"Unkontrollierter Kaufrausch"
Windhoek - Der Parlamentarische Ausschuss für öffentliche Finanzen hat gestern versucht, Klarheit zu schaffen, nachdem der Generalbuchprüfer angesichts mangelnder Dokumentationen nicht in der Lage ist, die Finanzberichte der Namibischen Filmkommission (NFC) für die Geschäftsjahre 2005/06, 2006/07 und 2007/08 abzuschließen. In diese Zeit fallen die Dreharbeiten für den genannten Film, dessen Kosten bis heute nicht bezifferbar sind. Sicher ist, dass das Ursprungsbudget von 50 Mio. N$ mehrfach erhöht wurde, laut Schätzungen sollen die Kosten bis zu 80 Mio. N$ betragen.Zu der gestrigen Sitzung waren Mbeuta Ua-Ndjarakanda (Staatssekretär im Informationsministerium) als Vertreter des Auftraggebers für die Filmproduktion sowie das Pan-Afrikanische Zentrum von Namibia (PACON) als Auftragnehmer und die Filmkommission als weiterer Beteiligter geladen. Ausschussvorsitzender Usutuaije Maamberua (SWANU) verwies auf einen Fragenkatalog der Parlaments, der Ende Februar an alle Beteiligten geschickt und bis dato trotz mehrerer Nachfragen noch nicht beantwortet worden sei. Kernfragen waren: Wie viel Geld wurde wofür verwendet? Gibt es einen geprüften Finanz-Abschlussbericht? Wo sind gewisse angeschaffte Güter bzw. Anlagewerte (Ausstattung und Requisiten)?PACON-Vorsitzender Victor Tonchi, der erst nach den Dreharbeiten diese Position übernahm, stellte klar: "PACON war in die diversen Aktivitäten der Filmproduktion nicht involviert." Er räumte ein, dass die Angelegenheit noch "nicht gelöst" sei. Eine Summe, wie viel der Film gekostet hat, "können wir nicht geben", ergänzte Uazuva Kaumbi, Produzent des Films, und begründete. "Wir haben alle Rechnungen an die Filmkommission gegeben."
Ähnlich lautete die Antwort auf die Frage, wie viele Personen an dem Projekt beteiligt waren. "Wir wissen es nicht, haben aber an die Filmkommission eine Liste mit Beschäftigten gegeben, damit die Bezahlung erfolgen kann", so Kaumbi. Doch die NFC musste mit einer Antwort passen. "Es ist schwierig zu sagen, wie viele Leute insgesamt beschäftigt waren", erklärte deren Sekretär Edwin Kanguatjivi.
Auch der Verbleib der angeschafften Güter konnte nicht geklärt werden. Es gebe kein vollständiges Güterregister, hieß es. Manche Güter seien im Besitz der NFC, andere in einem Container auf dem PACON-Gelände, der "seit Ende der Dreharbeiten nicht geöffnet" worden sei, räumte PACON-Vorsitzender Tonchi ein. Und Produzent Kaumbi ergänzte: "Wir haben keinen Schlüssel für den Container."
Ausschussvorsitzender Maamberua äußerte die Sorge, dass die Filmkommission "mit Steuergeld ausgestattet wird und nicht genügend (qualifiziertes) Personal hat, um damit umzugehen". Darauf entgegnete Staatssekretär Mbeuta Ua-Ndjarakanda, dass eine Finanzkontrolle stattfinde, weil seit 1. Mai ein Buchhalter-Assistent bei der NFC arbeite.
Seinen Eindruck fasste Ausschussmitglied Peter Naholo (RDP) wie folgt zusammen: "Es sieht so aus, als ob es während des Filmprojekts einen unkontrollierten Kaufrausch gegeben hat." Sein Fraktions- und Ausschusskollege Heiko Lucks sagte nach der Sitzung auf AZ-Nachfrage: "Solche Antworten werden nicht akzeptiert, es wird auf jeden Fall weitergehen."
Ähnlich lautete die Antwort auf die Frage, wie viele Personen an dem Projekt beteiligt waren. "Wir wissen es nicht, haben aber an die Filmkommission eine Liste mit Beschäftigten gegeben, damit die Bezahlung erfolgen kann", so Kaumbi. Doch die NFC musste mit einer Antwort passen. "Es ist schwierig zu sagen, wie viele Leute insgesamt beschäftigt waren", erklärte deren Sekretär Edwin Kanguatjivi.
Auch der Verbleib der angeschafften Güter konnte nicht geklärt werden. Es gebe kein vollständiges Güterregister, hieß es. Manche Güter seien im Besitz der NFC, andere in einem Container auf dem PACON-Gelände, der "seit Ende der Dreharbeiten nicht geöffnet" worden sei, räumte PACON-Vorsitzender Tonchi ein. Und Produzent Kaumbi ergänzte: "Wir haben keinen Schlüssel für den Container."
Ausschussvorsitzender Maamberua äußerte die Sorge, dass die Filmkommission "mit Steuergeld ausgestattet wird und nicht genügend (qualifiziertes) Personal hat, um damit umzugehen". Darauf entgegnete Staatssekretär Mbeuta Ua-Ndjarakanda, dass eine Finanzkontrolle stattfinde, weil seit 1. Mai ein Buchhalter-Assistent bei der NFC arbeite.
Seinen Eindruck fasste Ausschussmitglied Peter Naholo (RDP) wie folgt zusammen: "Es sieht so aus, als ob es während des Filmprojekts einen unkontrollierten Kaufrausch gegeben hat." Sein Fraktions- und Ausschusskollege Heiko Lucks sagte nach der Sitzung auf AZ-Nachfrage: "Solche Antworten werden nicht akzeptiert, es wird auf jeden Fall weitergehen."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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