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Trauriger Meilenstein

Nach den akuten Startschwierigkeiten bei dem Textilkonzern Ramatex in Windhoek, dem Rückzug von Shell Exploration and Production Namibia aus dem Kudugas-Projekt und dem sich zuspitzenden Konflikt über die Privatisierung angeschlagener staatlicher Unternehmen, allen voran Air Namibia, haben die Wirtschaftsperspektiven in Namibia Ende letzter Woche erneut einen Dämpfer erhalten.

Rund 800 randalierende namibische Kontraktarbeiter haben am vergangenen Donnerstag bei der Skorpion-Zinkmine von Anglo Base Metals gezeigt, dass Gewalt in gewissen Kreisen durchaus als angemessenes Verhandlungs- und Druckmittel betrachtet wird.


Ob der Lohndisput zwischen den Bauarbeitern und ihren Arbeitgebern substanziell gerechtfertigt ist oder nicht, sei dahingestellt - wie dieser Konflikt allerdings ausgetragen wurde, macht auch die legitimste Forderung nach besserer Vergütung zunichte. Durch die Ausschreitungen haben die Arbeiter vor allem eines bewiesen: dass sie gewaltbereit und undiszipliniert sind ... und dies sozusagen vor der Haustür eines der einflussreichsten Bergbaukonzerne der Welt.


Das Skorpion-Debakel wirkt natürlich auch den Versuchen der Regierung entgegen, durch große Kapital- und Investitionsprojekte internationale Wettbewerbsfähigkeit zu demonstrieren und so zumindest ansatzweise den Anschluss an die Globalisierung zu finden. Wenn namibische Arbeiter nun Steinwürfe und Brandschatzung einem gesitteten Verhandlungsweg vorziehen, sagen sie potenziellen Investoren klar und deutlich: "Investiert bei uns und lasst euch auf ein Roulettespiel ein." Sollte dem Land irgendwann einmal der Ruf anhaften auf Grund mangelnder Angestellten-Disziplin ein gefährliches Pflaster für Arbeitgeber und Investoren zu sein, werden auch finanzielle Investitionsanreize, wie sie die Regierung schon seit Jahren international anpreist, kein großes Gewicht mehr tragen.


Überzogene Selbsteinschätzung und Verantwortungslosigkeit sind leider schon seit vielen Jahren ein bedrohlicher Bestandteil hiesiger Arbeitsbeziehungen. Der Niedergang von Tsumeb Corporation Limited und dem Möbelhersteller MKU vor einigen Jahren, beispielsweise, ist zumindest teilweise hierdurch herbeigeführt worden. Nun wird auch der 15. August 2002 als weiterer "Meilenstein" dieser schlimmen Entwicklung in die Wirtschaftsgeschichte des unabhängigen Namibia eingehen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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