Tura Magic schaltet die „Piraten“ aus
Das Spitzenquartett der vergangenen Premierliga-Saison muss zusehen, wie bei der zweiten Auflage des Ligapokals zwei Außenseiter den Sieger unter sich ausmachen. Nachdem sich die als Titelverteidiger angetretenen African Stars, der amtierende NPL-Meister Black Africa und der hoch gehandelte Tigers FC bereits in der Vorrunde verabschiedet hatten, war im Halbfinale auch für die Orlando Pirates Endstation.
Das Team von Trainer Ali Akan, der nach dem Vorjahrestriumph mit den Stars auch die zweite Auflage des NPL Cups gewinnen wollte, unterlag am Samstag in Walvis Bay dem aufstrebenden Tura Magic mit 0:1 (0:1). Junias Theophilus traf in der 32. Minute nach einem mustergültigen Zuspiel von Neville Tjiueza. Der Flügelflitzer hat somit in allen drei Partien des laufenden Turniers jeweils ein Tor erzielt.
„Die Pirates waren der große Favorit. Wir haben aber keinen Respekt gezeigt, sondern unseren Fußball gespielt und bis zum Umfallen gekämpft“, freute sich Tura-Coach Bertus Bock gestern im AZ-Gespräch. In Führung liegend zog sich seine Auswahl weitestgehend in die eigene Hälfte zurück und beschränkte sich auf gelegentliche Konterangriffe. „Wenn wir beim Umschalten in die Offensive zielstrebiger agiert hätten, wäre der Sieg höher ausgefallen“, befand Bock.
Deutlich mehr trauerte Akan den vergebenen Chancen seiner Mannschaft hinterher: „Wir haben das Spielgeschehen von Beginn an kontrolliert und viele Möglichkeiten kreiert, uns wollte aber einfach kein Tor gelingen.“ In der Schlussviertelstunde warfen die „Buccaneers“ mit acht Offensivkräften noch einmal alles nach vorne, jedoch vergeblich. „Tura hat sehr gut verteidigt“ lobte Akan.
In der zweiten Begegnung des Tages nutzten die Eleven Arrows im Kuisebmond-Stadion gegen die Civics ihren Heimvorteil. Nach einer torlosen ersten Halbzeit bescherten Abraham Paulus (61.) mit einem direkt verwandelten Freistoß von der Strafraumgrenze sowie Reynold Eiseb (74.) und der kurz zuvor eingewechselte Youngster Donald Khaiseb (81.) dem Gastgeber noch einen klaren 3:0-Erfolg. „Es war unsere erste Pflichtpartie in dieser Saison vor heimischer Kulisse, aber die Jungs haben dem Erwartungsdruck standgehalten und völlig frei aufgespielt“, sagte Arrows-Trainer Wallace Doëseb.
Auch in den beiden Gruppenspielen des Ligapokals hatten die „Pfeile“ gegen die African Stars (3:3) und Blue Boys (3:1) jeweils dreimal eingenetzt. „Unsere Durchschlagskraft im Angriff ist natürlich erfreulich, wir treten sehr selbstbewusst auf“, erklärte Doëseb. Wie Tura Magics Theophilus konnte sich auch Paulus bei seinen drei Auftritten jeweils einmal in die Torschützenliste eingetragen. Für Eiseb war es der zweite Turniertreffer.
„Wir sind durch eine Standardsituation in Rückstand geraten, mussten dann aufmachen und haben noch zwei Kontertore kassiert“, resümierte Civics-Coach Christie Guruseb enttäuscht. Nach fünf Toren in der Gruppenphase (1:1 gegen Black Africa und 4:1 gegen die United Stars), präsentierten sich seine „Civilians“ in ihren Offensivbemühungen an der Küste völlig harmlos.
Von Robby Echelmeyer, Windhoek/Walvis Bay
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Allgemeine Zeitung
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