Toscanini umstritten

Windhoek - Im so genannten Toscanini-Fall wird heute am Obergericht weiterverhandelt, ob die Neuvergabe der Exklusiven Prospektierlizenzen (EPL) an die Firma Trade Line Namibia rechtmäßig war.

Am 17. Juli 2002 wurden dem Unternehmen Trade Line Namibia die Lizenzen, die ihnen das Recht geben bei Toscanini im Skelettküstenpark nach Diamanten zu suchen, vom Bergbauministerium zugesprochen. Die Prospektierfirma Nambib Resources (vorher Safuan Resources), denen vorgeworfen wurde, gegen das Diamantgesetz verstoßen zu haben, ist im Strafverfahren freigesprochen worden und kämpft heute gegen die Neuvergabe an. Die beiden Staatsanwälte sind sich im Strafprozess einig gewesen, dass die Vorwürfe gegen Nambib Resources haltlos waren. Am 15. Juli hat daher die Verteidigung der Prospektierfirma eine "review application" am Gericht eingereicht, die den Entzug der vier EPLs als ungültig bezeichnet. Nambib Resources stellte diesbezüglich auch eine dringliche Anfrage, in der der Bergbauminister sowie Trade Line Namibia als Beklagte aufscheinen.


Im Fall der Firma Trade Line Namibia gibt es zudem einige ungeklärte Verhältnisse. Beispielsweise wird Tom Alweendo, Gouverneur der Namibischen Zentralbank als Aktionär mit zehn Prozent Anteilen aufgeführt. Dieser hätte jedoch nichts von seiner Beteiligung gewusst.


Der Vertreter von Nambib Resources, Bruno de Vincentiis vermutet bereits seit der Razzia auf dem Gelände bei Toscanini, dass die Regierung versucht, ihm als ausländische Firma die Rechte zu entziehen, um es einem "Black Empowerment-Unternehmen" zu übergeben.