Umfolozi türmt aus Hafen
Das beschlagnahmte Containerschiff Umfolozi ist aus Walvis Bay geflohen. Am Donnerstag hatte die Besatzung in der Reede den Anker gelichtet, nachdem sie Sicherheitsbeamte überrumpelt und über Bord geworfen hatten. Die Küstenwache hat bisher nicht eingegriffen.
Swakopmund/Walvis Bay - Für zwei Beamte einer privaten Sicherheitsfirma endete ihr Bewachungsauftrag am Donnerstag im Wasser. Die Besatzung des von der Justiz beschlagnahmten Containerschiffs "Umfolozi", inzwischen in "Michael S" umgetauft, hatte die Beamten überrumpelt und über Bord geworfen. Danach lichteten sie den Anker und verließen das Hafengebiet, ohne dass sie von der Küstenwache aufgehalten wurden.
Reinhardt Küsters, Geschäftsführer von King & Sons, derzeit noch Schiffsagent der Umfolozi/Michael S, berichtete der AZ, dass der Containerfrachter kurz zuvor vom Trockendock in die Reede gebracht worden war und dort bewacht vor Anker lag.
"Die Besatzung hatte ein Lotsenboot bestellt unter dem Vorwand, noch Besorgungen in Walvis Bay tätigen zu wollen", erklärte Küsters. Als der Lotse dann in Sichtweite gekommen sei, hätten die Matrosen ihre Bewacher "über Bord gehen lassen", damit sie von dem Boot aufgefischt werden könnten.
Die Pressesprecherin der Marine konnte gestern auf Nachfrage der AZ noch keine Angaben zu dem Vorfall machen.
Am 16. September 2005 war die Umfolozi im Walvis Bayer Hafenkanal mit dem Schwimmbagger Ingwenya kollidiert. Der unter zypriotischer Flagge Frachter hatte dabei Leck geschlagen und war noch in der gleichen Nacht am Kai in den Hafenbecken-Schlick gesunken, wurde aber später geborgen und notdürftig repariert. Mitte Juni 2006 wurde die Umfolozi von der Justiz beschlagnahmt, nachdem die südafrikanische Hafenbehörde wegen des Vorfalls gegen Seagate Shipping, den neuen Eigentümer der Umfolozi/Michael S, geklagt und 1,6 Mio. Namibia-Dollar Schadensersatz für die Beschädigung ihres Schwimmbaggers Ingwenya gefordert hatte. Informationen zufolge soll Seagate Shipping den Frachter mit allen Verbindlichkeiten von Scott Shipping übernommen haben. Anstelle jedoch eine Gegenklage einzureichen, um die Schuldfrage zu klären, suchte der Eigentümer nun das Weite.
"Es ist für uns unverständlich, dass die namibische Regierung nicht in der Lage ist, ein Schiff zur Strecke zu bringen", sagte Küsters zur AZ, "das zeigt, dass jeder Beliebige in das namibische Hoheitsgewässer herein und heraus kann".
Auch bei King & Sons bleibt noch eine Rechnung offen. "Seagate Shipping schuldet uns 40000 Namibia-Dollar", erklärte Küsters, "als Sicherheit hatten wir die Reisepässe der gesamten Crew und die Schiffspapiere verwahrt". Das Schiff und seine Besatzung seien nun nicht nur ohne gültige Dokumente auf hoher See - und Angaben zufolge noch in namibischen Gewässern - auch der Treibstoff sei limitiert. Angeblich soll die südafrikanische Hafenbehörde durch ihre Anwälte angekündigt haben, alles in ihrer Macht tun zu wollen, um das Schiff aufzuhalten.
Swakopmund/Walvis Bay - Für zwei Beamte einer privaten Sicherheitsfirma endete ihr Bewachungsauftrag am Donnerstag im Wasser. Die Besatzung des von der Justiz beschlagnahmten Containerschiffs "Umfolozi", inzwischen in "Michael S" umgetauft, hatte die Beamten überrumpelt und über Bord geworfen. Danach lichteten sie den Anker und verließen das Hafengebiet, ohne dass sie von der Küstenwache aufgehalten wurden.
Reinhardt Küsters, Geschäftsführer von King & Sons, derzeit noch Schiffsagent der Umfolozi/Michael S, berichtete der AZ, dass der Containerfrachter kurz zuvor vom Trockendock in die Reede gebracht worden war und dort bewacht vor Anker lag.
"Die Besatzung hatte ein Lotsenboot bestellt unter dem Vorwand, noch Besorgungen in Walvis Bay tätigen zu wollen", erklärte Küsters. Als der Lotse dann in Sichtweite gekommen sei, hätten die Matrosen ihre Bewacher "über Bord gehen lassen", damit sie von dem Boot aufgefischt werden könnten.
Die Pressesprecherin der Marine konnte gestern auf Nachfrage der AZ noch keine Angaben zu dem Vorfall machen.
Am 16. September 2005 war die Umfolozi im Walvis Bayer Hafenkanal mit dem Schwimmbagger Ingwenya kollidiert. Der unter zypriotischer Flagge Frachter hatte dabei Leck geschlagen und war noch in der gleichen Nacht am Kai in den Hafenbecken-Schlick gesunken, wurde aber später geborgen und notdürftig repariert. Mitte Juni 2006 wurde die Umfolozi von der Justiz beschlagnahmt, nachdem die südafrikanische Hafenbehörde wegen des Vorfalls gegen Seagate Shipping, den neuen Eigentümer der Umfolozi/Michael S, geklagt und 1,6 Mio. Namibia-Dollar Schadensersatz für die Beschädigung ihres Schwimmbaggers Ingwenya gefordert hatte. Informationen zufolge soll Seagate Shipping den Frachter mit allen Verbindlichkeiten von Scott Shipping übernommen haben. Anstelle jedoch eine Gegenklage einzureichen, um die Schuldfrage zu klären, suchte der Eigentümer nun das Weite.
"Es ist für uns unverständlich, dass die namibische Regierung nicht in der Lage ist, ein Schiff zur Strecke zu bringen", sagte Küsters zur AZ, "das zeigt, dass jeder Beliebige in das namibische Hoheitsgewässer herein und heraus kann".
Auch bei King & Sons bleibt noch eine Rechnung offen. "Seagate Shipping schuldet uns 40000 Namibia-Dollar", erklärte Küsters, "als Sicherheit hatten wir die Reisepässe der gesamten Crew und die Schiffspapiere verwahrt". Das Schiff und seine Besatzung seien nun nicht nur ohne gültige Dokumente auf hoher See - und Angaben zufolge noch in namibischen Gewässern - auch der Treibstoff sei limitiert. Angeblich soll die südafrikanische Hafenbehörde durch ihre Anwälte angekündigt haben, alles in ihrer Macht tun zu wollen, um das Schiff aufzuhalten.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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