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Top-Triathletin am Start

Desert Dash: Rebecca Robisch reist aus Deutschland an
Praktikant Sport
Von Ruwen Möller, Windhoek

In der Triathlon-Szene ist ihr Name bekannt, die Anfänge ihrer sportlichen Karriere nahm Rebecca Robisch allerdings auf dem Mountainbike. Da wundert es nicht, dass sie am 9. Dezember beim Nedbank Desert Dash von Windhoek nach Swakopmund als Einzelfahrerin startet - zumal sie im Triathlon vor einigen Monaten eine herbe Enttäuschung erlebte. Doch der Reihe nach.

„Ich habe es immer geliebt, mit dem Mountainbike unterwegs zu sein. Egal ob im Wald, Feld oder bei einer Downhill-Abfahrt in den Bergen, man ist ständig von der Natur umgeben”, sagte Robisch in einem Pressegespräch mit Dash-Hauptsponsor Nedbank. „Wenn ich beim Radfahren in der Natur unterwegs bin, gibt es keine Grenzen. Es ist wie Meditation, ich genieße jeden Moment”, so die Profisportlerin, die seit 1998 auf dem Straßenrad und in Sachen Triathlon unterwegs ist.

Geboren ist Rebecca Robisch am 4. April 1988 in - wie kann es für eine Triathletin besser sein - dem Ironman-Mekka Roth. Nach der Schule und dem Abitur 2007 in Bayern ging es für Robisch zur Sportfördergruppe der Bundeswehr. Dort hat sie ein duales Studium mit dem Bachelor of Arts in Fitnessökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention abgeschlossen. Es folgte ein Masterstudium in Prävention und Gesundheitsmanagement an derselben Hochschule. Anschließend konzentrierte sie sich voll und ganz auf den Sport, in dem sie bereits jede Menge Erfolge vorweisen kann.

Lange Erfolgsliste

Gleich sechs Mal wurde sie deutsche Jugendmeisterin. Bei der Juniorinnen-Weltmeisterschaft 2007 in Hamburg und der U23-WM vier Jahre später in Peking belegte sie jeweils Rang drei. 2011 gelang ihr zudem ein dritter Platz in Agadir beim ITU Triathlon African Cup. Im selben Jahr folgten noch der Titel bei der deutschen Meisterschaft in Grimma, Gold bei der Team-Europameisterschaft in Spanien und Rang eins beim Europacup in Belgien. Den Team-EM-Titel gab es zwei Jahre später erneut in der Türkei. In dem Jahr wurde Robisch auch deutsche Vizemeisterin und holte drei zweite Plätze im Europacup. Mit dem TV Buschhütten wurde sie 2013 erstmals deutsche Mannschaftsmeisterin. Bis heute folgten drei weitere Titel.

Im vergangenen Jahr holte sie gleich drei Top-10-Resultate auf der Weltserie. Ihr bestes Ergebnis (Rang 5) schaffte sie in Afrika, genauer gesagt in Kapstadt. Auf ihrer Internetseite sagte sie zu diesem Rennen: „Ich hatte heute das beste Rennen meiner Karriere! Auch wenn nicht alles optimal lief, konnte ich mich dennoch am Ende glücklich und zufrieden über meinen fünften Platz freuen.”

All diese Erfolge holte sie als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, aus der sie vor einigen Monaten nach zwölf Jahren zurückgetreten ist. „Das war der Abschied von der Kurzdistanz“, meinte Robisch nach Rang 31 am 16. Juli in Hamburg. Ob sie auf die längeren Distanzen wechseln würde, ließ sie damals offen. Als Grund für ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft nannte sie, „dass ich mich schon längere Zeit nicht mehr wohl gefühlt habe“.

Dabei dürfte vor allem ihre Nichtnominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro eine große Rolle gespielt haben. Sportlich hatte sich Robisch nicht qualifiziert. Der DTU (Deutsche Triathlon-Union) standen allerdings mehr Startplätze (zwei bei den Männern und drei bei den Frauen) zu, als der DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) nominierte, nämlich nur Anne Haug.

„Wir haben uns jahrelang den Hintern aufgerissen, um diese Olympia-Startplätze zu sichern“, sagte Robisch nachdem bekannt wurde, wer beziehungsweise wer nicht für Rio nominiert worden war. „Ich nehme es nicht hin, dass diese Plätze jetzt nicht an uns vergeben werden sollen, sondern an sportlich schlechtere Athletinnen, die sie sich gar nicht selbst verdient haben.“ Es ging ihr bei diesen Aussagen nicht nur um ihr eigenes Wohl, sondern auch um das der anderen deutschen Athleten.

Robisch klagte sich zunächst auf die offizielle Vorschlagsliste der DTU und am Ende musste auch der DOSB seine Nominierung neu überdenken. Für Robisch jedoch ohne positive Ausgang. In Rio startete neben Haug noch Laura Lindemann in Brasilien - Robisch war nicht dabei.

Neues Kapitel

Dieses Kapitel ist mittlerweile Vergangenheit und Robisch blickt gespannt auf den Desert Dash, ihre neue sportliche Aufgabe.

„Ich glaube, ich kann ein gutes Rennen fahren. Ich kenne solche Herausforderungen und schätze die Ruhe sowie die Einsamkeit der Wüste. Außerdem habe ich ein gutes Team, das mich die ganze Zeit unterstützen wird.”

„Wenn ich auf dem Fahrrad sitze, mag ich es, an die Zukunft und die nächsten Rennen zu denken. Es wird Momente geben, in denen ich müde bin, besonders nachts. Es ist wichtig, dass ich dann weiter aufs Tempo drücke. Man muss mental stark sein, um diese Augenblicke, in denen man am liebsten absteigen und einfach nur essen, schlafen und entspannen will, zu überstehen.

Trotz aller Hindernisse, die der Desert Dash mit sich bringt, freut sich Robisch auf die Teilnahme. Vor allem, weil sie vorher und hinterher auch einige Tage Zeit hat, um sich Namibia anzuschauen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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