Ungeheure Verantwortung
Betrifft: Busunglück bei Mariental
Leider haben wir wieder einmal in letzter Woche ein schweres Busunglück bei Mariental mit zwei toten Schülern und vielen Verletzten zu beklagen.
Ich bekomme jedesmal eine Gänsehaut, wenn ich von solchen schweren Unfällen höre. Ich bin selbst 30 Jahre lang im internationalen Bus - Reisedienst in Europa tätig gewesen. Dabei habe ich an die zwei Millionen Kilometer zurückgelegt. In all den Jahren sind meine Fahrgäste immer heil und gesund zu Hause angekommen.
Man hat als Reisebusfahrer eine ungeheure Verantwortung gegenüber den Reisegästen so wie auch den übrigen Verkehrsteilnehmern. Das weiß man, wenn man diesen verantwortungsvollen Beruf ausübt. Aber man kann sich nicht jede Minute dieser Verantwortung vor Augen halten. Dann würde man vor lauter Angst und Vorsicht erst recht Fehler machen.
Das Verantwortungsgefühl lag bei mir also immer im Unterbewusstsein. Ich bin jeden Morgen mit dem Vorsatz zur Arbeit gefahren und habe mir gesagt, heute steht wieder einmal eine Reise an. Ich möchte nach dieser Reise auch wieder heil und gesund bei meiner Familie ankommen. Und darum werden es meine Gäste auch. Egal wohin gerade diese Reise führen wird. Ob nach Irland, zum Nord Kap, oder nach Russland!
Vor jeder Reise hielt ich eine kleine Ansprache, mit den Hinweisen, wie man sich im Notfall verhalten soll, wo die Feuerlöscher sich befinden, wo die Nothämmer angebracht sind, damit man damit im Notfall eine Scheibe zerschlagen kann, und wie die zwei Notausstiege der beiden Dachluken zu öffnen sind. Und an der Vorder- Hintertür befindet sich noch eine Metallaxt, die im Notfall ebenfalls genutzt werden darf.
Auch das Öffnen der beiden Türen, die mit Druckluft schließen , soll im stehenden Bus erklärt werden. Aber der wichtigste Grund ist, dass Anlegen des Beckengurtes, womit jeder Sitz im Reisebus in Europa ausgestattet ist. Diese haben ja auch die Flugzeuge.
Daher stellt sich mir die Frage, wie sind die Reisebusse in Namibia ausgestattet? Sind da an jedem Sitz auch Beckengurte angebracht? Und außerdem, ist das Herumlaufen im fahrenden Reisebus strengstens untersagt, außer man will die Toilette benutzen. Beachtet man all diese Regeln, dann hat man schon einmal gute Vorkehrungen getroffen.
Im Flugzeug, und auf Schiffen werden ja auch immer auf die Notsituationen hingewiesen.
Ferner würde mich auch noch interessieren, ob der zweite Busfahrer sich auch einer Alkoholkontrolle unterzogen hat? Denn wie die Presse berichtet, hatten sich jawohl beide Busfahrer bei einer Unfallstelle vor ihrer Fahrt mit verstreuten Bier Six-Packs gut eingedeckt!
Zum Glück sind bei diesem Busunglück nicht noch andere Fahrzeuge in Mitleidenschaft geraten. Sonst wäre die Totenanzahl sicher höher gewesen? Außerdem müßte hier in Namibia auf den schmalen Asphaltstraßen, für Busse, nur eine Höchstgeschwindigkeit von 80 kmh zugelassen sein. Selbst in Deutschland sind Geschwindigkeiten von 100 kmh, nur auf Autobahnen gestattet. Und da Namibia nur Landstraßen hat und keine Autobahnen, wie in Frankreich, Holland oder Deutschland, sollten sich die Verantwortlichen Stellen für Straßenverkehr mal über so eine Regelung schleunigst Gedanken machen.
Was für eine Hochstapelei ist es hier doch im Lande, eine normale, holprige Chaussee, als KALAHARI - HIGHWAY zu bezeichnen! Ich bekomme jedesmal einen Lachkrampf, wenn ich an diesen Schildern vorbei fahre!
Mit einer Mahnung zu mehr Vorsicht auf Namibias Straßen grüßt Sie,
Jan Lösch
Ich bekomme jedesmal eine Gänsehaut, wenn ich von solchen schweren Unfällen höre. Ich bin selbst 30 Jahre lang im internationalen Bus - Reisedienst in Europa tätig gewesen. Dabei habe ich an die zwei Millionen Kilometer zurückgelegt. In all den Jahren sind meine Fahrgäste immer heil und gesund zu Hause angekommen.
Man hat als Reisebusfahrer eine ungeheure Verantwortung gegenüber den Reisegästen so wie auch den übrigen Verkehrsteilnehmern. Das weiß man, wenn man diesen verantwortungsvollen Beruf ausübt. Aber man kann sich nicht jede Minute dieser Verantwortung vor Augen halten. Dann würde man vor lauter Angst und Vorsicht erst recht Fehler machen.
Das Verantwortungsgefühl lag bei mir also immer im Unterbewusstsein. Ich bin jeden Morgen mit dem Vorsatz zur Arbeit gefahren und habe mir gesagt, heute steht wieder einmal eine Reise an. Ich möchte nach dieser Reise auch wieder heil und gesund bei meiner Familie ankommen. Und darum werden es meine Gäste auch. Egal wohin gerade diese Reise führen wird. Ob nach Irland, zum Nord Kap, oder nach Russland!
Vor jeder Reise hielt ich eine kleine Ansprache, mit den Hinweisen, wie man sich im Notfall verhalten soll, wo die Feuerlöscher sich befinden, wo die Nothämmer angebracht sind, damit man damit im Notfall eine Scheibe zerschlagen kann, und wie die zwei Notausstiege der beiden Dachluken zu öffnen sind. Und an der Vorder- Hintertür befindet sich noch eine Metallaxt, die im Notfall ebenfalls genutzt werden darf.
Auch das Öffnen der beiden Türen, die mit Druckluft schließen , soll im stehenden Bus erklärt werden. Aber der wichtigste Grund ist, dass Anlegen des Beckengurtes, womit jeder Sitz im Reisebus in Europa ausgestattet ist. Diese haben ja auch die Flugzeuge.
Daher stellt sich mir die Frage, wie sind die Reisebusse in Namibia ausgestattet? Sind da an jedem Sitz auch Beckengurte angebracht? Und außerdem, ist das Herumlaufen im fahrenden Reisebus strengstens untersagt, außer man will die Toilette benutzen. Beachtet man all diese Regeln, dann hat man schon einmal gute Vorkehrungen getroffen.
Im Flugzeug, und auf Schiffen werden ja auch immer auf die Notsituationen hingewiesen.
Ferner würde mich auch noch interessieren, ob der zweite Busfahrer sich auch einer Alkoholkontrolle unterzogen hat? Denn wie die Presse berichtet, hatten sich jawohl beide Busfahrer bei einer Unfallstelle vor ihrer Fahrt mit verstreuten Bier Six-Packs gut eingedeckt!
Zum Glück sind bei diesem Busunglück nicht noch andere Fahrzeuge in Mitleidenschaft geraten. Sonst wäre die Totenanzahl sicher höher gewesen? Außerdem müßte hier in Namibia auf den schmalen Asphaltstraßen, für Busse, nur eine Höchstgeschwindigkeit von 80 kmh zugelassen sein. Selbst in Deutschland sind Geschwindigkeiten von 100 kmh, nur auf Autobahnen gestattet. Und da Namibia nur Landstraßen hat und keine Autobahnen, wie in Frankreich, Holland oder Deutschland, sollten sich die Verantwortlichen Stellen für Straßenverkehr mal über so eine Regelung schleunigst Gedanken machen.
Was für eine Hochstapelei ist es hier doch im Lande, eine normale, holprige Chaussee, als KALAHARI - HIGHWAY zu bezeichnen! Ich bekomme jedesmal einen Lachkrampf, wenn ich an diesen Schildern vorbei fahre!
Mit einer Mahnung zu mehr Vorsicht auf Namibias Straßen grüßt Sie,
Jan Lösch
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen