Unnötige Zeitverschwendung

Wie bei jeder Sitzungsperiode sind die Abgeordneten der Nationalversammlung auch diesmal in Zeitnot geraten, weil sie sich in ihren Beratungen nicht auf das Wesentliche konzentrieren.

Vielmehr geben sich die Abgeordneten in ihren Wortmeldungen gegenseitig Recht und wiederholen die Argumente von Parlamentskollegen, wodurch unnötig Zeit verloren geht. Abgesehen davon nehmen die Gesetzgeber ihre Arbeit regelmäßig mit großer Verspätung auf und unterbrechen sich gegenseitig mit irrelevanten Fragen oder infantilen Zwischenrufen, womit die Debatten weiter verzögert werden.

So ist es nicht erstaunlich, dass Parlamentspräsident Theo-Ben Gurirab auch diesmal die tägliche Sitzungsdauer unbefristet verlängern muss, um die Vielzahl der Themen auf der Tagesordnung vor Beginn der Parlamentspause am kommenden Donnerstag noch bewältigen zu können. Weil diese Maßnahme aber den Feierabend der Volksvertreter verkürzt, tun diese das, was nicht anders zu erwarten ist: Sie winken wichtige Gesetzentwürfe ohne genauere Analyse durch, um sich nächtliche Debatten zu ersparen.

Dieses unprofessionelle Verhalten ließe sich dadurch verhindern, dass sich die Vertreter der Legislative schon zu Beginn einer Sitzungsperiode disziplinieren und nebensächliche Wortgefechte vermeiden. Aber dafür hören sich die meisten von ihnen zu gerne reden.