Traubenfarmer im Visier
Windhoek - Nach einer Bestandsaufnahme der Arbeitsbedingungen auf etlichen Farmen in der Khomas-Region will NAFWU sich nun verstärkt den Unternehmen zuwenden, die Tafeltrauben ernten. Das kündigte NAFWU-Generalsekretär Alfred Angula gestern in Windhoek an. Die Gewerkschaft vermutet schlechte Lebensbedingungen für die dort tätigen Arbeiter. Von ihren Mitgliedern habe NAFWU erfahren, dass die Unternehmen ihren Angestellten zwar deutlich mehr Lohn als tariflich vereinbart zahlen, aber die weiteren Abmachungen des Tarifvertrages nicht einhalten würden. "Es gibt keine Extra-Zahlungen, auch Unterkünfte werden nicht zur Verfügung gestellt", so Angula.
Nach Angaben der Gewerkschaft bestehe die Traubenindustrie zwar nur aus wenigen Farmen bzw. Betrieben (maximal 15), welche zum größten Teil in Aussenkehr angesiedelt seien, beschäftige aber viele Menschen. Der NAFWU-Generalsekretär sprach von 1000 bis 2000 Arbeitern in der Nebensaison bzw. von 6000 bis 10000 Arbeitern zur Saison (Oktober bis Januar). Die meisten von ihnen seien "dauerhafte Saisonarbeiter" und zudem alle Mitglied der Gewerkschaft.
Wie Angula einräumte, sei ihm das Firmengeflecht in Aussenkehr suspekt. Die meisten Unternehmen kämen aus Südafrika, es gebe einen Finanzgeschäftsführer für mehrere Firmen. Der Vorwurf lautet: "Die Unternehmen machen Millionen und investieren nicht in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter. Das macht uns große Sorgen." Die Traubenernte ist in Namibia in der Tat sehr lukrativ. So wurden nach Angaben des Handelsministeriums im Jahr 2006 rund 22500 Tonnen Tafeltrauben mit einem Warenwert von 400 Mio. N$ allein in die Länder der Europäischen Union exportiert (aktuellere Zahlen liegen nicht vor).
Insgesamt zufrieden äußerte sich die Gewerkschaft indes über die vor kurzem durchgeführte Kampagne zur Überprüfung der Mindestlöhne auf Farmen. Dazu seien im Februar 71 Farmen bzw. Betriebe (inklusive Tourismusunternehmen, z.B. Gästefarmen) in der Khomas-Region aufgesucht worden. 97% der besuchten Arbeitgeber würden die Mindestlöhne laut Tarifvertrag zahlen, dies sei eine "positive Entwicklung", so Angula. Sechs Farmer hätten zudem das NAFWU-Büro besucht, um "Probleme am Arbeitsplatz, Anpassung der Löhne, Aufstellen von Arbeitsverträgen und Aufbau einer guten Beziehung mit der Gewerkschaft" zu besprechen.
Zu drei Farmen sei den Gewerkschaftlern der Zutritt durch verschlossene Tore jedoch verwehrt geblieben, obwohl man zuvor einen Termin vereinbart hätte, kritisierte Angula. Es steht der Vorwurf im Raum, dass diese Farmer ihre Mitarbeiter eingeschüchtert und mit Entlassung gedroht hätten, wenn sie der Gewerkschaft Informationen geben oder dieser beitreten würden. Der NAFWU-Generalsekretär kündigte an: "Wir haben das zur Kenntnis genommen; die Zeit wird kommen, dass wir uns damit beschäftigen. Derzeit wird eine Strategie erarbeitet, wie wir damit umgehen werden."
Angula sagte abschließend, dass die Gewerkschaft die Kampagne im April in anderen Teilen des Landes fortsetzen und dabei auch Kommunalfarmer berücksichtigen werde.
Nach Angaben der Gewerkschaft bestehe die Traubenindustrie zwar nur aus wenigen Farmen bzw. Betrieben (maximal 15), welche zum größten Teil in Aussenkehr angesiedelt seien, beschäftige aber viele Menschen. Der NAFWU-Generalsekretär sprach von 1000 bis 2000 Arbeitern in der Nebensaison bzw. von 6000 bis 10000 Arbeitern zur Saison (Oktober bis Januar). Die meisten von ihnen seien "dauerhafte Saisonarbeiter" und zudem alle Mitglied der Gewerkschaft.
Wie Angula einräumte, sei ihm das Firmengeflecht in Aussenkehr suspekt. Die meisten Unternehmen kämen aus Südafrika, es gebe einen Finanzgeschäftsführer für mehrere Firmen. Der Vorwurf lautet: "Die Unternehmen machen Millionen und investieren nicht in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter. Das macht uns große Sorgen." Die Traubenernte ist in Namibia in der Tat sehr lukrativ. So wurden nach Angaben des Handelsministeriums im Jahr 2006 rund 22500 Tonnen Tafeltrauben mit einem Warenwert von 400 Mio. N$ allein in die Länder der Europäischen Union exportiert (aktuellere Zahlen liegen nicht vor).
Insgesamt zufrieden äußerte sich die Gewerkschaft indes über die vor kurzem durchgeführte Kampagne zur Überprüfung der Mindestlöhne auf Farmen. Dazu seien im Februar 71 Farmen bzw. Betriebe (inklusive Tourismusunternehmen, z.B. Gästefarmen) in der Khomas-Region aufgesucht worden. 97% der besuchten Arbeitgeber würden die Mindestlöhne laut Tarifvertrag zahlen, dies sei eine "positive Entwicklung", so Angula. Sechs Farmer hätten zudem das NAFWU-Büro besucht, um "Probleme am Arbeitsplatz, Anpassung der Löhne, Aufstellen von Arbeitsverträgen und Aufbau einer guten Beziehung mit der Gewerkschaft" zu besprechen.
Zu drei Farmen sei den Gewerkschaftlern der Zutritt durch verschlossene Tore jedoch verwehrt geblieben, obwohl man zuvor einen Termin vereinbart hätte, kritisierte Angula. Es steht der Vorwurf im Raum, dass diese Farmer ihre Mitarbeiter eingeschüchtert und mit Entlassung gedroht hätten, wenn sie der Gewerkschaft Informationen geben oder dieser beitreten würden. Der NAFWU-Generalsekretär kündigte an: "Wir haben das zur Kenntnis genommen; die Zeit wird kommen, dass wir uns damit beschäftigen. Derzeit wird eine Strategie erarbeitet, wie wir damit umgehen werden."
Angula sagte abschließend, dass die Gewerkschaft die Kampagne im April in anderen Teilen des Landes fortsetzen und dabei auch Kommunalfarmer berücksichtigen werde.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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