Umsatz sinkt, Qualität steigt
Umfrage: Im Weihnachtsgeschäft 2016 zählt Klasse statt Masse
Von Stefan Fischer
Windhoek/Swakopmund
Von Umsatzrückgängen zwischen 20 und 30 Prozent gegenüber 2015 berichten Joachim von Wietersheim (Swakopmunder Buchhandlung) und Ricardo Coelho (Manrico International in Windhoek). Beide geben die Wirtschaftsflaute als einen Grund an, von Wietersheim zählt außerdem die Konkurrenz durch die vor wenigen Monaten eröffnete Waterfront „Platz am Meer“ sowie die Tatsache auf, dass Weihnachten auf ein Wochenende fiel. Benita Herma von Herrle & Herma Jewellers beschreibt den Umsatz als „gleichbleibend“; die gleiche Aussage macht Adriane Jandrell von Wecke & Voigts, die allerdings hinzufügt: „Wenn man ganz kritisch ist, dadurch schlechter.“ Nur Sandra Windisch von Otto Günther in Swakopmund gibt an, dass der Umsatz dieses Jahr „leicht steigend“ gewesen sei; im gleichen Atemzug weist sie auf höhere Kosten (z.B. für Transport) hin, was dann den Gewinn schmälert.
Trockenheit ist spürbar
Das Kaufverhalten habe sich „entsprechend angepasst“, meint Coelho. So sei die Zahl der treuen und neuen Kunden zwar unverändert geblieben, wofür er allen „sehr dankbar“ sei, doch unterm Christbaum hätten diesmal weniger und/oder günstigere Geschenke gelegen. Windisch meint dazu: „Dass es im Land noch nicht richtig geregnet hat, macht sich auch an der Küste bemerkbar. Wir haben Inland- und Farmerkunden, deren Familien jede Saison bei uns einkaufen, die jetzt Artikel gezielter aussuchen.“ Jandrell sagt, dass die Kunden „vorsichtiger und kleinere (also günstigere) Geschenke“ gekauft hätten. Sie habe zudem festgestellt, dass viele Kunden den Weihnachtseinkauf früher als sonst erledigt hätten. Das bestätigt auch Herma, die zudem „eher geplante Anfertigungen statt Spontankäufe, viel mit Perlen und Diamanten“ aufzählt.
Was liegt im Trend?
Geschenketrends kann Buchhändler Joachim von Wietersheim angesichts der Sortimentvielfalt nicht erkennen; immerhin äußert er sich zufrieden darüber, dass „Bücher und Spiele/Puzzle generell noch gefragt und wohl auch beliebte Geschenke sind“. Bei Manrico International hätten Nespresso-Kaffeemaschinen dieses Jahr im Trend gelegen, was zum beliebtesten Geschenk 2016 passt, das Ricardo Coelho mit „Nespresso-Produkte“ beschreibt. Zu dieser Frage gibt die Chefin des Wecke & Voigts-Ladens Rauchwaren an und weist darauf hin, dass es bei der Vielfalt der Produkte schwer sei, einen Trend zu bestimmen; immerhin: Parfüms seien gleichbleibend begehrt, so Adriane Jandrell.
Juwelierin Benita Herma zählt Ohrringe und Ringe als beliebteste Geschenke auf. Und Sandra Windisch führt dazu aus: „Bei Frauen scheint der Spiralschneider für Gemüse beliebt, bei Männern alles im Zusammenhang mit guter Weinkultur. Für kräftig bunte Farben in der Küche war die Nachfrage groß, ob Kochlöffel oder Salatschüssel. Im Dekor-Bereich waren neutrale Töne und die Farbe Kupfer gefragt.“ Gut gegangen sei wie jedes Jahr auch die importierte Weihnachtsdekoration, wie Glaskugeln, Lametta oder Adventskerzen, und: „Unsere künstlichen Weihnachtsbäume im europäischen Fichten-Look waren sehr gefragt“, sagt sie.
Geschenke früher gekauft
Abschließend weist der Manrico-International-Chef Coelho darauf hin, dass Kunden „sehr viel Wert auf Qualität und Beratung“ gelegt und sich vor dem Kauf auch „länger und genauer informiert“ hätten. „Also weniger Spontaneinkäufe.“ Herrle & Herma Jewellers-Chefin Benita Herma ist indes aufgefallen, dass die Kunden „so früh geplant haben“. Die Nachfrage sei teils so groß gewesen, „dass wir ein paar Aufträge tatsächlich ablehnen mussten“, fügt sie hinzu. Sandra Windisch von Otto Günther weist abschließend auf die gelungene Aktion „Late Night Shoppers” sowie auf Touristen im Laden mit Interesse an „Geparden oder Löwen aus Edelstahl“ hin. Überdies sei man mit dem Wachstum des Onlinezweiges zufrieden; die letzte weihnachtliche Lieferung sei auf einer Farm nahe der Kalahari zugestellt worden.
Für Adriane Jandrell von Wecke & Voigts sei überraschend gewesen, dass der 24. Dezember „sehr ruhig war“, wofür sie folgende Erklärung anbietet: Entweder hätten die Kunden besser geplant oder seien an dem Wochenende nicht in der Stadt gewesen. „So wird es nächstes Jahr umso interessanter“, fügt sie vorausblickend hinzu.
Windhoek/Swakopmund
Von Umsatzrückgängen zwischen 20 und 30 Prozent gegenüber 2015 berichten Joachim von Wietersheim (Swakopmunder Buchhandlung) und Ricardo Coelho (Manrico International in Windhoek). Beide geben die Wirtschaftsflaute als einen Grund an, von Wietersheim zählt außerdem die Konkurrenz durch die vor wenigen Monaten eröffnete Waterfront „Platz am Meer“ sowie die Tatsache auf, dass Weihnachten auf ein Wochenende fiel. Benita Herma von Herrle & Herma Jewellers beschreibt den Umsatz als „gleichbleibend“; die gleiche Aussage macht Adriane Jandrell von Wecke & Voigts, die allerdings hinzufügt: „Wenn man ganz kritisch ist, dadurch schlechter.“ Nur Sandra Windisch von Otto Günther in Swakopmund gibt an, dass der Umsatz dieses Jahr „leicht steigend“ gewesen sei; im gleichen Atemzug weist sie auf höhere Kosten (z.B. für Transport) hin, was dann den Gewinn schmälert.
Trockenheit ist spürbar
Das Kaufverhalten habe sich „entsprechend angepasst“, meint Coelho. So sei die Zahl der treuen und neuen Kunden zwar unverändert geblieben, wofür er allen „sehr dankbar“ sei, doch unterm Christbaum hätten diesmal weniger und/oder günstigere Geschenke gelegen. Windisch meint dazu: „Dass es im Land noch nicht richtig geregnet hat, macht sich auch an der Küste bemerkbar. Wir haben Inland- und Farmerkunden, deren Familien jede Saison bei uns einkaufen, die jetzt Artikel gezielter aussuchen.“ Jandrell sagt, dass die Kunden „vorsichtiger und kleinere (also günstigere) Geschenke“ gekauft hätten. Sie habe zudem festgestellt, dass viele Kunden den Weihnachtseinkauf früher als sonst erledigt hätten. Das bestätigt auch Herma, die zudem „eher geplante Anfertigungen statt Spontankäufe, viel mit Perlen und Diamanten“ aufzählt.
Was liegt im Trend?
Geschenketrends kann Buchhändler Joachim von Wietersheim angesichts der Sortimentvielfalt nicht erkennen; immerhin äußert er sich zufrieden darüber, dass „Bücher und Spiele/Puzzle generell noch gefragt und wohl auch beliebte Geschenke sind“. Bei Manrico International hätten Nespresso-Kaffeemaschinen dieses Jahr im Trend gelegen, was zum beliebtesten Geschenk 2016 passt, das Ricardo Coelho mit „Nespresso-Produkte“ beschreibt. Zu dieser Frage gibt die Chefin des Wecke & Voigts-Ladens Rauchwaren an und weist darauf hin, dass es bei der Vielfalt der Produkte schwer sei, einen Trend zu bestimmen; immerhin: Parfüms seien gleichbleibend begehrt, so Adriane Jandrell.
Juwelierin Benita Herma zählt Ohrringe und Ringe als beliebteste Geschenke auf. Und Sandra Windisch führt dazu aus: „Bei Frauen scheint der Spiralschneider für Gemüse beliebt, bei Männern alles im Zusammenhang mit guter Weinkultur. Für kräftig bunte Farben in der Küche war die Nachfrage groß, ob Kochlöffel oder Salatschüssel. Im Dekor-Bereich waren neutrale Töne und die Farbe Kupfer gefragt.“ Gut gegangen sei wie jedes Jahr auch die importierte Weihnachtsdekoration, wie Glaskugeln, Lametta oder Adventskerzen, und: „Unsere künstlichen Weihnachtsbäume im europäischen Fichten-Look waren sehr gefragt“, sagt sie.
Geschenke früher gekauft
Abschließend weist der Manrico-International-Chef Coelho darauf hin, dass Kunden „sehr viel Wert auf Qualität und Beratung“ gelegt und sich vor dem Kauf auch „länger und genauer informiert“ hätten. „Also weniger Spontaneinkäufe.“ Herrle & Herma Jewellers-Chefin Benita Herma ist indes aufgefallen, dass die Kunden „so früh geplant haben“. Die Nachfrage sei teils so groß gewesen, „dass wir ein paar Aufträge tatsächlich ablehnen mussten“, fügt sie hinzu. Sandra Windisch von Otto Günther weist abschließend auf die gelungene Aktion „Late Night Shoppers” sowie auf Touristen im Laden mit Interesse an „Geparden oder Löwen aus Edelstahl“ hin. Überdies sei man mit dem Wachstum des Onlinezweiges zufrieden; die letzte weihnachtliche Lieferung sei auf einer Farm nahe der Kalahari zugestellt worden.
Für Adriane Jandrell von Wecke & Voigts sei überraschend gewesen, dass der 24. Dezember „sehr ruhig war“, wofür sie folgende Erklärung anbietet: Entweder hätten die Kunden besser geplant oder seien an dem Wochenende nicht in der Stadt gewesen. „So wird es nächstes Jahr umso interessanter“, fügt sie vorausblickend hinzu.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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