Titanic-Kunstprojekt versinkt
Die Künstler sind mal wieder die Dummen, findet Imke Rust. Sie ist eine von mehreren Kunstschaffenden in Namibia, die ihre Arbeiten für das neue Gebäude des Government Institution Pension Fund (GIPF) in Swakopmund zur Verfügung gestellt haben. Die Werke sollten dort für die offizielle Eröffnung des Gebäudes ausgestellt und einige davon eventuell für eine permanente Ausstellung aufgekauft werden. Fünf Monate später steht immer noch kein Eröffnungsdatum fest.
"Man hat die Künstler ausgenutzt", sagt Sharon Flewellen. Die Inhaberin der Hobby Horse Art Galery in Swakopmund hatte im Oktober vergangenen Jahres Künstler aufgerufen, ihre Arbeiten für eine Ausstellung im neuen GIPF-Gebäude einzureichen. Es bot sich als eine gute Gelegenheit an: Die Öffentlichkeit hätte die Werke bei der offiziellen Eröffnungszeremonie gesehen, die ursprünglich für November 2004 veranschlagt war, und das GIPF hatte vorher ein Komitee zusammenstellen wollen, das ausgesuchte Werke für eine permanente Ausstellung aufkauft. Das war vor mehr als fünf Monaten. "Bisher ist nichts passiert und inzwischen glaube ich auch, das nichts mehr passieren wird", sagt Flewellen. "Man hat uns benutzt, um das Gebäude schön zu dekorieren."
Die Galeristin war von Immobilienmaklerin Emilie Schneider-Waterberg auf die Gelegenheit angesprochen worden, das GIPF-Gebäude als Galerie zu nutzen. Schneider-Waterberg fungiert als Verwaltungsagentin für das Gebäude, das wiederum von der Versicherungsgesellschaft Sanlam in Südafrika verwaltet wird. Die "sinkende Titanic", wie Schneider-Waterberg das architektonisch interessante Gebäude aus Glas, rostfreiem Stahl und grünem Marmor nennt, sollte mit den Kunstwerken für das Publikum attraktiver gestaltet werden. "Meine Idee war, das riesige Eingangsportal, den 'Bug' der Titanic, als eine Art kulturelles Event-Zentrum zu nutzen", so die Agentin. "Der Raum soll der Gemeinde für Kulturzwecke zur Verfügung stehen, und damit lockt er auch gleichzeitig Publikum an."
Das Projekt, das zum Vorteil für beide Parteien - GIPF und Kunstschaffende - hätte werden können, scheint nun kläglich abzusaufen wie damals die Titanic. Flewellen gibt vor allem dem GIPF die Schuld für das Schlamassel. "Emilie Schneider-Waterberg kann nichts dafür, sie steht genauso zwischen den Parteien wie ich."
Seit Monaten wird die offizielle Eröffnung hinausgeschoben. Inzwischen sind all die Kunstwerke wieder abgehängt. Die Hobby Horse Art Galery hat sich als Kurator dieses Projektes zurückgezogen. Das war, nachdem im März erstmals ein Innenausstatter von GIPF das Gebäude besucht und beschlossen hat, dass die großen Holzskulpturen von Tikoloshe nicht zum Dekor passen und augenblicklich entfernt werden müssen. Am vergangenen Wochenende soll laut Flewellen ein Architekt eigenständig sämtliche Kunstwerke abgehängt haben, weil er das Gebäude kunstfrei fotografieren wollte. Für Flewellen war dies nach den endlosen Terminverschiebungen für die Eröffnung der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Die Kunstwerke sind nun in einem Raum verstaut, wo ihre Besitzer sie wieder auf eigene Kosten abholen dürfen. Ein einziges Verlustgeschäft für alle betroffenen Künstler, findet Imke Rust, denn vielleicht hätte man die Arbeiten inzwischen woanders ausstellen und verkaufen können. Die Swakopmunder Kunstschaffende Anita Heystek, die mit zu den Gefoppten gehört, zeigt sich gelassen. "Ich versuche mich nicht über so etwas aufzuregen", sagt sie lachend, "aber dieses Projekt steht auf meiner persönlichen schwarzen Liste."
"Man hat die Künstler ausgenutzt", sagt Sharon Flewellen. Die Inhaberin der Hobby Horse Art Galery in Swakopmund hatte im Oktober vergangenen Jahres Künstler aufgerufen, ihre Arbeiten für eine Ausstellung im neuen GIPF-Gebäude einzureichen. Es bot sich als eine gute Gelegenheit an: Die Öffentlichkeit hätte die Werke bei der offiziellen Eröffnungszeremonie gesehen, die ursprünglich für November 2004 veranschlagt war, und das GIPF hatte vorher ein Komitee zusammenstellen wollen, das ausgesuchte Werke für eine permanente Ausstellung aufkauft. Das war vor mehr als fünf Monaten. "Bisher ist nichts passiert und inzwischen glaube ich auch, das nichts mehr passieren wird", sagt Flewellen. "Man hat uns benutzt, um das Gebäude schön zu dekorieren."
Die Galeristin war von Immobilienmaklerin Emilie Schneider-Waterberg auf die Gelegenheit angesprochen worden, das GIPF-Gebäude als Galerie zu nutzen. Schneider-Waterberg fungiert als Verwaltungsagentin für das Gebäude, das wiederum von der Versicherungsgesellschaft Sanlam in Südafrika verwaltet wird. Die "sinkende Titanic", wie Schneider-Waterberg das architektonisch interessante Gebäude aus Glas, rostfreiem Stahl und grünem Marmor nennt, sollte mit den Kunstwerken für das Publikum attraktiver gestaltet werden. "Meine Idee war, das riesige Eingangsportal, den 'Bug' der Titanic, als eine Art kulturelles Event-Zentrum zu nutzen", so die Agentin. "Der Raum soll der Gemeinde für Kulturzwecke zur Verfügung stehen, und damit lockt er auch gleichzeitig Publikum an."
Das Projekt, das zum Vorteil für beide Parteien - GIPF und Kunstschaffende - hätte werden können, scheint nun kläglich abzusaufen wie damals die Titanic. Flewellen gibt vor allem dem GIPF die Schuld für das Schlamassel. "Emilie Schneider-Waterberg kann nichts dafür, sie steht genauso zwischen den Parteien wie ich."
Seit Monaten wird die offizielle Eröffnung hinausgeschoben. Inzwischen sind all die Kunstwerke wieder abgehängt. Die Hobby Horse Art Galery hat sich als Kurator dieses Projektes zurückgezogen. Das war, nachdem im März erstmals ein Innenausstatter von GIPF das Gebäude besucht und beschlossen hat, dass die großen Holzskulpturen von Tikoloshe nicht zum Dekor passen und augenblicklich entfernt werden müssen. Am vergangenen Wochenende soll laut Flewellen ein Architekt eigenständig sämtliche Kunstwerke abgehängt haben, weil er das Gebäude kunstfrei fotografieren wollte. Für Flewellen war dies nach den endlosen Terminverschiebungen für die Eröffnung der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
Die Kunstwerke sind nun in einem Raum verstaut, wo ihre Besitzer sie wieder auf eigene Kosten abholen dürfen. Ein einziges Verlustgeschäft für alle betroffenen Künstler, findet Imke Rust, denn vielleicht hätte man die Arbeiten inzwischen woanders ausstellen und verkaufen können. Die Swakopmunder Kunstschaffende Anita Heystek, die mit zu den Gefoppten gehört, zeigt sich gelassen. "Ich versuche mich nicht über so etwas aufzuregen", sagt sie lachend, "aber dieses Projekt steht auf meiner persönlichen schwarzen Liste."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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