Top-Anwälte aus Südafrika
Ex-Minister und Geschäftsleute werden Haftrichter vorgeführt
Von Ronelle Rademeyer und Frank Steffen, Windhoek
Zwei hochrangige südafrikanische Anwälte, die bis vor kurzem noch den ehemaligen Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, in dessen Korruptionsfall im südlichen Nachbarland Namibias vertreten haben, werden heute den Kautionsantrag für den ehemaligen Fischereiminister Bernhardt Esau sowie den ebenfalls zurückgetretenen Justizminister Sacky Shanghala vor dem Haftrichter verhandeln.
Advokat Mike Hellens wird Esau vertreten und Dawie Joubert wird namens Shanghala einen Kautionsantrag stellen. Die beiden ehemaligen Politiker werden der Korruption, Geldwäsche und des Betrugs bezichtigt. Ein Skandal um die Vergabe von Fischfangrechten in namibischen Gewässern hatte zum Rücktritt der Minister geführt (AZ berichtete). Ihnen sowie weiteren Verhafteten wird vorgeworfen, im Tausch für Bestechungsgelder, Fischfanggenehmigungen an das isländische Fischereiunternehmen Samherji vergeben zu haben. Dabei wurden unter anderem Schattenunternehmen gegründet, die erst Immobilien anschafften, wonach die Aktien der Gesellschaften den Eigentümer wechselten.
Esau war vorgestern erneut festgenommen worden, nachdem er am vergangenen Wochenende nach einer ersten Inhaftnahme aufgrund des von der Anti-Korruptionskommission fehlerhaft ausgestellten Haftbefehls sowie Pfändungsbeschlusses, wieder entlassen worden war. Der zurückgetretene Investec-Immobilienmanager Ricardo Gustavo ist bereits seit Samstag in Haft – dazugekommen sind am Mittwoch der ehemalige Chef des Investitionshauses Investec, James Hatuikulipi, sowie seine beiden Vetter Tamson (Fitty) Hatuikulipi (verheiratet mit Esaus Tochter Ndapandula) und Pius Mwatelulo, ein ehemaliger Angestellter der Firma Hanganeni Investment Holdings.
Die sechs Angeklagten wurden gestern früh von der Seeis-Polizeistation zum Amtsgericht in Windhoek gebracht, wo sie kurz vor 13 Uhr dem Haftrichter vorgeführt wurden. Die Medien sowie die Öffentlichkeit zeigten großes Interesse an dem Fall, der allerdings in kürzester Zeit auf heute früh vertagt wurde. Sie waren alle gut gekleidet zum Amtstermin erschienen, wurden aber von der Polizei in Handschellen bis vor den Gerichtssaal gebracht. Nach der Vertagung wurden ihnen erneut die Handschellen angelegt, bevor sie abgeführt wurden.
Sie waren im Korridor hinter dem Amtsgericht unter Polizeiaufsicht aufgereiht worden, welches einen Moment lang zu Chaos in den Korridoren des Amtsgerichts führte. Alle anwesenden Männer und Frauen mussten sich daraufhin in zwei Reihen aufstellen und wurden durchsucht, bevor sie den Gerichtssaal betreten durften.
Indessen gab ein Windhoeker Anwalt Auskunft über die Gebühren der Anwälte Hellens und Joubert. Diese dürften zwischen 60000 und 100000 N$ pro Tag liegen. Wenn die Kautionsanträge vorm Haftrichter scheitern und erst über das Obergericht erfolgreich abgewickelt werden können, dürften sich die Rechtskosten für die Erlangung der Kaution auf bis zu 3 Millionen N$ belaufen. Die Angeklagten sollen angeblich von dem isländischen Fischereiunternehmen Samherji Bestechungsgelder in Höhe von 150 Mio. N$ erhalten haben.
Laut einer Aussage des Chefs der namibischen Polizei, Generalleutnant Sebastian Ndeitunga, dürfen die sechs prominenten Politiker und Geschäftsmänner (in den Medien ist immer öfter die Rede von den „Fishrot 6“), keine Sonderbehandlung erwarten. Dies wird indessen von einigen Beobachtern anders gesehen, zumal die Angeklagten allesamt noch am Mittwochabend von der Polizei in die Zellen der ländlichen Polizeistation Seeis gebracht worden waren. In den Zellen dieser Station soll es nicht so spartanisch zugehen und außerdem handelt es sich, anders als in den Städten, um Einzelzellen (welches als Luxus gilt).
Zwei hochrangige südafrikanische Anwälte, die bis vor kurzem noch den ehemaligen Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma, in dessen Korruptionsfall im südlichen Nachbarland Namibias vertreten haben, werden heute den Kautionsantrag für den ehemaligen Fischereiminister Bernhardt Esau sowie den ebenfalls zurückgetretenen Justizminister Sacky Shanghala vor dem Haftrichter verhandeln.
Advokat Mike Hellens wird Esau vertreten und Dawie Joubert wird namens Shanghala einen Kautionsantrag stellen. Die beiden ehemaligen Politiker werden der Korruption, Geldwäsche und des Betrugs bezichtigt. Ein Skandal um die Vergabe von Fischfangrechten in namibischen Gewässern hatte zum Rücktritt der Minister geführt (AZ berichtete). Ihnen sowie weiteren Verhafteten wird vorgeworfen, im Tausch für Bestechungsgelder, Fischfanggenehmigungen an das isländische Fischereiunternehmen Samherji vergeben zu haben. Dabei wurden unter anderem Schattenunternehmen gegründet, die erst Immobilien anschafften, wonach die Aktien der Gesellschaften den Eigentümer wechselten.
Esau war vorgestern erneut festgenommen worden, nachdem er am vergangenen Wochenende nach einer ersten Inhaftnahme aufgrund des von der Anti-Korruptionskommission fehlerhaft ausgestellten Haftbefehls sowie Pfändungsbeschlusses, wieder entlassen worden war. Der zurückgetretene Investec-Immobilienmanager Ricardo Gustavo ist bereits seit Samstag in Haft – dazugekommen sind am Mittwoch der ehemalige Chef des Investitionshauses Investec, James Hatuikulipi, sowie seine beiden Vetter Tamson (Fitty) Hatuikulipi (verheiratet mit Esaus Tochter Ndapandula) und Pius Mwatelulo, ein ehemaliger Angestellter der Firma Hanganeni Investment Holdings.
Die sechs Angeklagten wurden gestern früh von der Seeis-Polizeistation zum Amtsgericht in Windhoek gebracht, wo sie kurz vor 13 Uhr dem Haftrichter vorgeführt wurden. Die Medien sowie die Öffentlichkeit zeigten großes Interesse an dem Fall, der allerdings in kürzester Zeit auf heute früh vertagt wurde. Sie waren alle gut gekleidet zum Amtstermin erschienen, wurden aber von der Polizei in Handschellen bis vor den Gerichtssaal gebracht. Nach der Vertagung wurden ihnen erneut die Handschellen angelegt, bevor sie abgeführt wurden.
Sie waren im Korridor hinter dem Amtsgericht unter Polizeiaufsicht aufgereiht worden, welches einen Moment lang zu Chaos in den Korridoren des Amtsgerichts führte. Alle anwesenden Männer und Frauen mussten sich daraufhin in zwei Reihen aufstellen und wurden durchsucht, bevor sie den Gerichtssaal betreten durften.
Indessen gab ein Windhoeker Anwalt Auskunft über die Gebühren der Anwälte Hellens und Joubert. Diese dürften zwischen 60000 und 100000 N$ pro Tag liegen. Wenn die Kautionsanträge vorm Haftrichter scheitern und erst über das Obergericht erfolgreich abgewickelt werden können, dürften sich die Rechtskosten für die Erlangung der Kaution auf bis zu 3 Millionen N$ belaufen. Die Angeklagten sollen angeblich von dem isländischen Fischereiunternehmen Samherji Bestechungsgelder in Höhe von 150 Mio. N$ erhalten haben.
Laut einer Aussage des Chefs der namibischen Polizei, Generalleutnant Sebastian Ndeitunga, dürfen die sechs prominenten Politiker und Geschäftsmänner (in den Medien ist immer öfter die Rede von den „Fishrot 6“), keine Sonderbehandlung erwarten. Dies wird indessen von einigen Beobachtern anders gesehen, zumal die Angeklagten allesamt noch am Mittwochabend von der Polizei in die Zellen der ländlichen Polizeistation Seeis gebracht worden waren. In den Zellen dieser Station soll es nicht so spartanisch zugehen und außerdem handelt es sich, anders als in den Städten, um Einzelzellen (welches als Luxus gilt).
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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