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Unabhängigkeitsfeier fällt aus
Unabhängigkeitsfeier fällt aus

Unabhängigkeitsfeier fällt aus

Namibia will ab März die Bevölkerung gegen COVID-19 impfen
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek

„Abgesehen von dem Verlust von Menschenleben und dem wirtschaftlichen Schaden, der durch COVID-19 verursacht wurde, bleibt die psychische Gesundheit unserer Menschen ein Aspekt, der uns Sorgen bereitet“, sagte Präsident Hage Geingob gestern in Windhoek. Er ergänzte: „Unser Kampf gegen COVID-19 ist ein Abnutzungskampf geworden, eine Prüfung unseres kollektiven Charakters, unseres Instinkts und unseres Überlebenswillens.“

Bei der Gelegenheit kündigte Geingob den weitern Kurs im Kampf gegen die Pandemie an, zum Großteil bleiben die Maßnahmen unverändert. Dies ist in der Nacht auf heute in Kraft getreten und bleibt bis zum 31. März, also 36 Tage, gültig - die diesjährige Unabhängigkeitsfeier wird somit ausfallen. Lediglich die nächtliche, landesweite Ausgangsperre wurde leicht gelockert - sie beginnt nun täglich um 22 Uhr und dauert bis 4 Uhr an (zuvor 5 Uhr). Für Verwirrung sorgte das Staatsoberhaupt allerdings mit der Aussage, dass die Begrenzung von Veranstaltungen auf zwei Stunden abgeschafft worden sei. Gesundheitsminister Dr. Kalumbi Shangula sagte nämlich, dass „öffentliche Versammlungen in einem geschlossenen Raum eine Dauer von zwei Stunden nicht überschreiten dürfen“.

Angesichts deutlich steigender Neuinfektionen bei Schülern mehrerer Schulen sagte Shangula, dass sogenannte Ausgangswochenenden bei Internaten ausgesetzt seien, wenn ein positiver COVID-19-Fall bestätigt oder vermutet worden sei. Eine weitere Änderung: Alkoholische Getränke dürfen nun an Sonn- und Feiertagen an Gäste verkauft werden, die in Einrichtungen wie Hotels, Pensionen oder Casinos eingebucht seien oder dort übernachten würden.

Indes wird Namibia im nächsten Monat Impfstoffdosen von der COVAX-Einrichtung erhalten. „Wie andere Länder arbeitet Namibia hart daran, ausreichend Dosen zu sichern, um unsere Bevölkerung zu schützen“, sagte Shangula. China werde 100 000 Dosen des Sinopharm-Impfstoffs (Wirksamkeit: 79,8 %) und Indien wiederum 30 000 Dosen eines Impfstoffs des eigenen Serums spenden. Letztere sei das „gleiche wie der Astrazeneca-Impfstoff“. Insgesamt habe Namibia für einen Impfplan mehr als 583 Mio. N$ bewilligt, davon seien über 484 Mio. N$ für den Ankauf von Impfstoffen vorgesehen. „Damit kann Namibia weitere 40 Prozent der Bevölkerung mit Impfstoffen versorgen, um eine Impfrate von 60 Prozent zu erreichen“, so der Gesundheitsminister. Ihm zufolge wird aktuell untersucht, ob die ursprünglich in Südafrika nachgewiesene neue Virusvariante (B.1.351) in Namibia vorkommt und wie weit verbreitet sie ist. „Dies ist sehr wichtig, da dies die Beschaffung von Impfstoffen beeinflussen wird“, sagte er dazu.

Ferner verhandele Namibia weiterhin mit Herstellern von Impfstoffen in China, Russland, Indien und den Vereinigten Staaten von Amerika, um weitere Dosen zu sichern, erklärte der Gesundheitsminister. Aus Russland wolle man den Sputnik5-Impfstoff erwerben, der eine Wirksamkeit von rund 90 Prozent habe.

Über die Impfstoff-Spenden von China und Indien zeigte sich Präsident Geingob indessen dankbar. Für weitere Dosen müsse das Land aber „viel Geld“ zahlen. „Namibias Pro-Kopf-Einkommen ist hoch, weshalb Einrichtungen zögern, Impfstoffe zu spenden. Aber wir (Namibia) sind nicht reich. Wir verfügen über keinen US-Dollar-Milliardär“, so Geingob.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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