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Umweltsünden beseitigen

Windhoek - Wie Liz Sibindi, Pressesprecherin der Stadt Windhoek, auf AZ-Nachfrage mitteilte, werde es die Stadtverwaltung rund 130 Millionen Namibia-Dollar kosten, die veraltete Anlage komplett zu ersetzen. Die Kläranlage von Ujams bereitet Abwasser von Fabriken des nördlichen Industriegebiets auf, das dann in das Klein-Windhoek-Rivier gepumpt wird.

"Die Anlage von Ujams ist schon etliche Jahre überfordert und verfehlt somit die erforderlichen Abwasserstandards gegen organische Umweltverschmutzung", heißt es in der schriftlichen Erklärung der Pressesprecherin. Da die Anlage ständig überlastet sei und sich die Qualität des Abwassers verschlimmere, sei die Stadtverwaltung "besorgt" über die Verschmutzung des Grundwassers sowie des Wassers, das in den Swakoppforte-Damm fließt. Die Kläranlage komme nicht mehr nach, größere Mengen ungereinigten Abwassers würden daher per Überlauf in das Klein-Windhoek-Rivier geleitet. "Es wurden deshalb drastische und kostspielige Maßnahmen getroffen", erklärte Sibindi und führte aus: Die gesamte Anlage müsse sofort ersetzt werden. Es seien bereits Machbarkeitsstudien durchgeführt worden. Drei am Neubau interessierte Unternehmen würden sich am morgigen Dienstag vor Ort treffen.

Der Windhoeker Raik Richter machte die AZ auf die Zustände aufmerksam. Ihm zufolge fließt das Klein-Windhoek-Rivier bei Brakwater seit rund zwei bis drei Monaten permanent. Das Wasser ist rötlich und/oder rosa gefärbt. "Es ist schon sehr vielen Leuten aufgefallen", sagte er.

Laut der städtischen Erklärung wird das in der Anlage gereinigte Wasser ins Rivier geleitet, seit diese in Betrieb genommen wurde (1973). Das Volumen sei vom Zufluss abhängig. "Die Stadt Windhoek hat von der Abteilung für Wasserangelegenheiten vom zuständigen Ministerium die Erlaubnis erhalten, das (ungereinigte, die Red.) Abwasser aus der Anlage in das Klein-Windhoek-Rivier zu leiten, weil dies den nächsten Abfluss darstellt", heißt es. Außer dem sehr hohen Salzgehalt beinhalte das Abwasser auch eine "sehr große Menge organischer Schadstoffe". Es sei deshalb nicht zum Trinken geeignet. Die rötliche Farbe des Wassers entstehe durch eine schwefelreduzierende Bakterie, die im Becken natürlich kultiviert werde. Eine dieser Bakterien (Cromatium, Thiocystis oder Thiopedia) entferne "unerwünschte Gerüche", die durch die "anaeroben Umstände" (bei hoher Sauerstoffknappheit) in den Teichen entstehen.

Während eine zuverlässige Quelle behauptet, dass die wenigsten Unternehmen im Nördlichen Industriegebiet die Norm zur Säuberung des eigenen Abwassers einhalten, verteidigen der Fleischproduzent Meatco und die namibische Brauerei (NBL) ihren Standpunkt. Ihre Abwässer würden definitiv vorbehandelt, bevor sie zur Anlage fließen, erklärten beide Großunternehmen auf AZ-Nachfrage. Die Quelle betonte jedoch, dass es für große Firmen preiswerter sei, monatlich eine Geldstrafe zu zahlen, als das Abwasser zu reinigen. Ein Großunternehmen soll monatlich bis zu 100000 Namibia-Dollar Strafe an die Stadtverwaltung zahlen.

Schon im Jahr 2000 wurde in einer Studie gemahnt, dass es "erforderlich ist", die Ujams-Kläranlage für damals rund 25,73 Millionen Namibia-Dollar auszubauen. "Aus langfristiger Perspektive wird das Abwasser aus der Anlage eine Umweltgefährdung darstellen. Der Erdboden und das Grundwasser werden organisch verschmutzt", heißt es in Wolfgang Lutz' Studie von der Organisation IIASA.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-14

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