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Ungewisse Zukunft für SKW-Fußballer

Wie SKW-Pressesprecher Rolf Beiter im AZ-Gespräch erklärte, will sich die Vereinsführung in den nächsten Tagen zusammensetzten, um die künftige Ausrichtung der Grün-Weißen sachlich in Angriff zu nehmen. „Wir wollen nichts überstürzen und zusammen eine Entscheidung treffen. Der Abstieg der „Imawida“-Truppe war am späten Sonntagnachmittag durch eine 1:2-Niederlage gegen Tura Magic besiegelt worden (AZ berichtete). „Es gibt zwei Möglichkeiten“, erklärte Beiter. Die erste Option sei der Versuch, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Der finanziell weniger aufwändige Plan B sieht vor, mit einer jungen Mannschaft einen kompletten Neuanfang in der dritten Liga zu starten. „Wir können nicht die gleichen Gelder stemmen wie Black Africa oder die African Stars. Deshalb hat es auch am Ende nicht für den Klassenerhalt gereicht.“ In der zweiten Liga würden allerdings enorme Reisekosten entstehen. „Daher wollen wir uns eventuell mit einer U23-Mannschaft in der dritten Liga versuchen“, führte Beiter weiter aus. Der Sprung für die U17-Talente des Vereins in die NPL sei aktuell zu groß. „Eine U23 würde in jedem Fall Sinn machen“, ist das SKW-Urgestein überzeugt. Ralph Ellinger hingegen hält sich mit Zukunftsprognosen zurück. „Wir sind bereits am diskutieren und werden in den nächsten zwei Wochen ein klareres Bild schaffen“, entgegnete der Vorsitzende der SKW-Fußballabteilung gestern auf AZ-Nachfrage. Der Sportklub bestehe aber nicht nur aus der NPL-Mannschaft. „Es ist mit Sicherheit nicht das, was wir uns erhofft hatten, aber Rückschläge gehören zum Sport dazu“, betonte Ellinger, der den Blick dennoch voller Optimismus in die Zukunft richtete: „Wir haben ein hervorragendes Jugendkonzept und dürfen jetzt nicht alles negativ sehen.“ Bei Jochen Traut überwiegt derzeit noch die Enttäuschung über den sportlichen Niedergang des früheren Aushängeschildes. „Das Limit war ausgeschöpft, die Spieler konnten nicht mehr“, stellte der Team-Manager ernüchtert fest. An Chefcoach Lesley Kakuva habe es seiner Meinung nach nicht gelegen. „Luckey ist ein guter Trainer, der schon seit längerer Zeit bei anderen Vereinen hoch im Kurs steht.“ Es werde nicht einfach, ihn beim Sportklub zu halten. „In der aktuellen Situation könnten wir ihm einen Wechsel auch nicht übel nehmen“, befand Traut. Kakuva selbst erklärte gestern auf AZ-Nachfrage, dass er gerne beim SKW bleiben würde: „Ich fände es spannend, hier eine neue Mannschaft aufzubauen.“ Zunächst müsse er aber die Managementsitzung abwarten, denn der Vorstand habe für die Zukunft einige grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. „Die Kernfrage ist, ob der direkte Wiederaufstieg zum Ziel gemacht wird oder ein kompletter Neuanfang mit überwiegend jungen Spielern und ein NPL-Comeback in zwei, drei Jahren“, erklärte Kakuva, den beide Aufgaben „reizen“ würden. Das Gesicht der Mannschaft dürfte sich in jedem Fall stark verändern. „Da sich die finanziellen Möglichkeiten des Vereins nun deutlich reduzieren, gehe ich davon aus, dass viele unserer Spieler zu anderen Clubs wechseln werden. Die laufen heutzutage dem Geld hinterher“, meinte der 41-Jährige. Ralph Ellinger stellte derweil klar, dass sämtliche Verträge am 31. Mai 2013 enden. „Abgesehen davon waren diese sowieso ausschließlich für die NPL gültig“, betonte der Ex-Nationalspieler. Für Kakuva kam der Abstieg in seiner dritten Spielzeit als SKW-Chefcoach völlig überraschend: „Beim Liga-Pokal sind wir Zweiter geworden, sodass eigentlich alle mit einer guten Saison gerechnet haben.“ Nach den Endplatzierungen sieben und fünf in den Vorjahren war von der Vereinsführung für die neunte Saison seit der NPL-Zugehörigkeit lediglich der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben worden. Dass dieses letztlich nicht erreicht werden konnte, führte Kakuva in erster Linie auf die Leistungsschwankungen seiner Mannschaft zurück: „Wir waren einfach nicht konstant genug, wobei den Spielern auch die Qualität gefehlt hat.“ Zudem hätten sich interne Querelen negativ auf den Teamgeist ausgewirkt. „Das war auch im entscheidenden Spiel gegen Tura Magic deutlich zu sehen, da stand keine Einheit auf dem Platz“, kritisierte Kakuva, der sich den Leistungseinbruch eine Woche nach dem umjubelten 3:2-Triumph über den Civics FC nicht erklären konnte. Dabei hatte es für den Sportklub am Sonntagnachmittag vor heimischer Kulisse lange Zeit nach einem Happy End ausgesehen. Zwar gingen die Gäste aus Katutura in der 25. Minute in Führung, da Schlussmann Herman January wegen mangelnder Abstimmung mit Innenverteidiger Edy Mangoumou zu spät aus seinem Tor heraus geeilt war und Friday John diesen Fehler eiskalt bestrafte. Doch kurz darauf egalisierte Tobias Mekondjo (28.) nach starker Vorarbeit des ansonsten erneut enttäuschenden Jordan Haimbili für die Hausherren. Da die Blue Waters zeitgleich bei den Rundu Chiefs im Hintertreffen lagen, hätte das Remis dem SKW zum Klassenerhalt gereicht. Symptomatisch für den Saisonverlauf war es ein Aussetzer in der Hintermannschaft, der die Rechenspiele der Heimfans im dramatischsten NPL-Abstiegskampf aller Zeiten über den Haufen warf. Nach einem Fehlpass von Martin Kambungu landete der Ball bei Neville Tjiueza und der Nationalspieler schoss den Sportklub eine Viertelstunde vor Schluss mit seinem Siegtreffer für Tura Magic in die 2. Liga. Die achte Heimpleite der Saison besiegelte den Abstieg, da die Tordifferenz den Ausschlag zu Gunsten der punkgleichen Blue Waters gab. Dem SKW fehlten am Ende 13 Treffer. Erschreckend: Die Grün-Weißen aus Olympia sammelten aus ihren elf Partien vor heimischer Kulisse magere fünf Punkte und sorgten mit insgesamt 42 Gegentoren für einen weiteren traurigen Saison-Rekord. „Es bringt jetzt nichts, im Detail nach den Gründen zu suchen. Fakt ist, dass wir abgestiegen sind. Wir werden uns sammeln und die Situation dann in Ruhe bewerten“, wiegelte Ellinger ab. Auch bei den Ramblers muss die Spielzeit noch einmal aufgearbeitet werden. Nach der schlechtesten Rückrundenbilanz aller Premierliga-Mannschaften (fünf Punkte aus elf Spielen) werden die Blau-Weißen in den kommenden Wochen „analysieren, was schief gelaufen ist“ und „dann Entscheidungen treffen“, wie Club-Präsident Harald Hecht verkündete. „Jeder Club hat mal einen Durchhänger“. Die schwache zweite Saisonhälfte erklärte der Präsident des Hinrunden-Dritten mit der Unerfahrenheit des Teams, dem überaschenden Weggang von Trainer Woody Jacobs sowie dem Fehlen von privaten Sponsoren. „Wir haben uns die gesamte Saison nur mit den Geldern, die wir von der Premierliga erhalten, über Wasser gehalten“, so Hecht. Ob Trainer Konis Asino seinen Posten behalten wird, konnte das Vereinsoberhaupt noch nicht sagen. „Wir wollen keine Panik machen, aber wir müssen die Arbeit des Trainers natürlich überdenken und gucken, ob er der richtige für uns ist“. Von Arne Putensen und Robby Echelmeyer, Windhoek

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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