Tierrechtler greifen an
Wildlife-Caritas-Verbände protestieren gegen Elefantenverkauf
Von Eberhard Hofmann
Windhoek
Es handelt sich angeblich um Elefanten, die den komunalen Raum Omatjete, kommerzielle Farmen bei Kamanjab, staatliche Rinderfarmen im Mangetti-Block (Grootfontein-Kavango) sowie Hegegebiete bei Tsumkwe durchstreifen. Angegebene Beweggründe für die Veräußerung der Elefanten sind die angestiegene Population der Dickhäuter, Folgen der Dürre sowie Wassermangel und der Mensch-Tier-Konflikt in Gebieten, wo Viehzüchter und das Wild beide von karger Weide abhängig sind. Der Born Free-Caritas-Verband spricht in der Presseerklärung zum Protestschreiben von 60 Wildlife-Organisationen, Wissenschaftlern und Veterinären, die in dieser Frage „eine Koalition“ gebildet hätten.
Romeo Muyunda, Sprecher des Umweltministeriums, bestätigte gestern gegenüber der AZ, dass das Angebot, 170 Dickhäuter zu verkaufen, nach wie vor bestehe. Das Born-Free-Protestschreiben, verfasst vom Leiter der Born-Free-Stiftung in England, Dr. Mark Jones, war in seinem Ministerium jedoch noch nicht bekannt. Neben Geingob und Shifeta ist das Schreiben auch an die namibische Hochkommissarin Linda Scott in London gerichtet. Das Kaufangebot bezieht sich auf ausgewachsene Elefantenbullen sowie Familiengruppen. Jones erinnert daran, dass Namibia schon einmal Elefanten aus der Wildbahn verkauft habe, 18 gingen nach Mexiko und sechs nach Kuba, gedacht für Zoo-Anlagen. Born Free moniert, dass Namibia bei jener Lieferung schon gegen die internationale Artenschutzbestimmung (CITES), Anhang II, verstoßen habe. Anhang II bestimmt, dass nach dieser Kategorie geschützte Tiere nur für in situ-Programme, bzw. für die Rehabilitierung von Wildgebieten und nicht für Zoos, Gatter oder sonstige Einpferchung geliefert werden dürfen. Die Autoren des Protestschreibens befürchten, dass die jetzt angebotenen Elefanten nach dem Verkauf ebenso in Gefangenschaft gehalten werden. Außerdem stelle die Zahl 170 nur einen Anteil von 0,75 Prozent des Bestands von 2016 dar, wodurch der angebliche Populationsdruck nicht verringert werde.
Die Tierrechtler räumen in ihrem Schreiben ein, dass sich die Elefantenpopulation Namibias seit der Unabhängigkeit deutlich vermehrt hat. Ihre angegebene Zahl von 23 000, was für die drei Jahrzehnte seit 1990 eine Verdreifachung darstellt, wird von Muyunda bestätigt. Er fügt hinzu, dass es sogar mehr sein könnten. Jones von Born Free relativiert die Zahl mit dem Argument, dass es sich zum großen Teil um wandernde Herden aus den Nachbarländern Angola, Sambia und Botswana handeln könne. Im Schreiben an die namibische Regierung drücken er und die 59 Unterzeichneten ihre Sorge über die schwindende Elefantenpopulation im größeren Teil Afrikas aus und sie schildern dem Präsidenten und dem Umweltminister im Detail das Herden- und Familienverhalten der Dickhäuter.
Die Autoren bitten um Rücknahme des Kaufangebots (Tender) und bieten internationale Hilfe zur Lösung von Überpopulation, Elefant-Mensch-Konflikt sowie Umgang mit Dürrefolgen an. Beispiels und Details wie solche Hilfe aussehen könnte, nennen sie nicht.
Namibia, Botswana und Simbabwe werden von der Artenschutzlobby wiederholt ausgebremst, wenn diese Länder legal ihr Elfenbein verkaufen wollen. In Namibia ist solcher Erlös, wenn nicht für die Menschen im entsprechenden Hegegebiet dann für den Naturschutz generell bestimmt.
Zitat
Born Free-Stiftung: „Elefanten sind empfindsame, hochintelligente Tiere mit komplexem Herdenleben.“
Windhoek
Es handelt sich angeblich um Elefanten, die den komunalen Raum Omatjete, kommerzielle Farmen bei Kamanjab, staatliche Rinderfarmen im Mangetti-Block (Grootfontein-Kavango) sowie Hegegebiete bei Tsumkwe durchstreifen. Angegebene Beweggründe für die Veräußerung der Elefanten sind die angestiegene Population der Dickhäuter, Folgen der Dürre sowie Wassermangel und der Mensch-Tier-Konflikt in Gebieten, wo Viehzüchter und das Wild beide von karger Weide abhängig sind. Der Born Free-Caritas-Verband spricht in der Presseerklärung zum Protestschreiben von 60 Wildlife-Organisationen, Wissenschaftlern und Veterinären, die in dieser Frage „eine Koalition“ gebildet hätten.
Romeo Muyunda, Sprecher des Umweltministeriums, bestätigte gestern gegenüber der AZ, dass das Angebot, 170 Dickhäuter zu verkaufen, nach wie vor bestehe. Das Born-Free-Protestschreiben, verfasst vom Leiter der Born-Free-Stiftung in England, Dr. Mark Jones, war in seinem Ministerium jedoch noch nicht bekannt. Neben Geingob und Shifeta ist das Schreiben auch an die namibische Hochkommissarin Linda Scott in London gerichtet. Das Kaufangebot bezieht sich auf ausgewachsene Elefantenbullen sowie Familiengruppen. Jones erinnert daran, dass Namibia schon einmal Elefanten aus der Wildbahn verkauft habe, 18 gingen nach Mexiko und sechs nach Kuba, gedacht für Zoo-Anlagen. Born Free moniert, dass Namibia bei jener Lieferung schon gegen die internationale Artenschutzbestimmung (CITES), Anhang II, verstoßen habe. Anhang II bestimmt, dass nach dieser Kategorie geschützte Tiere nur für in situ-Programme, bzw. für die Rehabilitierung von Wildgebieten und nicht für Zoos, Gatter oder sonstige Einpferchung geliefert werden dürfen. Die Autoren des Protestschreibens befürchten, dass die jetzt angebotenen Elefanten nach dem Verkauf ebenso in Gefangenschaft gehalten werden. Außerdem stelle die Zahl 170 nur einen Anteil von 0,75 Prozent des Bestands von 2016 dar, wodurch der angebliche Populationsdruck nicht verringert werde.
Die Tierrechtler räumen in ihrem Schreiben ein, dass sich die Elefantenpopulation Namibias seit der Unabhängigkeit deutlich vermehrt hat. Ihre angegebene Zahl von 23 000, was für die drei Jahrzehnte seit 1990 eine Verdreifachung darstellt, wird von Muyunda bestätigt. Er fügt hinzu, dass es sogar mehr sein könnten. Jones von Born Free relativiert die Zahl mit dem Argument, dass es sich zum großen Teil um wandernde Herden aus den Nachbarländern Angola, Sambia und Botswana handeln könne. Im Schreiben an die namibische Regierung drücken er und die 59 Unterzeichneten ihre Sorge über die schwindende Elefantenpopulation im größeren Teil Afrikas aus und sie schildern dem Präsidenten und dem Umweltminister im Detail das Herden- und Familienverhalten der Dickhäuter.
Die Autoren bitten um Rücknahme des Kaufangebots (Tender) und bieten internationale Hilfe zur Lösung von Überpopulation, Elefant-Mensch-Konflikt sowie Umgang mit Dürrefolgen an. Beispiels und Details wie solche Hilfe aussehen könnte, nennen sie nicht.
Namibia, Botswana und Simbabwe werden von der Artenschutzlobby wiederholt ausgebremst, wenn diese Länder legal ihr Elfenbein verkaufen wollen. In Namibia ist solcher Erlös, wenn nicht für die Menschen im entsprechenden Hegegebiet dann für den Naturschutz generell bestimmt.
Zitat
Born Free-Stiftung: „Elefanten sind empfindsame, hochintelligente Tiere mit komplexem Herdenleben.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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