Tourismus fordert Klarheit
Wegen Verwirrung setzt Condor Namibia-Flüge bis Mitte 2021 aus
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek
Trotz sinkender Infektionszahlen in Namibia wurde bei der hiesigen Tourismuswiederbelebungsstrategie das erwünschte Ziel nicht geschafft. „Namibia war gut dran und wir haben im Gegensatz zu anderen Ländern früh mit der Initiative begonnen. Wir hatten einen guten Vorsprung, aber leider haben wir das nun verloren“, sagte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes (HAN), gestern im Gespräch mit der AZ. Sie ergänzte: „Wir benötigen dringend mehr Klarheit.“
Verwirrung herrscht in Namibia in vielen Bereichen. Laut dem am 23. September veröffentlichten Amtsblatt müssen Touristen im Besitz eines negativen COVID-19-Testergenisses sein, das nicht älter als sieben Tage alt ist. Dies steht aber im starken Kontrast zur vorigen Aussage, wonach ein COVID-19-Test nicht älter als 72 Stunden sein darf. Weitere Verwirrung gibt es auch für heimkehrende Namibier, die nach der Ankunft beim Hosea-Kutako-Flughafen sieben Tage in Quarantäne versetzt werden - Touristen hingegen aber nicht. Dies wurde in einem am Dienstag veröffentlichten Amtsblatt wiederholt: „Eine Person, die zu touristischen Zwecken nach Namibia einreist, unterliegt nicht den Quarantäneanforderungen.“ „Es wäre sinnvoll, alle über einen Kamm zu scheren“, sagte Paetzold dazu.
Kaum Mittel für Tests
Darüber hinaus hatte Tourismusminister Pohamba Shifeta vor kurzem angekündigt, dass Touristen am fünften Tag nach ihrer Namibia-Ankunft erneut auf COVID-19 getestet werden. Shifeta hatte dabei betont, dass Touristen „in allen Ecken des Landes“ auf das Virus getestet würden. So heißt es auch im jüngsten Amtsblatt. Allerdings ist dies alles andere als möglich, hieß es nun aus zuverlässiger Quelle. „Es fehlt an den nötigen Mitteln, um Touristen überall zu testen. Es haben bereits viele Touristen ihre Reise ohne den zweiten Test fortgesetzt, weil niemand sie aufgesucht hat“, sagte eine Quelle.
Unterdessen hat die namibische Botschaft in Berlin/Deutschland jetzt bekanntgegeben, dass Touristen eine diplomatische Vertretung nicht, wie zuvor, 14 Tage vor dem Antreten der Namibia-Reise informieren müssten. Auch steht im starken Kontrast zu den im Amtsblatt veröffentlichten Regelungen. Darin heißt es ausdrücklich, dass für alle Namibia-Reisende eine Registrierungspflicht gilt.
Wegen der Unsicherheit im Zusammenhang mit diesen und anderen Aspekten ist die Anzahl Touristen, die seit der Wiedereröffnung des Hosea-Kutako-Flughafens nach Namibia gereist ist, geringer ausgefallen als zunächst gehofft war. „Wir brauchen dringend Klarheit und klare Richtlinien, damit alle auch wissen, wo sie stehen und ordentlich planen können“, sagte Paetzold.
Diese Planungsunsicherheit sei auch ein Grund, warum die Fluglinie Condor das südliche Afrika, inklusive Kapstadt, bis zum (europäischen) Sommer 2021 nicht anfliegen werde. Das teilte Condor gestern schriftlich an sämtliche Interessenträger mit. Die Fluglinie werde aber stattdessen Ostafrika anfliegen. Bis dato fliegt Lufthansa bzw. Eurowings und Ethiopean Airlines nach Namibia. Qatar Airways hat inzwischen bekanntgegeben, Windhoek ab dem 15. Oktober dreimal wöchentlich anfliegen zu wollen.
Aufklärung gibt’s heute
Um endgültig Klarheit zu schaffen, hat sich gestern die Tourismus- Arbeitsgruppe mittels einer Zoom-Meeting getroffen. Das Ergebnis war bis zum gestrigen Nachmittag nicht bekannt. „Wir werden Aufklärung geben, möglicherweise am Donnerstag (heute)“, teilte Romeo Muyunda, Pressesprecher im Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, gestern mit.
Unterdessen hat Südafrika heute offiziell seine Grenzen geöffnet. Rollenspieler in der namibischen Tourismusbranche befürchten, dass Namibia, das schon früher seine Grenzen geöffnet hat, wegen der Verwirrung Vorteile eingebüßt hat. „In Südafrika gibt es klare Richtlinien und wäre sinnvoll, wenn wir uns denen anpassen würden. Dort müssen Touristen auch im Besitz eines negativen COVID-19-Test sein und werden nur beim Auftreten von Symptomen erneut auf das Virus getestet“, erklärte Paetzold.
Indes kündigte Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula gestern 125 Neuinfektionen in Namibia an - 58 aus Onandjokwe, gefolgt von Windhoek (17) und Rundu (14). Der Großteil der Neuinfektionen stamme aus Schulen, besonders aus der Oshikoto-Region, teilte er mit. Er ruft besonders Schüler und Lehrer auf, die COVID-19-Regeln einzuhalten.
Trotz sinkender Infektionszahlen in Namibia wurde bei der hiesigen Tourismuswiederbelebungsstrategie das erwünschte Ziel nicht geschafft. „Namibia war gut dran und wir haben im Gegensatz zu anderen Ländern früh mit der Initiative begonnen. Wir hatten einen guten Vorsprung, aber leider haben wir das nun verloren“, sagte Gitta Paetzold, Geschäftsführerin des Gastgewerbeverbandes (HAN), gestern im Gespräch mit der AZ. Sie ergänzte: „Wir benötigen dringend mehr Klarheit.“
Verwirrung herrscht in Namibia in vielen Bereichen. Laut dem am 23. September veröffentlichten Amtsblatt müssen Touristen im Besitz eines negativen COVID-19-Testergenisses sein, das nicht älter als sieben Tage alt ist. Dies steht aber im starken Kontrast zur vorigen Aussage, wonach ein COVID-19-Test nicht älter als 72 Stunden sein darf. Weitere Verwirrung gibt es auch für heimkehrende Namibier, die nach der Ankunft beim Hosea-Kutako-Flughafen sieben Tage in Quarantäne versetzt werden - Touristen hingegen aber nicht. Dies wurde in einem am Dienstag veröffentlichten Amtsblatt wiederholt: „Eine Person, die zu touristischen Zwecken nach Namibia einreist, unterliegt nicht den Quarantäneanforderungen.“ „Es wäre sinnvoll, alle über einen Kamm zu scheren“, sagte Paetzold dazu.
Kaum Mittel für Tests
Darüber hinaus hatte Tourismusminister Pohamba Shifeta vor kurzem angekündigt, dass Touristen am fünften Tag nach ihrer Namibia-Ankunft erneut auf COVID-19 getestet werden. Shifeta hatte dabei betont, dass Touristen „in allen Ecken des Landes“ auf das Virus getestet würden. So heißt es auch im jüngsten Amtsblatt. Allerdings ist dies alles andere als möglich, hieß es nun aus zuverlässiger Quelle. „Es fehlt an den nötigen Mitteln, um Touristen überall zu testen. Es haben bereits viele Touristen ihre Reise ohne den zweiten Test fortgesetzt, weil niemand sie aufgesucht hat“, sagte eine Quelle.
Unterdessen hat die namibische Botschaft in Berlin/Deutschland jetzt bekanntgegeben, dass Touristen eine diplomatische Vertretung nicht, wie zuvor, 14 Tage vor dem Antreten der Namibia-Reise informieren müssten. Auch steht im starken Kontrast zu den im Amtsblatt veröffentlichten Regelungen. Darin heißt es ausdrücklich, dass für alle Namibia-Reisende eine Registrierungspflicht gilt.
Wegen der Unsicherheit im Zusammenhang mit diesen und anderen Aspekten ist die Anzahl Touristen, die seit der Wiedereröffnung des Hosea-Kutako-Flughafens nach Namibia gereist ist, geringer ausgefallen als zunächst gehofft war. „Wir brauchen dringend Klarheit und klare Richtlinien, damit alle auch wissen, wo sie stehen und ordentlich planen können“, sagte Paetzold.
Diese Planungsunsicherheit sei auch ein Grund, warum die Fluglinie Condor das südliche Afrika, inklusive Kapstadt, bis zum (europäischen) Sommer 2021 nicht anfliegen werde. Das teilte Condor gestern schriftlich an sämtliche Interessenträger mit. Die Fluglinie werde aber stattdessen Ostafrika anfliegen. Bis dato fliegt Lufthansa bzw. Eurowings und Ethiopean Airlines nach Namibia. Qatar Airways hat inzwischen bekanntgegeben, Windhoek ab dem 15. Oktober dreimal wöchentlich anfliegen zu wollen.
Aufklärung gibt’s heute
Um endgültig Klarheit zu schaffen, hat sich gestern die Tourismus- Arbeitsgruppe mittels einer Zoom-Meeting getroffen. Das Ergebnis war bis zum gestrigen Nachmittag nicht bekannt. „Wir werden Aufklärung geben, möglicherweise am Donnerstag (heute)“, teilte Romeo Muyunda, Pressesprecher im Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, gestern mit.
Unterdessen hat Südafrika heute offiziell seine Grenzen geöffnet. Rollenspieler in der namibischen Tourismusbranche befürchten, dass Namibia, das schon früher seine Grenzen geöffnet hat, wegen der Verwirrung Vorteile eingebüßt hat. „In Südafrika gibt es klare Richtlinien und wäre sinnvoll, wenn wir uns denen anpassen würden. Dort müssen Touristen auch im Besitz eines negativen COVID-19-Test sein und werden nur beim Auftreten von Symptomen erneut auf das Virus getestet“, erklärte Paetzold.
Indes kündigte Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula gestern 125 Neuinfektionen in Namibia an - 58 aus Onandjokwe, gefolgt von Windhoek (17) und Rundu (14). Der Großteil der Neuinfektionen stamme aus Schulen, besonders aus der Oshikoto-Region, teilte er mit. Er ruft besonders Schüler und Lehrer auf, die COVID-19-Regeln einzuhalten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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