien bereits im Juni des vergangenen Jahres zu verschlechtern. Damals hatten sich die Namibier trotz durchwachsener Leistung für die Weltmeisterschaft in diesem Jahr in England qualifiziert. Damals gab es eine Menge Verwunderung darüber, warum das Team gegen Simbabwe und Kenia so schlecht gespielt hat, obwohl sie kurz zuvor die Western Province geschlagen, sowie die Blue Bulls an den Rand einer Niederlage gebracht hatten. Was die Meisten nicht wissen ist, dass der Verband angeordnet hatte, die Trainingseinheiten auf zwei pro Woche zu limitieren damit die Spieler ihren Klub-Angelegenheiten nachgehen können. Somit konnten die Akteure nicht richtig vorbereitet werden. „Das wir die WM-Qualifikation dennoch geschafft haben, ist ein Wunder und ein Akt Gottes“, behauptete Vermeulen unter anderem. Der Verband bestätigte den Sachverhalt um die Trainingseinheiten, erklärte aber im gleichen Atemzug, dass dies mit dem Trainerteam abgesprochen wurde. Man habe den Spielern erlaubt ihren Klub-Angelegenheiten nachzugehen, damit sie wichtige Spielpraxis sammeln können. Auch danach haben die Vereine Vorrang erhalten, da die Hälfte der Mannschaft im Ausland tätig ist. Sollten diese Spieler nur dem Nationalteam beigewohnt haben, hätten sie durch die An- und Abreisezeiten keine Zeit für ihren Verein gehabt und die Qualität innerhalb der Mannschaft hätte sich damit verschlechtert, so der Verband. Die drei Niederlagen auf der Europa-Tour im November damit zu entschuldigen, habe keine Substanz, so de Beer. Auch die Rassismus-Anschuldigungen von Vermeulen entsprechen nicht der Wahrheit, unterstrich de Beer. Dem Trainer zufolge hatte sich eine Gruppe von Coloured-Spielern wegen angeblichem Rassismus mit einem offiziellen Beschwerdebrief an die NRU-Führung gewandt. Er habe um eine Kopie des Schreiben gebeten, dieses aber nie erhalten. Es gab zudem keine Erklärung vom Verband, ob das Thema nun vom Tisch sei. Nach der November-Tour gab es eine Spielerumfrage vom NRU-Geschäftsführer, bei der kein Rassismus festgestellt wurde. Danach habe es eine Auswertung einer nicht näher genannten Person gegeben, die Vermeulen des Rassismus beschuldigte. Dieses Dokument wurde vom Verband allerdings nicht als offiziell angesehen und von jener Person zurückgezogen. Damit hatte sich das Thema für die NRU erledigt und somit hätten sie Vermeulen keine Kopie zukommen lassen. Ferner führte Vermeulen die schwache Leistung der Mannschaft beim Nationenpokal in Rumänien in diesem Jahr auf das Fehlen eines Fitnesstrainers zurück. Obwohl sich der Verband über diese Schwachstelle bewusst ist, kann die Leistung nicht darauf zurückzuführen sein, da sich Kondition über zwei bis drei Jahre verbessert und nicht nur über die fünf Monate vor dem Turnier in Europa. Mit einem Seitenhieb schrieb de Beer: „Vermeulen ist seit fast vier Jahren Trainer“. Zudem sei er „schockiert“ gewesen, als er im April zufällig eine E-Mail erhalten hatte, in der der Berater und jetzige Nationalcoach Phil Davis, sein Assistent Wayne Procter, sowie der Technische Direktor John Williams die Wahl der Mannschaft für sich beansprucht hatten. Der Verband erklärte allerdings, dass die Mail nicht zufällig bei ihm gelandet sei und dass sich beide Parteien ausführlich über dies Thema unterhalten hätten. „Es ist verwunderlich, dass er dies Thema anspricht, nachdem es zu den Akten gelegt wurde“, sagte de Beer. Der Diebstahl seines Rollstuhls in Tunesien Anfang Juni habe das Fass schließlich zum überlaufen gebracht, so Vermeulen. Dies hätte ihm Kosten in Höhe von 127 550 Namibia Dollar eingebracht. Der Verband hätte ihm allerdings nur 30 000 N$ in Versicherungszahlungen sowie ­ 19 000 N$ als Extra erstatten wollen. Dies einspricht nicht der Wahrheit, führte de Beer aus. Man habe von Vermeulen einen Kostenvoranschlag in Höhe von 100 550 N$ erhalten. Der Verband habe ihm daraufhin insgesamt 79 000 angeboten, obwohl es „sein Privateigentum und er damit persönlich dafür verantwortlich ist“. Das Geld wurde durch Vermeulens Rücktritt nie ausgezahlt, so der NRU. Abschließend befand de Beer: „Wir bestreiten die Anschuldigung von Herrn Vermeulen, dass dieser keine Wertschätzung bei uns genossen hat und daher keine andere Möglichkeit sah, als zurückzutreten. Wir sind der Meinung, dass diese Anschuldigungen auf Emotionen und nicht auf Fakten basieren. Seit der Resignation haben wir vergeblich versucht, mit Herrn Vermeulen in Kontakt zu treten. Zudem hat er eine gemeinsame Erklärung ausgeschlagen. Wir bedauern, dass er sich in dieser Weise an die Medien gewandt hat. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft“.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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