Total Tara Rallye: Mit Vollgas, Schmerzen und Hoffen zum Sieg
Die 44. Auflage der dreitägigen Traditionsveranstaltung wurde vergangene Woche von einem gemischten Nationenteam gewonnen: Willie Dames (45 Jahre) aus Namibia als Fahrer und Armand du Toit (28) aus Südafrika als Navigatior setzten sich am Ende durch und fuhren mit ihrem linksgesteuerten Volkswagen Polo zum Sieg.
Dabei profitierten sie vom Ausfall des jungen Wilro Dippenaar, der schon als Titelverteidiger gehandelt wurde und an den ersten zwei Tagen mit seinem Co-Piloten Morne du Toit gut in der Spur war. Am Freitag habe er noch einen 3-Minuten-Vorsprung gehabt, erklärte Dames. Doch der 19-jährige Überraschungssieger vom vergangenen Jahr schied am Abend vor dem Schlussspurt aus, was seinen Titelträumen ein jähes Ende setzte.
"Es war ein schwieriges Rennen; die Etappen waren anspruchsvoll und die Hitze extrem", resümierte Dames, nachdem er das Auto abgestellt und die Gratulationen zum Sieg empfangen hatte. Am Samstagmorgen, dem dritten und letzten Tag der Rallye, flog den Beiden sogar noch das Getriebe um die Ohren und musste folglich ersetzt werden. "Auf den letzten zwei Etappen haben wir nur noch gehofft, ob wir es mit dem Getriebe nach Hause schaffen werden", räumte Dames ein. Damit nicht genug: "Ich habe mir am Donnerstang auch meinen Rücken verletzt und bin die ganze Zeit unter Schmerzen gefahren", sagte er der AZ. Am Ende war der 50-Sekunden-Vorsprung ein Garant für den Sieg.
Zwei dritte Plätze hat Dames nach eigenen Angaben in den Jahren 2009 und 2010 bei der Total-Tara-Rallye (jeweils mit anderen Navigatoren) schon eingeheimst. Nun also der Sieg, der den Hunger noch nicht stillt - nächstes Jahr will der 45-Jährige bei der Total-Tara-Rallye auf jeden Fall wieder dabei sein, kündigte er im AZ-Gespräch an.
Für seinen Co-Piloten du Toit, der aus Witbank (ca. 100 km von Nelspruit) stammt, war es die zweite Total-Tara-Rallye nach seinem Debüt im Jahr 2007. "In Südafrika kommt es viel mehr auf Geschwindigkeit an, da kämpft man um jede Sekunde", stellt er einen Vergleich an. Und: "Hier ist mehr Ausdauer gefragt. Es geht darum, die Gesamtstrecke zu absolvieren", sagte der 28-Jährige zur AZ.
Längst an die Bedingungen der Total-Tara-Rallye gewöhnt ist Richard Himmel, der zum siebten Mal dabei war - diesmal mit Navigator Adolf Botes. "Alle sind schneller und besser geworden - die Fahrer und die Autos", resümierte der 52-Jährige im Vergleich zu früher. Und weiter: "Die Veranstaltung war sehr gut organisiert. Das Niveau ist inzwischen deutlich höher und wird immer besser."
Er selbst habe diese Rallye zweimal gewonnen (1999 und 2006) und darüber hinaus zweimal als Zweiter auf dem Treppchen gestanden. Diesmal landete das Team aus Tsumeb im Subaru N12B auf dem dritten Rang, doch Himmel haderte mit einem Fahrfehler. "Ich bin am Freitagabend bei der Toni-Rust-Rennbahn falsch abgebogen und habe somit 1:45 min wertvolle Zeit verloren - das hat uns den Sieg gekostet", so Himmel.
Dabei sollte er eigentlich gar nicht am Steuer sitzen, weil in der rennsportlichen Familie bereits die nächste Generation kräftig Gas gibt. Denn die Söhne Roland (23), Thilo (21) und Marko (19) fahren selbst Rallye, und zwar in Südafrika, wo sie studieren. Und weil sie beim Studium zurzeit unabkömmlich sind, konnten sie nicht nach Namibia zur Total-Tara-Rallye kommen - "deswegen musste der Alte ran", scherzte Himmel.
"Das ist die härteste Rallye in Namibia - schon allein deswegen, weil sie über drei Tage geht", meinte Harald Lingner, Mitglied des Windhoek Motor Clubs als Veranstalter und zugleich Streckenverantwortlicher für die Rallye. Diesmal waren insgesamt rund 750 Kilometer - aufgeteilt in 26 Etappen - im Gebiet von Windhoek, Okahandja und Wilhelmstal zu absolvieren, davon 266 Kilometer sogenannte Schnellstrecke, auf der also gewertet wurde. Etwa 90 Prozent dieser Wertungsstrecke seien Schotterstraße auf privaten Farmen, führte Lingner aus.
Der Motorsportexperte wies darauf hin, dass hier ausschließlich Amateure an den Start gehen. Umso erfreulicher, dass das Interesse an der Total-Tara-Rallye immer mehr gestiegen sei, was sich unter anderem an der wachsenden Teilnehmerzahl ablesen lässt, erklärte Lingner. "Es ist eine attraktive Rallye und wir sind froh, dass sich diesmal so viele Teilnehmer eingeschrieben haben", sagte er abschließend.
Ergebnisse
Folgende neun von 25 Teams sind bei der Total Tara Rallye 2012 ins Ziel gekommen und gewertet worden (Nennung des Fahrers & Navigators, alle Angaben vom Veranstalter)
1. Platz: Willie Dames (NAM) & Armand du Toit (SA)
2. Platz: Jaco Wiese (NAM) & Ernest Thatcher (NAM)
3. Platz: Richard Himmel (NAM) & Adolf Botes (NAM)
4. Platz: Jacques Botha (SA) & Tommy du Toit (SA)
5. Platz: Allan Martin (NAM) & Berto Mostert (NAM)
6. Platz: Willem Hugo (NAM) & Maretha Olivier (NAM)
7. Platz: Tinus Malan (NAM) & Rian Viljoen (NAM)
8. Platz: Pieter van Zyl (NAM) & Marius van Zyl (NAM)
9. Platz: Hanre Myburgh (NAM) & Geon Ellis (NAM)
Dabei profitierten sie vom Ausfall des jungen Wilro Dippenaar, der schon als Titelverteidiger gehandelt wurde und an den ersten zwei Tagen mit seinem Co-Piloten Morne du Toit gut in der Spur war. Am Freitag habe er noch einen 3-Minuten-Vorsprung gehabt, erklärte Dames. Doch der 19-jährige Überraschungssieger vom vergangenen Jahr schied am Abend vor dem Schlussspurt aus, was seinen Titelträumen ein jähes Ende setzte.
"Es war ein schwieriges Rennen; die Etappen waren anspruchsvoll und die Hitze extrem", resümierte Dames, nachdem er das Auto abgestellt und die Gratulationen zum Sieg empfangen hatte. Am Samstagmorgen, dem dritten und letzten Tag der Rallye, flog den Beiden sogar noch das Getriebe um die Ohren und musste folglich ersetzt werden. "Auf den letzten zwei Etappen haben wir nur noch gehofft, ob wir es mit dem Getriebe nach Hause schaffen werden", räumte Dames ein. Damit nicht genug: "Ich habe mir am Donnerstang auch meinen Rücken verletzt und bin die ganze Zeit unter Schmerzen gefahren", sagte er der AZ. Am Ende war der 50-Sekunden-Vorsprung ein Garant für den Sieg.
Zwei dritte Plätze hat Dames nach eigenen Angaben in den Jahren 2009 und 2010 bei der Total-Tara-Rallye (jeweils mit anderen Navigatoren) schon eingeheimst. Nun also der Sieg, der den Hunger noch nicht stillt - nächstes Jahr will der 45-Jährige bei der Total-Tara-Rallye auf jeden Fall wieder dabei sein, kündigte er im AZ-Gespräch an.
Für seinen Co-Piloten du Toit, der aus Witbank (ca. 100 km von Nelspruit) stammt, war es die zweite Total-Tara-Rallye nach seinem Debüt im Jahr 2007. "In Südafrika kommt es viel mehr auf Geschwindigkeit an, da kämpft man um jede Sekunde", stellt er einen Vergleich an. Und: "Hier ist mehr Ausdauer gefragt. Es geht darum, die Gesamtstrecke zu absolvieren", sagte der 28-Jährige zur AZ.
Längst an die Bedingungen der Total-Tara-Rallye gewöhnt ist Richard Himmel, der zum siebten Mal dabei war - diesmal mit Navigator Adolf Botes. "Alle sind schneller und besser geworden - die Fahrer und die Autos", resümierte der 52-Jährige im Vergleich zu früher. Und weiter: "Die Veranstaltung war sehr gut organisiert. Das Niveau ist inzwischen deutlich höher und wird immer besser."
Er selbst habe diese Rallye zweimal gewonnen (1999 und 2006) und darüber hinaus zweimal als Zweiter auf dem Treppchen gestanden. Diesmal landete das Team aus Tsumeb im Subaru N12B auf dem dritten Rang, doch Himmel haderte mit einem Fahrfehler. "Ich bin am Freitagabend bei der Toni-Rust-Rennbahn falsch abgebogen und habe somit 1:45 min wertvolle Zeit verloren - das hat uns den Sieg gekostet", so Himmel.
Dabei sollte er eigentlich gar nicht am Steuer sitzen, weil in der rennsportlichen Familie bereits die nächste Generation kräftig Gas gibt. Denn die Söhne Roland (23), Thilo (21) und Marko (19) fahren selbst Rallye, und zwar in Südafrika, wo sie studieren. Und weil sie beim Studium zurzeit unabkömmlich sind, konnten sie nicht nach Namibia zur Total-Tara-Rallye kommen - "deswegen musste der Alte ran", scherzte Himmel.
"Das ist die härteste Rallye in Namibia - schon allein deswegen, weil sie über drei Tage geht", meinte Harald Lingner, Mitglied des Windhoek Motor Clubs als Veranstalter und zugleich Streckenverantwortlicher für die Rallye. Diesmal waren insgesamt rund 750 Kilometer - aufgeteilt in 26 Etappen - im Gebiet von Windhoek, Okahandja und Wilhelmstal zu absolvieren, davon 266 Kilometer sogenannte Schnellstrecke, auf der also gewertet wurde. Etwa 90 Prozent dieser Wertungsstrecke seien Schotterstraße auf privaten Farmen, führte Lingner aus.
Der Motorsportexperte wies darauf hin, dass hier ausschließlich Amateure an den Start gehen. Umso erfreulicher, dass das Interesse an der Total-Tara-Rallye immer mehr gestiegen sei, was sich unter anderem an der wachsenden Teilnehmerzahl ablesen lässt, erklärte Lingner. "Es ist eine attraktive Rallye und wir sind froh, dass sich diesmal so viele Teilnehmer eingeschrieben haben", sagte er abschließend.
Ergebnisse
Folgende neun von 25 Teams sind bei der Total Tara Rallye 2012 ins Ziel gekommen und gewertet worden (Nennung des Fahrers & Navigators, alle Angaben vom Veranstalter)
1. Platz: Willie Dames (NAM) & Armand du Toit (SA)
2. Platz: Jaco Wiese (NAM) & Ernest Thatcher (NAM)
3. Platz: Richard Himmel (NAM) & Adolf Botes (NAM)
4. Platz: Jacques Botha (SA) & Tommy du Toit (SA)
5. Platz: Allan Martin (NAM) & Berto Mostert (NAM)
6. Platz: Willem Hugo (NAM) & Maretha Olivier (NAM)
7. Platz: Tinus Malan (NAM) & Rian Viljoen (NAM)
8. Platz: Pieter van Zyl (NAM) & Marius van Zyl (NAM)
9. Platz: Hanre Myburgh (NAM) & Geon Ellis (NAM)
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Allgemeine Zeitung
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