Umdenken notwendig

Das Vorhaben des Erziehungsministeriums, hiesigen Lehrern in Form eines Handbuches die Vermittlung von Aids-Aufklärung an Schulen zu erleichtern, ist eine lobenswerte Intitiative.

Dennoch ist die Frage erlaubt, warum dafür eine mehrtägige Konferenz notwendig ist. Es haben bereits unzählige Seminare, Tagungen und Kongresse zum Thema der Aids-Prävention stattgefunden. Und dabei wird stehts die Erkenntnis als Offenbarung präsentiert, dass in Abwesenheit eines Impfstoffes oder Heilmittels landesweite Aufklärungs-Kampagnen die einzige wirksame Waffe gegen die Immunschwächekrankheit sei.


Weil diese Einsicht nicht neu ist, drängt sich die Frage auf, warum unter großem Kosten- und Zeitaufwand ständig Konferenzen stattfinden, bei denen die Anwesenden stehts auf neue ihr Entsetzen über das Ausmaß der Infektionsrate ausdrücken und sich in ihrer Überzeugung bestätigen, dass Aufklärung dringend notwendig sei. Und stehts auf neue zweifeln die Teilnehmer derlei Beratungen daran, ob die bisher verfolgten Präventions-Maßnahmen greifen, bei denen primär gedrucktes Informationsmaterial eingesetzt wird.


Wenn diese Strategie aber tatsächlich nicht funktionieren sollte, weil sie die anvisierte Zielgruppe nicht erreicht, ist ein Umdenken notwendig. Und der erforderliche Kurswechsel kann nur darin bestehen, durch den direkten Dialog eine Änderung etablierter Verhaltensmuster herbeizuführen und Einwohnern bewusst zu machen, dass sie alle gefährdet sind.