Torschlusspanik
Windhoek - Vertreter von Regierung und Gewerkschaften beraten seit einigen Tagen über Maßnahmen zur sozialen Abfederung der mehr als 5000 namibischen Arbeitskräfte des Textilkonzerns Ramatex, deren Entlassung unmittelbar bevorsteht. Wie ein Mitarbeiter am Büro des Premierministers Nahas Angula gestern bestätigte, erwäge man nun sogar die Möglichkeit eines Kaufs der Maschinen und Anlagen von Ramatex, um die Produktion von Textilien in Eigenregie weiterführen zu können. Medienberichten zufolge hat der Konzern angeboten, der Regierung sämtliche Anlagen zu einem Preis von rund N$ 500 Millionen zu überlassen, bevor sie im kommenden Monat den Standort im Stadtteil Otjomuise offiziell schließen wird. Die Übernahme von bestehenden Lieferverträgen für den US-amerikanischen Markt soll Informationen zufolge allerdings nicht Gegenstand der Verhandlungen sein. Die Regierung müsste folglich nicht nur Lieferanten für Rohtextilien, sondern auch neue Absatzmärkte für die dann unter namibischer Leitung produzierten Kleidungsstücke finden. Die Schließung der Textilfabrik, die seit der Eröffnung im Jahr 2002 Kleidungsstücke für Kunden wie den Otto-Versand, Nike und Gap produziert hat, wird von der Geschäftsleitung mit geringer Produktivität und schlechter Auftragslage begründet.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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