Transparenz wird zum Spielball
Vorhaben ohne Motivierung - Elefanten sind Nebensache
Von Frank Steffen, Windhoek
Verschiedene Nachfragen von Interessenträgern, die sich im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) zu den seismischen Aufnahmen im den Kavango-Regionen beim Umweltkommissar Timo Mufeti um eine Erklärung bemüht hatten, wurden bisher abgewehrt. Obwohl das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in dieser Studie die umstrittene Ölförderung durch Fracking als ihr Ziel angibt, hatte Mufeti die EIA abgesegnet, muss sich aber noch erst um eine schriftliche Erklärung kümmern.
Indessen hatte ReconAfrica gezielt ein Informationsblatt herausgegeben (es ging nicht an namibische Medien), aus dem hervorzugehen scheint, dass sich das Unternehmen nicht mit den Einwänden diverser Umweltfachkräfte und Interessenträger auseinandergesetzt hat. Da Maggy Shino, eine Mitarbeiterin des namibischen Ministeriums für Bergbau und Energie (MME), zuletzt angegeben hatte, dass alle Presseerklärungen grundsätzlich vom namibischen Staat verabschiedet würden, darf davon ausgegangen werden, dass sich auch Mufeti und die Verfasser des Blattes nicht um den wissenschaftlichen Inhalt der vorgelegten Beschwerden und Einwände gekümmert haben.
Elefanten missverstanden
Nur so wäre zu verstehen, warum ReconAfrica anstelle einer Pressekonferenz bei der Fragen gestellt hätten werden können, ein Blatt herausgegeben hat, dass sich wie eine Marketing-Initiative für Polaris-Equipment liest. Erst ganz unten kommt ReconAfrica kurz auf die Elefanten zu sprechen: „Schaden seismische Aufnahmen dem empfindlichen Gehör des Elefanten? ReconAfrica implementiert ein umweltfreundliches, schonendes 2D-Seismiksystem, das eine niedrigere und andere Frequenz verwendet, als die, die Elefanten für ihre Kommunikation benutzen. Darüber hinaus wird ReconAfrica nicht nachts arbeiten, wenn Elefanten normalerweise kommunizieren. Kombiniert mit unseren Bemühungen die Wanderrouten sowie ökologisch-sensible Gebiete zu vermeiden, dienen diese Maßnahmen dem Schutz der Elefanten.“
Diese Antwort beinhaltet unerklärte Widersprüche sowie Annahmen - sie sind nicht wissenschaftlich belegt. Dagegen hatten Wissenschaftler und Fachkräfte sowie Aktivisten einige Berichte eingereicht, in denen darauf hingewiesen wird, dass die Kommunikation der Elefanten in der Tat durch seismische Schwingungen über eine spezielle Drüse (ähnlich der Walfische) erfolgt. Dadurch verständigen sich die Dickhäuter und teilen Informationen über Gefahren, Weidegebiete und Wassermangel sowie -vorkommen aus. Da Elefanten durchschnittlich nur zwei Stunden schlafen, macht das Argument, nachts die Arbeit einzustellen kaum Sinn, denn die Tiere kommunizieren tagsüber und nachts - unter anderem auf der Suche nach Partnern und Familienverbänden.
Darüber hinaus spricht ReconAfrica jetzt von einem ökologisch-sensiblen Gebiet, obwohl es immer behauptet hatte, dass dies keines sei und außerdem keine Elefanten darin vorkämen. Der Umweltkommissar hatte indessen die EIA mit der Behauptung gutgeheißen, dass keine ökologischen Hegegebiete von den Vermessungen affektiert würden.
Sechs Bohrlöcher geplant
Inzwischen gab ReconAfrica unumwunden bekannt, dass sie doch nicht nur drei Explorationsbohrlöcher schlagen, sondern bereits weitere planen. Seit Januar hatte ReconAfrica wiederholt behauptet, nur drei Probelöcher zu schlagen. Dies entspreche dem Abkommen mit der namibischen Regierung - diese hatte dies sogar bestätigt (AZ berichtete). Erneut liegt der AZ nun ein Dokument vor, in dem ReconAfrica von sechs geplanten Bohrlöchern spricht. Man wolle nach den Bohrlöchern 6.2 und 6.1 das Bohrloch 5.2 Ende Juli bzw. Anfang August in Angriff nehmen. Ein viertes Bohrloch ist für November geplant und dem sollen zwei weitere folgen.
Verschiedene Nachfragen von Interessenträgern, die sich im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie (EIA) zu den seismischen Aufnahmen im den Kavango-Regionen beim Umweltkommissar Timo Mufeti um eine Erklärung bemüht hatten, wurden bisher abgewehrt. Obwohl das kanadische Gas- und Ölexplorationsunternehmen Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica) in dieser Studie die umstrittene Ölförderung durch Fracking als ihr Ziel angibt, hatte Mufeti die EIA abgesegnet, muss sich aber noch erst um eine schriftliche Erklärung kümmern.
Indessen hatte ReconAfrica gezielt ein Informationsblatt herausgegeben (es ging nicht an namibische Medien), aus dem hervorzugehen scheint, dass sich das Unternehmen nicht mit den Einwänden diverser Umweltfachkräfte und Interessenträger auseinandergesetzt hat. Da Maggy Shino, eine Mitarbeiterin des namibischen Ministeriums für Bergbau und Energie (MME), zuletzt angegeben hatte, dass alle Presseerklärungen grundsätzlich vom namibischen Staat verabschiedet würden, darf davon ausgegangen werden, dass sich auch Mufeti und die Verfasser des Blattes nicht um den wissenschaftlichen Inhalt der vorgelegten Beschwerden und Einwände gekümmert haben.
Elefanten missverstanden
Nur so wäre zu verstehen, warum ReconAfrica anstelle einer Pressekonferenz bei der Fragen gestellt hätten werden können, ein Blatt herausgegeben hat, dass sich wie eine Marketing-Initiative für Polaris-Equipment liest. Erst ganz unten kommt ReconAfrica kurz auf die Elefanten zu sprechen: „Schaden seismische Aufnahmen dem empfindlichen Gehör des Elefanten? ReconAfrica implementiert ein umweltfreundliches, schonendes 2D-Seismiksystem, das eine niedrigere und andere Frequenz verwendet, als die, die Elefanten für ihre Kommunikation benutzen. Darüber hinaus wird ReconAfrica nicht nachts arbeiten, wenn Elefanten normalerweise kommunizieren. Kombiniert mit unseren Bemühungen die Wanderrouten sowie ökologisch-sensible Gebiete zu vermeiden, dienen diese Maßnahmen dem Schutz der Elefanten.“
Diese Antwort beinhaltet unerklärte Widersprüche sowie Annahmen - sie sind nicht wissenschaftlich belegt. Dagegen hatten Wissenschaftler und Fachkräfte sowie Aktivisten einige Berichte eingereicht, in denen darauf hingewiesen wird, dass die Kommunikation der Elefanten in der Tat durch seismische Schwingungen über eine spezielle Drüse (ähnlich der Walfische) erfolgt. Dadurch verständigen sich die Dickhäuter und teilen Informationen über Gefahren, Weidegebiete und Wassermangel sowie -vorkommen aus. Da Elefanten durchschnittlich nur zwei Stunden schlafen, macht das Argument, nachts die Arbeit einzustellen kaum Sinn, denn die Tiere kommunizieren tagsüber und nachts - unter anderem auf der Suche nach Partnern und Familienverbänden.
Darüber hinaus spricht ReconAfrica jetzt von einem ökologisch-sensiblen Gebiet, obwohl es immer behauptet hatte, dass dies keines sei und außerdem keine Elefanten darin vorkämen. Der Umweltkommissar hatte indessen die EIA mit der Behauptung gutgeheißen, dass keine ökologischen Hegegebiete von den Vermessungen affektiert würden.
Sechs Bohrlöcher geplant
Inzwischen gab ReconAfrica unumwunden bekannt, dass sie doch nicht nur drei Explorationsbohrlöcher schlagen, sondern bereits weitere planen. Seit Januar hatte ReconAfrica wiederholt behauptet, nur drei Probelöcher zu schlagen. Dies entspreche dem Abkommen mit der namibischen Regierung - diese hatte dies sogar bestätigt (AZ berichtete). Erneut liegt der AZ nun ein Dokument vor, in dem ReconAfrica von sechs geplanten Bohrlöchern spricht. Man wolle nach den Bohrlöchern 6.2 und 6.1 das Bohrloch 5.2 Ende Juli bzw. Anfang August in Angriff nehmen. Ein viertes Bohrloch ist für November geplant und dem sollen zwei weitere folgen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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