Umweltinvestitionsfonds wird aktiv

Von Frank Steffen, Windhoek

Der Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), Pohamba Shifeta, kündigte zum Ende der vergangenen Woche in Keetmanshoop den Start des Projekts „Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften in acht vom Klimawandel bedrohten Landschaften durch einen ökosystembasierten Anpassungsansatz in Namibia“ an. Dabei geht es um etwa 146 Millionen Namibia-Dollar, die in der Zeitspanne von 2020 bis 2024 für die Förderung von Hegegebieten ausgegeben werden sollen, zum direkten Vorteil von etwa 60000 Menschen und indirekten Vorteil von 156000 Einwohnern.

„Zweitens bin ich heute stolz darauf, Zuschüsse in Höhe von knapp 23 Millionen N$ an zwölf Kommunalorganisationen zu verteilen, die ihre Ziele durch einen öko-basierten Anpassungsansatz und durch die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen erreichen wollen“, erklärte Shifeta. „Das geschieht im Rahmen des Projekts ‚Ermächtigung durch Anpassung: Die ??Schaffung von Widerstand gegen klimabedingt-veränderte Lebensgrundlagen durch ein kommunalgrundiertes Management der natürlichen Ressourcen in Namibia.‘“

Es sei dem Umweltinvestitionsfonds von Namibia (EIFN) möglich über den Grünen Klimafonds (Green Climate Fund, GCF) - ein Klimafonds im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) - Mittel zu beziehen, die es Namibia ermöglichen würden, klimabedingte Veränderungen und Herausforderungen zu überwinden. Dazu meinte der Geschäftsführer des EIFN, Benedict Libanda: „Die Kriterien basieren auf strengen Treuhandmaßstäben. Wir müssen den Standards der Weltbank, der Europäischen Investitionsbank, der Deutschen Bank und der erweiterten UN-Familie gerecht werden. Wir sind momentan eine der nur 20 weltweit führenden Institutionen, die vom GCF akkreditiert sind - und wir sind kontinental der zweitgrößte Fonds, der mittlerweile ein Vermögen in Höhe von 1,3 Milliarden N$ verwaltet.

Der Umweltinvestitionsfonds habe sich zum Ziel gesetzt, bei Klimafinanzierungen und innovativen Anpassungsmaßnahmen weltweit führend zu sein und die Beziehung zum GCF zu stärken. „Zu diesem Zweck haben wir bereits 680 Mio. N$ aus dem GCF mobilisiert. Wir lassen uns momentan neu akkreditieren und beabsichtigen, weitere 800 Mio. N$ für Klimaschutzmaßnahmen in Namibia freizuschalten“, so Libanda.

Da die globalen Temperaturen bis zum Jahr 2100 voraussichtlich um mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegen werden, sei die Anpassung an den Klimawandel wohl eine der größten Herausforderungen für die Menschheit, meinte Umweltminister Shifeta. Er sagte, dass der Klimawandel bereits gefährdete Ökosysteme wie Trockengebiete, Gebirge und Küstenebenen beeinflusse und Namibia keinesfalls vom Klimawandel verschont bleiben würde. Das Land und seine Einwohner seien bereits jetzt von den Auswirkungen betroffen, die Auswirkung würde höchstens zunehmen. Da knapp 70 Prozent der namibischen Bevölkerung für ihren Lebensunterhalt von der Landwirtschaft, also Ökosystemen, abhängig seien, sei es unerlässlich, dass Namibia nach Wegen und Lösungen sucht, um durch öko-basierende Anpassungsansätze, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen.

Das ökosystembasierte Anpassungsprojekt basiert auf der Prämisse, dass Biodiversität und Ökosysteme wertvolle Dienstleistungen erbringen, wodurch die Widerstandskraft der Bewohner in den Kommunalgebieten erhöht werden kann. „Das Projekt konzentriert sich auf den Aufbau widerstandsfähiger Gemeinschaften durch Wiederherstellung und Erhaltung der biologischen Vielfalt und Förderung der Ökosystemleistungen“, sagte der Minister.