Tourismus baut auf Garantien
Durch eine Anmeldepflicht und eine Übernachtungsgebühr soll das Niveau der Tourismusindustrie angehoben und internationalem Standard angepasst werden. Die gesetzlich verankerten Regelungen versprechen Reisenden sowie namibischen Unternehmen einen besseren Schutz und sollen zudem den Tourismus-Rat stärken.
Von Stefan Fischer
Windhoek - Die neuen Kriterien wurden gestern offiziell vom Namibia Tourismus-Rat (NTB) einem Publikum von rund 300 Gästen im Country Club in Windhoek vorgestellt. Danach müssen sich jetzt alle Unternehmen, die im Tourismusbereich tätig sind, beim NTB registrieren lassen.
Wie Benita Herma-Herrle, stellvertretende Vorsitzende des NTB-Aufsichtsrates, erklärte, seien bislang zwar Hotels und Gästefarmen registriert gewesen, nicht aber zum Beispiel Reiseveranstalter und Autovermietungen. "Derzeit sind rund 600 Unternehmen angemeldet, durch die neue Regelung könnten nach unseren Schätzungen noch bis zu 1000 weitere Firmen hinzukommen", so Herma-Herrle. Ihren Erklärungen zufolge habe es in der Vergangenheit z.B. bei ausländischen Unternehmen, die in Namibia aktiv sind, Probleme mit nicht vorhandenen Arbeitsgenehmigungen und lückenhaftem Versicherungsschutz für Touristen gegeben. Dies soll sich mit der neuen Regelung ändern. "Wer nicht registriert ist, arbeitet illegal", sagt die Vizevorsitzende, und weiter: "Dadurch versuchen wir einerseits, die eigene Industrie und den Touristen zu schützen, und andererseits weitere Einnahmen für den NTB zu generieren."
Herma-Herrle wies gegenüber der AZ darauf hin, dass die Regelung "im Konsens mit der Industrie" eingeführt werde. Beratungen dazu habe es seit Oktober 2001 gegeben. Als Frist für die Anmeldepflicht, von der Einzelhandelsgeschäfte und reine Gastronomiebetriebe ausgeschlossen sind, wurde der 1. November 2004 bzw. der 1. Februar 2005 (für Nicht-Beherbergungsbetriebe) gesetzt. Bei Zuwiderhandlungen droht laut Gesetz eine zweijährige Gefängnisstrafe oder ein Bußgeld in Höhe von 20000 Namibia-Dollar.
Eine weitere Neuregelung, die allein zur finanziellen Stärkung des NTB dienen soll, ist die Einführung einer Übernachtungsabgabe (tourism levy). Diese muss von allen Unternehmen entrichtet werden, die Übernachtungsmöglichkeiten anbieten - ausgenommen sind Campingplätze und Caravan-Parks. Laut der Berechnung, die ebenfalls eine gesetzliche Grundlage hat, müssen die Betriebe zwei Prozent (Übernachtung und Frühstück) bzw. ein Prozent (Inklusiv-Angebote) des Umsatzes an den NTB zahlen. Die Gebühr wird ab 1. November fällig. "Die Höhe der Abgabe sowie das Zahlungsmodell sind lange diskutiert worden", erklärt Herma-Herrle, die nun auf Verständnis und Akzeptanz in der Branche hofft. "Wir haben keine absolute Kontrolle, aber einen guten Überblick über die Unternehmen, die wir in den einzelnen Regionen auch vergleichen können", führt sie weiter aus.
Der NTB rechnet durch diese Abgabe mit jährlichen Einnahmen von mindestens sechs Millionen Namibia-Dollar, in Jahren mit gut florierendem Geschäft könne sich dieser Betrag sogar verdoppeln. Das Geld soll dem NTB helfen, finanziell unabhängiger zu werden. Wie Herma-Herrle erklärte, sei das staatliche Budget für den Tourismus-Rat von 2002 zu 2003 auf N$ 17,8 Mio und somit auf etwa die Hälfte zusammengestrichen worden. "Der Großteil des Budgets fließt ins Marketing und kommt deshalb wieder der Tourismusindustrie zugute", sagt die Vize-Aufsichtsrats-Vorsitzende und fasst abschließend zusammen: "Die neuen Regelungen bieten eine gewisse Garantie für die Reisenden und bringen den namibischen Tourismus dem internationalen Standard einen großen Schritt näher."
Wie NTB-Geschäftsführer Gideon Shilongo gestern sagte, sei ein oberstes Ziel des NTB, Arbeitsplätze zu schaffen und Armut zu reduzieren.
Von Stefan Fischer
Windhoek - Die neuen Kriterien wurden gestern offiziell vom Namibia Tourismus-Rat (NTB) einem Publikum von rund 300 Gästen im Country Club in Windhoek vorgestellt. Danach müssen sich jetzt alle Unternehmen, die im Tourismusbereich tätig sind, beim NTB registrieren lassen.
Wie Benita Herma-Herrle, stellvertretende Vorsitzende des NTB-Aufsichtsrates, erklärte, seien bislang zwar Hotels und Gästefarmen registriert gewesen, nicht aber zum Beispiel Reiseveranstalter und Autovermietungen. "Derzeit sind rund 600 Unternehmen angemeldet, durch die neue Regelung könnten nach unseren Schätzungen noch bis zu 1000 weitere Firmen hinzukommen", so Herma-Herrle. Ihren Erklärungen zufolge habe es in der Vergangenheit z.B. bei ausländischen Unternehmen, die in Namibia aktiv sind, Probleme mit nicht vorhandenen Arbeitsgenehmigungen und lückenhaftem Versicherungsschutz für Touristen gegeben. Dies soll sich mit der neuen Regelung ändern. "Wer nicht registriert ist, arbeitet illegal", sagt die Vizevorsitzende, und weiter: "Dadurch versuchen wir einerseits, die eigene Industrie und den Touristen zu schützen, und andererseits weitere Einnahmen für den NTB zu generieren."
Herma-Herrle wies gegenüber der AZ darauf hin, dass die Regelung "im Konsens mit der Industrie" eingeführt werde. Beratungen dazu habe es seit Oktober 2001 gegeben. Als Frist für die Anmeldepflicht, von der Einzelhandelsgeschäfte und reine Gastronomiebetriebe ausgeschlossen sind, wurde der 1. November 2004 bzw. der 1. Februar 2005 (für Nicht-Beherbergungsbetriebe) gesetzt. Bei Zuwiderhandlungen droht laut Gesetz eine zweijährige Gefängnisstrafe oder ein Bußgeld in Höhe von 20000 Namibia-Dollar.
Eine weitere Neuregelung, die allein zur finanziellen Stärkung des NTB dienen soll, ist die Einführung einer Übernachtungsabgabe (tourism levy). Diese muss von allen Unternehmen entrichtet werden, die Übernachtungsmöglichkeiten anbieten - ausgenommen sind Campingplätze und Caravan-Parks. Laut der Berechnung, die ebenfalls eine gesetzliche Grundlage hat, müssen die Betriebe zwei Prozent (Übernachtung und Frühstück) bzw. ein Prozent (Inklusiv-Angebote) des Umsatzes an den NTB zahlen. Die Gebühr wird ab 1. November fällig. "Die Höhe der Abgabe sowie das Zahlungsmodell sind lange diskutiert worden", erklärt Herma-Herrle, die nun auf Verständnis und Akzeptanz in der Branche hofft. "Wir haben keine absolute Kontrolle, aber einen guten Überblick über die Unternehmen, die wir in den einzelnen Regionen auch vergleichen können", führt sie weiter aus.
Der NTB rechnet durch diese Abgabe mit jährlichen Einnahmen von mindestens sechs Millionen Namibia-Dollar, in Jahren mit gut florierendem Geschäft könne sich dieser Betrag sogar verdoppeln. Das Geld soll dem NTB helfen, finanziell unabhängiger zu werden. Wie Herma-Herrle erklärte, sei das staatliche Budget für den Tourismus-Rat von 2002 zu 2003 auf N$ 17,8 Mio und somit auf etwa die Hälfte zusammengestrichen worden. "Der Großteil des Budgets fließt ins Marketing und kommt deshalb wieder der Tourismusindustrie zugute", sagt die Vize-Aufsichtsrats-Vorsitzende und fasst abschließend zusammen: "Die neuen Regelungen bieten eine gewisse Garantie für die Reisenden und bringen den namibischen Tourismus dem internationalen Standard einen großen Schritt näher."
Wie NTB-Geschäftsführer Gideon Shilongo gestern sagte, sei ein oberstes Ziel des NTB, Arbeitsplätze zu schaffen und Armut zu reduzieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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