Umweltschützer ohne Bedenken
Brown: „Kein Grund warum Projekt nicht gutgeheißen werden sollte“
Von Frank Steffen, Windhoek
Nachdem die Firma Namibia Marine Phosphate (NMP) bei einem Pressegespräch mit der AZ, die Auswirkungen des Sandpiper-Projekts, laut dem Phosphat maritim auf einem Areal von 2,5 km² pro Jahr (60 km² in 20 Jahren) vor der namibischen Küste abgebaut werden soll, besprochen hatte, bezog nun Dr. Chris Brown Stellung zu dem Thema - er ist Geschäftsführer der Namibischen Umweltkammer NCE, sprach aber in privater Kapazität.
„Es ist wichtig, dass die Wahrheit über das Projekt veröffentlicht wird. Bei einem Minen-Projekt, das an einem derart unbedeutend-kleinen Fleck im Atlantik ausgeführt werden soll, aber eine solch riesige Auswirkung auf unsere Wirtschaft hat, darf der elektronische Medienrummel nicht alles überherrschen. Die meisten Kommentare beruhen nicht auf wissenschaftlichen Wissen, sondern ‚Bauchgefühl‘“, erklärte Brown entschieden.
Kein Grund für Ablehnung
Generell würden die schärfsten Argumente gegen die Förderung Phosphats nicht von Fachkräften vorgebracht, sondern von beizeiten unredlichen Umweltlobbyisten. „Verstehen Sie mich nicht verkehrt, ich bin ja normalerweise die erste Person, die sich gegen solche Entwicklungen stemmt - ich glaube letztendlich an nachhaltige Lösungen zugunsten der Umwelt, das entspricht meiner Fachkenntnis. Aber in diesem Fall gibt es keinen einzigen Grund, warum das Phosphat-Projekt nicht gutgeheißen werden sollte“, stellte der studierte Umweltschützer fest.
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung verfolge den Zweck den möglichen Umweltschaden und vor allem bleibenden Schaden abzuschätzen. Diese Auswirkungen könnten teilweise durch wirtschaftliche Argumente negiert werden, vor allem dann, wenn mildernde Schritte und korrektive Maßnahmen ergriffen würden. „Es geht um den verantwortlichen Netto-Vorteil“, so Brown. Nachdem die Forschungsergebnisse von zahlreichen Studien vorliegen und von unabhängigen, renommierten Instanzen bestätigt und für risikofrei befunden worden seien, sei es allerdings wichtig, dass ein Kontrollausschuss diesen maritimen Bergbau weiterhin beobachte und regelmäßig die Auswirkungen neu einschätze.
Forschung widerlegt Argumente
Dies täte indessen die NamDeb bereits seit Jahren beim maritimen Diamanten-Abbau: „NamDeb hat glaubwürdige Forschungsergebnisse, die belegen, dass der Benguela-Strom mit seinen starken Strömungen ständig das Wasser und teilweise auch den Boden umwälzt. Unsere Fische sind das gewohnt, da machen die 0,0003 Prozent Meeresboden pro Jahr, die die NMP aufwühlen wollen, keinen Unterschied“, erklärte Brown. Die Auswirkungen der NMP-Baggeroperation würden nie mehr als 3 km² Boden pro Jahr beanspruchen. Das entspreche dem Areal, das täglich von Fischerbooten mit ihren schweren Ketten an den Fischernetzen aufgewühlt wird. Diese dringen 15 Zentimeter oder tiefer in das Erdreich ein. „Da entsteht eine viel größere Dreckschicht im Meer, als bei der Baggerförderung, wie sie von der NMP geplant wird“, meinte Brown und bestätigte, dass die Laichzonen in keiner Weise nachteilig von der Baggeroperation berührt würden, da diese in tieferen Gewässern durchgeführt werde. Diesbezüglich habe das Fischereiministerium bereits viel größere Schäden an Fischreserven zugelassen.
Neu Seeland ist anderer Fall
Das Argument, dass die Förderung Schwermetalle freisetzen würde, treffe nicht zu, da das Konzentrat zu Lande verarbeitet werden soll. Das sei ferner der Grund, warum der abgewiesene maritime Abbau vor der Küste Neu Seelands nicht mit dem NMP-Vorhaben verglichen werden könne: „Unser Phosphat ist ein natürlicher Niederschlag - im Sandkorn eingebettet und vom Benguela-Strom sortiert und abgelagert. In Neu Seeland kommt das Phosphat im Meeresgestein vor, das den Korallenriffen als Basis dient. Dort würde man dauerhaft die Ökologie zerstören, in unserem Falle erholt sich das umliegende Areal durch das aktive Meer binnen drei bis fünf Jahren.“
Laut Brown sollte Namibia in einer Zeit, in der der Klimawandel sich auch auf die Fischerei auswirkt, dankbar sein, eine Einnahmequelle gefunden zu haben, die wirtschaftlich den gesamten Fischhandel wettmachen kann. Die Fischerei und der Phosphatabbau könnten Seite an Seite bestehen.
Nachdem die Firma Namibia Marine Phosphate (NMP) bei einem Pressegespräch mit der AZ, die Auswirkungen des Sandpiper-Projekts, laut dem Phosphat maritim auf einem Areal von 2,5 km² pro Jahr (60 km² in 20 Jahren) vor der namibischen Küste abgebaut werden soll, besprochen hatte, bezog nun Dr. Chris Brown Stellung zu dem Thema - er ist Geschäftsführer der Namibischen Umweltkammer NCE, sprach aber in privater Kapazität.
„Es ist wichtig, dass die Wahrheit über das Projekt veröffentlicht wird. Bei einem Minen-Projekt, das an einem derart unbedeutend-kleinen Fleck im Atlantik ausgeführt werden soll, aber eine solch riesige Auswirkung auf unsere Wirtschaft hat, darf der elektronische Medienrummel nicht alles überherrschen. Die meisten Kommentare beruhen nicht auf wissenschaftlichen Wissen, sondern ‚Bauchgefühl‘“, erklärte Brown entschieden.
Kein Grund für Ablehnung
Generell würden die schärfsten Argumente gegen die Förderung Phosphats nicht von Fachkräften vorgebracht, sondern von beizeiten unredlichen Umweltlobbyisten. „Verstehen Sie mich nicht verkehrt, ich bin ja normalerweise die erste Person, die sich gegen solche Entwicklungen stemmt - ich glaube letztendlich an nachhaltige Lösungen zugunsten der Umwelt, das entspricht meiner Fachkenntnis. Aber in diesem Fall gibt es keinen einzigen Grund, warum das Phosphat-Projekt nicht gutgeheißen werden sollte“, stellte der studierte Umweltschützer fest.
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung verfolge den Zweck den möglichen Umweltschaden und vor allem bleibenden Schaden abzuschätzen. Diese Auswirkungen könnten teilweise durch wirtschaftliche Argumente negiert werden, vor allem dann, wenn mildernde Schritte und korrektive Maßnahmen ergriffen würden. „Es geht um den verantwortlichen Netto-Vorteil“, so Brown. Nachdem die Forschungsergebnisse von zahlreichen Studien vorliegen und von unabhängigen, renommierten Instanzen bestätigt und für risikofrei befunden worden seien, sei es allerdings wichtig, dass ein Kontrollausschuss diesen maritimen Bergbau weiterhin beobachte und regelmäßig die Auswirkungen neu einschätze.
Forschung widerlegt Argumente
Dies täte indessen die NamDeb bereits seit Jahren beim maritimen Diamanten-Abbau: „NamDeb hat glaubwürdige Forschungsergebnisse, die belegen, dass der Benguela-Strom mit seinen starken Strömungen ständig das Wasser und teilweise auch den Boden umwälzt. Unsere Fische sind das gewohnt, da machen die 0,0003 Prozent Meeresboden pro Jahr, die die NMP aufwühlen wollen, keinen Unterschied“, erklärte Brown. Die Auswirkungen der NMP-Baggeroperation würden nie mehr als 3 km² Boden pro Jahr beanspruchen. Das entspreche dem Areal, das täglich von Fischerbooten mit ihren schweren Ketten an den Fischernetzen aufgewühlt wird. Diese dringen 15 Zentimeter oder tiefer in das Erdreich ein. „Da entsteht eine viel größere Dreckschicht im Meer, als bei der Baggerförderung, wie sie von der NMP geplant wird“, meinte Brown und bestätigte, dass die Laichzonen in keiner Weise nachteilig von der Baggeroperation berührt würden, da diese in tieferen Gewässern durchgeführt werde. Diesbezüglich habe das Fischereiministerium bereits viel größere Schäden an Fischreserven zugelassen.
Neu Seeland ist anderer Fall
Das Argument, dass die Förderung Schwermetalle freisetzen würde, treffe nicht zu, da das Konzentrat zu Lande verarbeitet werden soll. Das sei ferner der Grund, warum der abgewiesene maritime Abbau vor der Küste Neu Seelands nicht mit dem NMP-Vorhaben verglichen werden könne: „Unser Phosphat ist ein natürlicher Niederschlag - im Sandkorn eingebettet und vom Benguela-Strom sortiert und abgelagert. In Neu Seeland kommt das Phosphat im Meeresgestein vor, das den Korallenriffen als Basis dient. Dort würde man dauerhaft die Ökologie zerstören, in unserem Falle erholt sich das umliegende Areal durch das aktive Meer binnen drei bis fünf Jahren.“
Laut Brown sollte Namibia in einer Zeit, in der der Klimawandel sich auch auf die Fischerei auswirkt, dankbar sein, eine Einnahmequelle gefunden zu haben, die wirtschaftlich den gesamten Fischhandel wettmachen kann. Die Fischerei und der Phosphatabbau könnten Seite an Seite bestehen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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