Tränenreicher Abgang der Kronzeugin
Die Untersuchungskommission zu Unregelmäßigkeiten bei der Straßenbehörde (Road Authority, RA) hat die Vernehmung von Sophia Tekie beendet. Im Unterschied zu ihrer ersten Aussage im November hatte die Kronzeugin gestern aber mit vielen unbequemen Fragen zu kämpfen.
Windhoek - Ein ums andere Mal hinterfragten ihre Kollegen und die Kommisssionsmitglieder ihre Aussagen und verlangten nach Belegen, die ihre Ausführungen untermauern könnten. Insbesondere RA-Geschäftsführer Justin Runji setzte der Zeugin in einem mehrstündigen Fragemarathon arg zu. Dabei musste die Leiterin des computergestützten Road Management Systems, RMS, zugeben, dass ihre fachliche Kritik an den Entscheidungen des Managements allein auf den Daten des RMS beruhen. Einem System, das gar nicht dafür konzipiert ist, auf Projektebene verlässliche Prognosen abzugeben und zudem mit Daten arbeitet, die nicht aktuell sind, sondern teilweise aus den achtziger Jahren stammen.
Runji attackierte auch die Vorwürfe Tekies, sie solle beruflich mundtot gemacht werden: "Frau Tekie, sie sind in den letzten Jahren als einzige Sektionsleiterin von Budgetkürzungen der Straßenbehörde nicht betroffen gewesen. Vielmehr ist das Budget des RMS in dieser Zeit stetig gestiegen. Wie Sie wissen sollten, haben wir sogar aus anderen Sektionen Geld in Ihr Budget umgeleitet, damit Sie das RMS weiterentwickeln können. Stimmt das?" "Ja. Aber angesichts der Tatsache, dass einige RMS-Projekte wie die Entwicklung des Brücken-Managementsystems momentan die wichtigsten Projekte der Straßenbehörde sind, ist das Budget viel zu niedrig."
Diese Aussage verleitete den Kommissions-Vorsitzenden Kenendei Tjivikua zu der ironischen Frage, ob der Zeugin bewusst sei, dass das RMS-Budget im Wettbewerb stehe mit "ebenfalls nicht ganz unwichtigen" Projekten der Abteilungen für Konstruktion, Instandhaltung oder Administration. Als die Zeugin dies bejahte, fragte Tjivikua: "Aber Sie sind trotzdem nicht zufrieden mit Ihrem Budget?" "Nein, bin ich nicht".
Erschöpft und angeschlagen wurde Tekie schließlich aufgefordert, ihren Schlusskommentar abzugeben, als diese plötzlich in Tränen ausbrach. Nach einer halbstündigen Pause verlas die Zeugin dann doch noch ihren Schlusskommentar, in dem sie ihre Managementkollegen unter anderm aufforderte, "endlich professionell" an die Arbeit zu gehen. Auch forderte sie höhere Gehälter für das mittlere Management, welches im Gegensatz zum Gehalt des Topmanagements weiterhin nicht marktgerecht sei. Und weiter: "Im Verlauf der letzten Jahre bin ich Opfer zahlreicher Diffamierungen geworden. Mein Name ist befleckt worden. Bis heute weiß ich nicht, warum das so ist. Liegt es daran, dass ich eine Afrikanerin bin? Oder weil ich eine Frau bin? Sie (die Kommission) konnten dabei selber erleben, wie einige Manager der Straßenbehörde sich hier aufgeführt haben. Sie zeigten keinen Respekt gegenüber der Kommission und
dadurch auch keinen Respekt gegenüber der Regierung, für die sie doch arbeiten. Doch einige wenige Informanten (whistleblower) ließen sich nicht einschüchtern, obwohl sie nun als Verräter dargestellt werden. Für mich sind diese Leute Helden."
Windhoek - Ein ums andere Mal hinterfragten ihre Kollegen und die Kommisssionsmitglieder ihre Aussagen und verlangten nach Belegen, die ihre Ausführungen untermauern könnten. Insbesondere RA-Geschäftsführer Justin Runji setzte der Zeugin in einem mehrstündigen Fragemarathon arg zu. Dabei musste die Leiterin des computergestützten Road Management Systems, RMS, zugeben, dass ihre fachliche Kritik an den Entscheidungen des Managements allein auf den Daten des RMS beruhen. Einem System, das gar nicht dafür konzipiert ist, auf Projektebene verlässliche Prognosen abzugeben und zudem mit Daten arbeitet, die nicht aktuell sind, sondern teilweise aus den achtziger Jahren stammen.
Runji attackierte auch die Vorwürfe Tekies, sie solle beruflich mundtot gemacht werden: "Frau Tekie, sie sind in den letzten Jahren als einzige Sektionsleiterin von Budgetkürzungen der Straßenbehörde nicht betroffen gewesen. Vielmehr ist das Budget des RMS in dieser Zeit stetig gestiegen. Wie Sie wissen sollten, haben wir sogar aus anderen Sektionen Geld in Ihr Budget umgeleitet, damit Sie das RMS weiterentwickeln können. Stimmt das?" "Ja. Aber angesichts der Tatsache, dass einige RMS-Projekte wie die Entwicklung des Brücken-Managementsystems momentan die wichtigsten Projekte der Straßenbehörde sind, ist das Budget viel zu niedrig."
Diese Aussage verleitete den Kommissions-Vorsitzenden Kenendei Tjivikua zu der ironischen Frage, ob der Zeugin bewusst sei, dass das RMS-Budget im Wettbewerb stehe mit "ebenfalls nicht ganz unwichtigen" Projekten der Abteilungen für Konstruktion, Instandhaltung oder Administration. Als die Zeugin dies bejahte, fragte Tjivikua: "Aber Sie sind trotzdem nicht zufrieden mit Ihrem Budget?" "Nein, bin ich nicht".
Erschöpft und angeschlagen wurde Tekie schließlich aufgefordert, ihren Schlusskommentar abzugeben, als diese plötzlich in Tränen ausbrach. Nach einer halbstündigen Pause verlas die Zeugin dann doch noch ihren Schlusskommentar, in dem sie ihre Managementkollegen unter anderm aufforderte, "endlich professionell" an die Arbeit zu gehen. Auch forderte sie höhere Gehälter für das mittlere Management, welches im Gegensatz zum Gehalt des Topmanagements weiterhin nicht marktgerecht sei. Und weiter: "Im Verlauf der letzten Jahre bin ich Opfer zahlreicher Diffamierungen geworden. Mein Name ist befleckt worden. Bis heute weiß ich nicht, warum das so ist. Liegt es daran, dass ich eine Afrikanerin bin? Oder weil ich eine Frau bin? Sie (die Kommission) konnten dabei selber erleben, wie einige Manager der Straßenbehörde sich hier aufgeführt haben. Sie zeigten keinen Respekt gegenüber der Kommission und
dadurch auch keinen Respekt gegenüber der Regierung, für die sie doch arbeiten. Doch einige wenige Informanten (whistleblower) ließen sich nicht einschüchtern, obwohl sie nun als Verräter dargestellt werden. Für mich sind diese Leute Helden."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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