Unabhängigkeitsfeier in Berlin für "einen magischen Tag"
Mit einem zweistündigen Festakt hat die namibische Botschaft in Deutschland am 21. März in herzlicher Atmosphäre den 20. Jahrestag der Unabhängigkeit Namibias und den 10. Geburtstag der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Windhoek gefeiert. Besonders Ehrengast Hans-Dietrich Genscher fand dabei ergreifende Worte.
Im prunkvollen Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt versammelten sich etwa 330 geladene Gäste aus Deutschland und Namibia, die sich zunächst für die Nationalhymnen beider Länder andächtig erhoben. Namibias Botschafter Neville Gertze, der seine Rede zu einem großen Teil auf Deutsch vortrug, erwähnte die auffälligen historischen Parallelen zwischen Deutschland und Namibia in der jüngeren Geschichte beider Länder. Nur drei Tage bevor Namibia am 21. März 1990 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, wählte die Bevölkerung der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 18. März 1990 ebenfalls erstmals frei und fair die Zusammensetzung seines Parlamentes, der Volkskammer, was einem Meilenstein auf dem Weg zur späteren deutschen Wiedervereinigung gleichkam.
"Für die Freiheit gibt es keine Garantie" so Botschafter Gertze. "Deshalb ist der 21. März 1990 für Namibia ein magischer Tag. Aber wir müssen versuchen, unser Handeln jeden Tag zu verbessern", sagte der Diplomat vor dem gespannt lauschenden Publikum, in dem sich auch Harald Ganns und Hans-Georg Schleicher befanden. Ganns (für die damalige Bundesrepublik Deutschland) und Schleicher (für die einstige DDR) hatten die beiden früheren deutschen Staaten während des namibischen Unabhängigkeitsprozess 1989/90 in Windhoek vor Ort politisch vertreten.
Abschließend wandte sich Gertze direkt an die Bundesregierung und dankte ihr sowie Bundespräsident Horst Köhler persönlich für die "kontinuierliche und wertvolle Unterstützung", die Namibia aus Deutschland erfährt. Im Gegenzug überbrachte mit Matthias Mülmenstädt der Afrika-Beauftragte des Auswärtigen Amtes die Glückwünsche der Bundesregierung zu Namibias Ehrentag.
Gebannt verfolgten die Anwesenden anschließend den kurzen, aber prägnanten und drangvollen Auftritt des früheren deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der selbst am 21. März Geburtstag feierte. "Namibias Unabhängigkeit war ein ganz wichtiges Zeichen dafür, dass die Zeit des Kolonialismus, die Epoche der Herrschaft der Großen über die Kleinen vorbei war. Für die Politik der Apartheid war das ein entscheidender Rückschlag", so der FDP-Politiker, der darauf hinwies, dass vor 20 Jahren Werten wie Freiheit und Demokratie in Deutschland und Namibia gleichzeitig zu ihrem Recht verholfen wurde. "Heute ist nicht nur Namibia, sondern ganz Afrika im Aufbruch und als Kontinent unser europäischer Nachbar. Von diesem Gedanken wird auch die deutsche Afrikapolitik zukünftig geprägt sein", wagte Genscher einen Blick voraus. "Schade ist nur, dass ich meinen Jahrgang mit Namibia nicht tauschen kann. Dann wäre ich jetzt 20 Jahre alt und Namibia schon 83 Jahre unabhängig", sagte er gut gelaunt mit einem Augenzwinkern.
Ausdrücklich gewürdigt wurde die 10-jährige Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Windhoek. Hasso Liebers, Staatssekretär des Berliner Senates für Justiz, gratulierte Namibia im Namen des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, und betrachtete die Verbindung beider Städte zueinander als Ausdruck der deutsch-namibischen Freundschaft. "Windhoek ist für Berlin als einzige Partnerstadt in Afrika immer etwas Besonderes und steht in einer Reihe mit anderen prominenten Metropolen wie Los Angeles, Mexiko-Stadt oder London", so Liebers. "Namibia verharrt nicht in der Vergangenheit, sondern richtet seinen Blick nach vorn. Windhoek entwickelt sich dabei zu einer Stadt der Toleranz, was sie mit Berlin zusätzlich verbindet", schilderte der Senatsvertreter seine teils persönlichen Eindrücke aus Namibias Hauptstadt. Hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang das zuletzt intensivierte Austauschprogramm des Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrums (EPIZ), durch dessen Initiative bereits neun Schulen aus Berlin mit Partnerschulen in Namibia im regen Kontakt stehen.
Den Festakt rundeten die Chorsänger Ponti Dikuua und Miriam George (beide aus Walvis Bay) sowie Saxophonist Agisai Angombe ab, die mit traditioneller Musik und klassischem Gesang das künstlerische Rahmenprogramm gestalteten. Die drei Künstler waren mit Unterstützung der die Städtepartnerschaft fördernde Kultureinrichtung p.art.ners Berlin-Windhoek in die deutsche Hauptstadt gereist.
Im prunkvollen Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt versammelten sich etwa 330 geladene Gäste aus Deutschland und Namibia, die sich zunächst für die Nationalhymnen beider Länder andächtig erhoben. Namibias Botschafter Neville Gertze, der seine Rede zu einem großen Teil auf Deutsch vortrug, erwähnte die auffälligen historischen Parallelen zwischen Deutschland und Namibia in der jüngeren Geschichte beider Länder. Nur drei Tage bevor Namibia am 21. März 1990 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, wählte die Bevölkerung der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 18. März 1990 ebenfalls erstmals frei und fair die Zusammensetzung seines Parlamentes, der Volkskammer, was einem Meilenstein auf dem Weg zur späteren deutschen Wiedervereinigung gleichkam.
"Für die Freiheit gibt es keine Garantie" so Botschafter Gertze. "Deshalb ist der 21. März 1990 für Namibia ein magischer Tag. Aber wir müssen versuchen, unser Handeln jeden Tag zu verbessern", sagte der Diplomat vor dem gespannt lauschenden Publikum, in dem sich auch Harald Ganns und Hans-Georg Schleicher befanden. Ganns (für die damalige Bundesrepublik Deutschland) und Schleicher (für die einstige DDR) hatten die beiden früheren deutschen Staaten während des namibischen Unabhängigkeitsprozess 1989/90 in Windhoek vor Ort politisch vertreten.
Abschließend wandte sich Gertze direkt an die Bundesregierung und dankte ihr sowie Bundespräsident Horst Köhler persönlich für die "kontinuierliche und wertvolle Unterstützung", die Namibia aus Deutschland erfährt. Im Gegenzug überbrachte mit Matthias Mülmenstädt der Afrika-Beauftragte des Auswärtigen Amtes die Glückwünsche der Bundesregierung zu Namibias Ehrentag.
Gebannt verfolgten die Anwesenden anschließend den kurzen, aber prägnanten und drangvollen Auftritt des früheren deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher, der selbst am 21. März Geburtstag feierte. "Namibias Unabhängigkeit war ein ganz wichtiges Zeichen dafür, dass die Zeit des Kolonialismus, die Epoche der Herrschaft der Großen über die Kleinen vorbei war. Für die Politik der Apartheid war das ein entscheidender Rückschlag", so der FDP-Politiker, der darauf hinwies, dass vor 20 Jahren Werten wie Freiheit und Demokratie in Deutschland und Namibia gleichzeitig zu ihrem Recht verholfen wurde. "Heute ist nicht nur Namibia, sondern ganz Afrika im Aufbruch und als Kontinent unser europäischer Nachbar. Von diesem Gedanken wird auch die deutsche Afrikapolitik zukünftig geprägt sein", wagte Genscher einen Blick voraus. "Schade ist nur, dass ich meinen Jahrgang mit Namibia nicht tauschen kann. Dann wäre ich jetzt 20 Jahre alt und Namibia schon 83 Jahre unabhängig", sagte er gut gelaunt mit einem Augenzwinkern.
Ausdrücklich gewürdigt wurde die 10-jährige Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Windhoek. Hasso Liebers, Staatssekretär des Berliner Senates für Justiz, gratulierte Namibia im Namen des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, und betrachtete die Verbindung beider Städte zueinander als Ausdruck der deutsch-namibischen Freundschaft. "Windhoek ist für Berlin als einzige Partnerstadt in Afrika immer etwas Besonderes und steht in einer Reihe mit anderen prominenten Metropolen wie Los Angeles, Mexiko-Stadt oder London", so Liebers. "Namibia verharrt nicht in der Vergangenheit, sondern richtet seinen Blick nach vorn. Windhoek entwickelt sich dabei zu einer Stadt der Toleranz, was sie mit Berlin zusätzlich verbindet", schilderte der Senatsvertreter seine teils persönlichen Eindrücke aus Namibias Hauptstadt. Hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang das zuletzt intensivierte Austauschprogramm des Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrums (EPIZ), durch dessen Initiative bereits neun Schulen aus Berlin mit Partnerschulen in Namibia im regen Kontakt stehen.
Den Festakt rundeten die Chorsänger Ponti Dikuua und Miriam George (beide aus Walvis Bay) sowie Saxophonist Agisai Angombe ab, die mit traditioneller Musik und klassischem Gesang das künstlerische Rahmenprogramm gestalteten. Die drei Künstler waren mit Unterstützung der die Städtepartnerschaft fördernde Kultureinrichtung p.art.ners Berlin-Windhoek in die deutsche Hauptstadt gereist.
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Allgemeine Zeitung
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