Trommler können Mauern zu Fall bringen
Jetzt geht es in die Zeit, da die Verständigung immer wichtiger wird, weil bei Missverständnissen auch viel mehr auf dem Spiel steht als sonst. Jong, die Oukies und Comräds sind nicht immer gut zu verstehen, auch wenn sie meinen, von ihrer Sache gut überzeugt zu sein. Am einfachsten ist es, die Botschaft über traditionelle Trommler auszusenden, denn die brauchen zu ihrem Auftritt keine Elektronik, keinen bleddy Verstärker und keinen Dolmetscher. So wenigstens haben es die Kultusgruppen aus dem Ovamboland, aus der Omaheke und aus Kavango den franko-, luso- und anglophonen Gästen aus ganz Afrika vorgemacht, die zu einigen Hundert speziell nach Ovenduka gekommen sind, um über den Wohnungsbau auf dem geplagten Kontinent zur palavern. Vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise, versteht sich.
Das Wort Hütte oder Pontok haben die Veranstalter des Ministeriums für Kommunalverwaltung und Wohnungsbau aber tunlichst vermieden. Nach zweierlei Hymnen - die der Braven und die der Afrikanischen Union - sowie nach allen umständlichen Anreden der vertretenen VIPs aus soundsovielen Ländern, etwa 40 sollen vertreten sein, kamen die kulturellen Einlagen der drei Tanz- und Singgruppen, traditionell spärlich, dafür aber moi ethnisch gekleidet, was jetzt bei der morgendlichen Kälte der Hauptstadt nochall skraps ist.
Wenn es um die Trommelsprache in Jung-Namibia geht, können die Kavango- und gewiss auch die Caprivi-Trommler allen anderen etwas vormachen, aber nicht den Buschleuten, denn sie trommeln in der Regel nicht, sondern finden den Takt durch Händeklatschen und durch den Rhythmus der Stimmen. Sie tanzen also in einer anderen Liga.
Die Trommel aus Omusati, zu der die Frauen jeweils zu zweit aus ihrem Sing- und Jubelkreis in die Mitte zur Tanzeinlage ausbrechen, nimmt sich neben dem Trio der Kavango-Trommler mit ihren Tonträgern in rechter Baumstammgröße recht spärlich aus. Aus dem Kavango-Trio dröhnt mit sonorer Tiefe die Basstrommel und gibt den Delegierten von Gambia bis Kenia, vom Kongo bis ans Kap der Guten Hoffnung zu verstehen, dass Namibia über eine Bandbreite der Signale verfügt, die sich in Afrika iesie Gehör verschaffen.
In Europa, insbesondere in Otjindoitjilanda, müssen Namibier eigentlich auch zur Trommel greifen, denn dort besteht bei der jungen Dame Tracy Ingrid aus dem Geschlecht von Ombara Clemens Mutuurunge Kapuuo - genauer, es handelt sich um die Enkeltochter des ermordeten Chefs - die Notwendigkeit, besser verstanden zu werden. Die bajuwarische Behörde des Freistaats Bayern will nicht zulassen, dass sich Ingrid, verheiratet Behrends (wie der Münchener Merkur Mitte Mai berichtet hat), sich den Adelstitel zulegen darf. Tracy Ingrid, ihr Grafiker-Mann Reiner-Helmut und Sohn möchten, nämlich "von Namibia" heißen, wie sie sich schon mit Künstlernamen nennen. Als echten Namen dürfen die Von Namibias diese Adelsbezeichnung jedoch nicht in amtliche Dokumente eintragen, sagt das Verwaltungsgericht. Deshalb betitelt der Münchner Merkur nun die Kapuuo-Enkelin als "verhinderte Prinzessin". Die Von Namibias sollten sich die Kavango-Trommler zum Verwaltungsgericht bestellen. Ihre anhaltenden Trommelrhythmen haben es in sich, die Mauern eines bajuwarischen Gerichts - wie damals von Jericho - einstürzen zu lassen.
Das Wort Hütte oder Pontok haben die Veranstalter des Ministeriums für Kommunalverwaltung und Wohnungsbau aber tunlichst vermieden. Nach zweierlei Hymnen - die der Braven und die der Afrikanischen Union - sowie nach allen umständlichen Anreden der vertretenen VIPs aus soundsovielen Ländern, etwa 40 sollen vertreten sein, kamen die kulturellen Einlagen der drei Tanz- und Singgruppen, traditionell spärlich, dafür aber moi ethnisch gekleidet, was jetzt bei der morgendlichen Kälte der Hauptstadt nochall skraps ist.
Wenn es um die Trommelsprache in Jung-Namibia geht, können die Kavango- und gewiss auch die Caprivi-Trommler allen anderen etwas vormachen, aber nicht den Buschleuten, denn sie trommeln in der Regel nicht, sondern finden den Takt durch Händeklatschen und durch den Rhythmus der Stimmen. Sie tanzen also in einer anderen Liga.
Die Trommel aus Omusati, zu der die Frauen jeweils zu zweit aus ihrem Sing- und Jubelkreis in die Mitte zur Tanzeinlage ausbrechen, nimmt sich neben dem Trio der Kavango-Trommler mit ihren Tonträgern in rechter Baumstammgröße recht spärlich aus. Aus dem Kavango-Trio dröhnt mit sonorer Tiefe die Basstrommel und gibt den Delegierten von Gambia bis Kenia, vom Kongo bis ans Kap der Guten Hoffnung zu verstehen, dass Namibia über eine Bandbreite der Signale verfügt, die sich in Afrika iesie Gehör verschaffen.
In Europa, insbesondere in Otjindoitjilanda, müssen Namibier eigentlich auch zur Trommel greifen, denn dort besteht bei der jungen Dame Tracy Ingrid aus dem Geschlecht von Ombara Clemens Mutuurunge Kapuuo - genauer, es handelt sich um die Enkeltochter des ermordeten Chefs - die Notwendigkeit, besser verstanden zu werden. Die bajuwarische Behörde des Freistaats Bayern will nicht zulassen, dass sich Ingrid, verheiratet Behrends (wie der Münchener Merkur Mitte Mai berichtet hat), sich den Adelstitel zulegen darf. Tracy Ingrid, ihr Grafiker-Mann Reiner-Helmut und Sohn möchten, nämlich "von Namibia" heißen, wie sie sich schon mit Künstlernamen nennen. Als echten Namen dürfen die Von Namibias diese Adelsbezeichnung jedoch nicht in amtliche Dokumente eintragen, sagt das Verwaltungsgericht. Deshalb betitelt der Münchner Merkur nun die Kapuuo-Enkelin als "verhinderte Prinzessin". Die Von Namibias sollten sich die Kavango-Trommler zum Verwaltungsgericht bestellen. Ihre anhaltenden Trommelrhythmen haben es in sich, die Mauern eines bajuwarischen Gerichts - wie damals von Jericho - einstürzen zu lassen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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