Unlauterer Wettbewerb?
Transportministerium führt fragwürdige Ausschreibung durch – Bieter im Vorfeld informiert
Von C. Sasman und N. Külbs, Windhoek
Rund 60000 Tonnen Gleismaterial wurden in drei Ausschreibungen des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Transport für die Bahnlinien von Walvis Bay nach Kranzberg, von Kranzberg nach Otjiwarongo und von Otjiwarongo nach Tsumeb gefordert. Laut anonymen Quellen im Ministerium reicht diese Menge für eine Strecke von 600 km aus, wobei es jedoch einen Haken gibt: Das Ministerium habe nicht die notwendigen Ressourcen, die Gleise kurzfristig zu verlegen, so dass der Bau der Bahnstrecke mit einer solchen Länge nicht weniger als zehn Jahre beanspruchen würde.
„Es ist somit unverständlich, dass das Ministerium eine solche Menge Gleise auf einen Schlag erwerben will“, erklärt ein Informant, der auch die Lagerung in Frage stellt. „Sollen die Gleise etwa neben den Eisenbahnlinien verrosten?“ Rund 1,5 Milliarden N$ betrage der Gesamtwert der geforderten Schienen, eine Analyse für den tatsächlichen Bedarf habe es jedoch nicht gegeben, da es diesbezüglich auch an Kompetenz im Ministerium fehle.
Und noch ein wesentlicher Punkt sei im Rahmen der Ausschreibung suspekt: Eigentlich habe das nationale Transportunternehmen TransNamib das Mandat, einen geeigneten Lieferanten zu finden. „Dies wäre der richtige Weg gewesen, um sicherzustellen, dass das Material den technischen Anforderungen entspricht und die Regierung das beste Preis-Leistungsverhältnis erhält“, heißt es. „Wenn wir glauben sollen, dass Präsident (Hage) Geingob Dinge kostengünstig durchführen will, dann ist dies ein klassisches Negativbeispiel.“
Für die Ausschreibungen, die am 9. August endeten, habe es jeweils 75 Bewerber gegeben, zu denen vor allem chinesische Unternehmen mit namibischen Joint-Venture-Partnern zählen würden. Auch Bewerber aus Simbabwe und Sambia seien dabei. Eine Auftragsvergabe an diese Unternehmen bedeute, dass nur ein Bruchteil des Geldes im Inland ausgegeben werde. „Warum drängt das Ministerium, dass diese Entscheidung in einer solchen überstürzten und scheinbar verschwenderischen Art getroffen wird?“, fragt sich ein Informant.
Darüber hinaus habe es auch im Vorfeld der Ausschreibung dubiose Vorfälle gegeben. So hätten südafrikanische Lieferanten im November 2015 angeblich Besuche von Ministeriumsmitarbeitern erhalten und Simbabwer und Sambier offenbar über Preise informiert. „Es ist deutlich, dass bestimmte Anbieter vor der öffentlichen Ausschreibung informiert wurden“, hieß es.
Ein Fragenkatalog zu diesem Thema wurde am 11. August an das genannte Ministerium geshcickt, bis gestern hat die Behörde dazu keine Stellung bezogen.
Rund 60000 Tonnen Gleismaterial wurden in drei Ausschreibungen des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Transport für die Bahnlinien von Walvis Bay nach Kranzberg, von Kranzberg nach Otjiwarongo und von Otjiwarongo nach Tsumeb gefordert. Laut anonymen Quellen im Ministerium reicht diese Menge für eine Strecke von 600 km aus, wobei es jedoch einen Haken gibt: Das Ministerium habe nicht die notwendigen Ressourcen, die Gleise kurzfristig zu verlegen, so dass der Bau der Bahnstrecke mit einer solchen Länge nicht weniger als zehn Jahre beanspruchen würde.
„Es ist somit unverständlich, dass das Ministerium eine solche Menge Gleise auf einen Schlag erwerben will“, erklärt ein Informant, der auch die Lagerung in Frage stellt. „Sollen die Gleise etwa neben den Eisenbahnlinien verrosten?“ Rund 1,5 Milliarden N$ betrage der Gesamtwert der geforderten Schienen, eine Analyse für den tatsächlichen Bedarf habe es jedoch nicht gegeben, da es diesbezüglich auch an Kompetenz im Ministerium fehle.
Und noch ein wesentlicher Punkt sei im Rahmen der Ausschreibung suspekt: Eigentlich habe das nationale Transportunternehmen TransNamib das Mandat, einen geeigneten Lieferanten zu finden. „Dies wäre der richtige Weg gewesen, um sicherzustellen, dass das Material den technischen Anforderungen entspricht und die Regierung das beste Preis-Leistungsverhältnis erhält“, heißt es. „Wenn wir glauben sollen, dass Präsident (Hage) Geingob Dinge kostengünstig durchführen will, dann ist dies ein klassisches Negativbeispiel.“
Für die Ausschreibungen, die am 9. August endeten, habe es jeweils 75 Bewerber gegeben, zu denen vor allem chinesische Unternehmen mit namibischen Joint-Venture-Partnern zählen würden. Auch Bewerber aus Simbabwe und Sambia seien dabei. Eine Auftragsvergabe an diese Unternehmen bedeute, dass nur ein Bruchteil des Geldes im Inland ausgegeben werde. „Warum drängt das Ministerium, dass diese Entscheidung in einer solchen überstürzten und scheinbar verschwenderischen Art getroffen wird?“, fragt sich ein Informant.
Darüber hinaus habe es auch im Vorfeld der Ausschreibung dubiose Vorfälle gegeben. So hätten südafrikanische Lieferanten im November 2015 angeblich Besuche von Ministeriumsmitarbeitern erhalten und Simbabwer und Sambier offenbar über Preise informiert. „Es ist deutlich, dass bestimmte Anbieter vor der öffentlichen Ausschreibung informiert wurden“, hieß es.
Ein Fragenkatalog zu diesem Thema wurde am 11. August an das genannte Ministerium geshcickt, bis gestern hat die Behörde dazu keine Stellung bezogen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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