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U21 mit „Bolzplatzgefühl“ und „Qualität“
U21 mit „Bolzplatzgefühl“ und „Qualität“

U21 mit „Bolzplatzgefühl“ und „Qualität“

DFB-Bubis fokussieren sich nun auf die Verteidigung des EM-Titels
Sportredakteur
Heidenheim (dpa) - Nach dem „perfekten Ende“ der EM-Qualifikation blickte Stefan Kuntz gern den nächsten Aufgaben des Projekts Titelverteidigung entgegen. „Die kommenden Testspiele sind für uns EM-Spiele, die noch nicht zählen, aber in denen wir schon den Ernstfall proben. Wir wollen in den EM-Modus reinkommen“, sagte der 55-Jährige. Die Niederlande und Italien im November sowie England im März sind die hochkarätigen Gegner, in denen der Europameister nach der souveränen Qualifikationsrunde in Titelform kommen möchte.
Das für das EM-Ticket bedeutungslose 2:0 am Dienstag gegen Irland machte Kuntz und seinen Kickern Spaß. „Die Jungs bringen so ein bisschen noch dieses Bolzplatzgefühl rüber, gepaart mit Qualität“, sagte der Coach. Und klar wurde in Heidenheim auch: Für das Aufgebot, das vom 16. bis 30. Juni in San Marino und Italien den dritten EM-Titel einer deutschen U21 gewinnen soll, kann Kuntz auf ein großes Reservoir an Talenten zurückgreifen.
Die noch spielberechtigten Leroy Sané, Timo Werner und Julian Brandt sind für Kuntz „eher weniger“ eine Option. „Sie sind absolute Stammspieler in der A-Nationalmannschaft“, sagte der Coach. „Aber wir werden uns sicherlich vor der Nominierung mit der A-Nationalmannschaft zusammensetzen und überlegen, bei welchem Spieler macht es auch mit Hinlick auf die EM 2020 Sinn, dass er als Führungsspieler oder Kapitän zur U21-EM fährt, um dann dort Turniererfahrung zu sammeln, die ihm später zugute kommt.“
Joachim Löw sieht diese DFB-Auswahl „gut aufgestellt, wenn man bedenkt, dass wir einige Spieler bei uns haben, die normalerweise in der U21 spielen können“, sagte der Bundestrainer. „Stefan Kuntz muss manchmal improvisieren.“ Das glückte dem Fußball-Europameister von 1996 bereits beim EM-Sieg vor einem Jahr, als er einige Akteure zum Confed Cup abgab - und auch nun mit neuformierter Mannschaft. Gleich drei Debütanten standen im auf zehn Positionen veränderten Team, sehr überzeugend trat vor allem Abdelhamid Sabiri auf.
Der 21-Jährige schied einst im Unfrieden vom 1. FC Nürnberg und spielt mittlerweile für Huddersfield Town in der Premier League. „Zweite Chance wäre mir zu theatralisch. Aber der junge Mann hat so viel dafür getan, dass er für Deutschland spielen kann“, sagte Kuntz. Seit einem Jahr stehen der Coach und der Spieler in Kontakt, jetzt endlich waren alle Formalitäten erledigt. „Das war viel Papierkram. Der Schritt hat sich für mich richtig angefühlt, die Bemühungen vom Coach waren brillant“, sagte der gebürtige Marokkaner Sabiri. Der eigentlich variable Offensivspieler erfüllte gegen Irland auf der Sechserposition stark die ungewohnte Rolle.
Noch auffälliger agierte Levin Öztunali, der nach einem Muskelbündelriss in der Vorbereitung wieder gut in Form ist. Der Uwe-Seeler-Enkel bereitete das 1:0 durch den Kieler Janni Serra vor und erzielte das 2:0 selbst. „Jetzt geht es darum, sich über Spielzeit wieder Rhythmus zu holen. Ich denke, heute war das ein wichtiger Schritt“, sagte der 22-Jährige, der schon im Europameister-Team dabei war. „Ich weiß, wie geil das bei der U21 sein kann, wenn man als Mannschaft Gas gibt.“ Und angesprochen auf das Ziel für den nächsten Sommer, lächelte der Mainzer. „Das Ziel für den nächsten Sommer - die U21-EM gewinnen.“ (Foto: dpa)

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Allgemeine Zeitung 2024-11-26

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