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Touristen waren zuversichtlich das Hilfe kommt

Nach einer Woche in Südafrika und zwei Wochen in Namibia, inklusive die ungeplanten drei Nächte im Auto mitten im Etoscha-Nationalpark (AZ berichtete), flogen Sonja Gehenfel und ihr Lebensgefährte sowie dessen Eltern, die Familie Binser, am vergangenen Freitag zurück nach Deutschland. Während ihres "kleinen Erlebnisses" im Etoscha-Nationalpark sei niemals Angst oder Panik aufgekommen, sagte Gehenfel. Die Gruppe habe "einfach den Humor behalten" und beschlossen auf jeden Fall zusammen beim Fahrzeug zu bleiben. Sie und ihr Lebensgefährte waren schon im vergangenen Jahr einmal um die gleiche Zeit in Namibia. In diesem Jahr reiste das Paar zusammen mit den Eltern des Lebensgefährten in einem gemieteten Geländewagen durch Namibia. Da Besucher nicht selbst in den westlichen Teil des Etoscha-Nationalparks fahren dürfen, sei eine Tour mit einer Übernachtung in Okaukuejo bei Safari 24 gebucht worden. Früh am Sonntagmorgen den 1. März 2009 sei die Fahrt in einem Geländewagen von der Rustig Toko Lodge, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Kamanjab losgegangen. Bei Otjivasandu sei es in den Nationalpark gegangen. "Gegen 13.30 Uhr blieben wir auf der Pad stecken. Die linke Seite des Fahrzeuges war bis zur Karosserie im Schlamm versunken", sagte Gehenfel. Große Sorgen habe sich die Gruppe nicht gemacht, denn sie hatten Mittagessen dabei, Wasser und Getränke. "Wir waren zuversichtlich, dass uns bald jemand finden wird, da wir dachten, dass wir auf der richtigen Pad sind", sagte die Besucherin aus dem Allgäu. Als es später und dunkler wurde, machten sie sich immer noch keine großen Sorgen und meinten, dass sie wohl eine Nacht dort verbringen müssten. "In der Nacht und am frühen Montagmorgen regnete es leicht, aber danach gab es keinen Regen mehr. Auch der Montag ging vorbei, ohne dass ein Fahrzeug auftauchte. Als die Wasservorräte zu Ende gingen, seien sie zu einer etwa eineinhalb Kilometer entfernten Wasserstelle (Vermutlich die für Touristen geschlossene Wasserstelle Nèrens d.Red.) gelaufen, wo es eine Solarpumpe gab und hätten die Wasserflaschen aufgefüllt. "Über etwas zu essen zerbrachen wir uns nicht den Kopf. Man kann einige Tage ohne Lebensmittel auskommen. So hatten wir eine kostenlose Diät", sagte Gehenfel. Auch die zweite Nacht sei ohne besondere Vorkommnisse vorrübergegangen. Decken waren keine vorhanden und das Schlafen auf dem schräg stehenden Fahrzeuge nicht einfach. Zur Sicherheit hätten sie ein Feuer entfacht und die Gegend mit einer Taschenlampe abgeleuchtet, bevor sich jemand vom Auto entfernte.
"Glücklicherweise war es an den Tagen immer leicht bewölkt und nicht heiß", berichtete Sonja Gehenfel. Endlich sei am Dienstagnachmittag gegen 17.30 Uhr ein kleines Flugzeug aufgetaucht, das mehrere Male über ihnen gekreist sei. "Jetzt wussten wir, dass man uns gesucht und gefunden hatte. Es sei der Gruppe bewusst gewesen, dass sie eine weitere Nacht im Busch verbringen mussten. Am nächsten Morgen kurz nach 10 Uhr sei ein Hubschrauber gelandet und habe zuerst die beiden Frauen an die Hauptstraße geflogen und schließlich den Rest der Gruppe und deren Gepäck. "Da wurde uns erst bewusst, dass wir nicht auf der eigentlichen Strecke gewesen waren", sagte die Besucherin. In den Tagen hätten sie keine Tiere gesehen. "In den Nächten waren auch keine Löwen oder Hyänen zu hören gewesen", sagte Gehenfel. Ein Naturschutzbeamter meinte gegenüber der AZ, dass die Gruppe Glück hatte, dass es im Augenblick Regenzeit sei, überall Wasser sei und die Tiere von der Wasserstelle weggezogen seien, da sich in der Gegend ein Löwenrudel befindet, dass "nicht sehr freundlich ist". Der Beamte meinte, dass er in dieser Gegend nicht umherlaufen würde.
Sonja Gehenfel lobte den Einsatz des Parkpersonals und dankte allen die dazu beigetragen haben, um die Gruppe zu suchen, zu finden und heraus- sowie abzuholen. "Die Menschen waren einfach fantastisch", so Gehenfel.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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