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Unsicherheit schwächt Produktion
Unsicherheit schwächt Produktion

Unsicherheit schwächt Produktion

Namibias Fleischproduzenten verlangen Sicherheit für ihre Schlachttiere und bezüglich der Landreform. Ebenso wünschen sie sich geringere Zusatzkosten und erweiterte Märkte. Diese Forderungen wurden beim jährlichen Kongress der Viehproduzenten-Organisation (LPO) laut, der gestern in Windhoek begann.

Windhoek - In seinem Jahresbericht sagte der Vorsitzende der Viehproduzenten-Organisation von Namibia, Poena Potgieter, dass die Gesundheit der Tiere und Hygiene der Fleischprodukte die wichtigsten Faktoren bei der Fleischvermarktung auf internationaler Ebene sind. Dies bestätigte die Gastsprecherin Nancy Morgan von der FAO (Food and Agricultural Organisation) beim Auftakt des zweitägigen Kongresses. 80 Prozent der namibischen Fleischproduktion werde exportiert, so Potgieter, deshalb müssten die vorhandenen Bestimmungen von allen Betroffenen befolgt werden.

Der Schaden, der vor einigen Monaten durch ein kurzfristiges EU-Exportverbot entstanden war, habe nicht nur zu Verlusten bei Produzenten und Schlachthöfen geführt, sondern langfristig dem Bild Namibias geschadet. Exportmärkte könnten sehr schnell gesperrt werden und es brauche lange, bis sich diese wieder öffnen , sagten Potgieter und Morgan. Immer wieder wurde betont, dass die Konkurrenz weltweit sehr stark ist, vor allem aus Ländern mit niedrigen Produktionskosten wie Südamerika und Indien. Hiesige Viehproduzenten hätten mit immer höheren Kosten zu kämpfen, die nicht nur aus Produktionsausgaben bestehen, sondern sich auch aus erweiterten Abgaben addieren.

In Bezug auf die Vision 2030 forderte Potgieter mehr Taten und weniger Besprechungen und Versprechen, denn eine Vision ohne Taten sei nur eine Illusion.

Die Verbuschung bleibe weiterhin ein negativer Faktor in der Fleischproduktion, denn der Verlust an Weide bedeute eine Abnahme des Viehbestandes. "Die Neudamm-Versuchsfarm hat errechnet, dass auf einem verbuschten Gebiet die Tragkraft 8,3 kg Lebendgewicht pro Hektar beträgt. Ein entbuschtes Gebiet dagegen kann 36 kg Lebendgewicht pro Hektar erreichen", sagte Potgieter. Die Buschbekämpfung bleibe deshalb eine der wichtigsten Aufgaben aller Farmer.

Kommerzielle Farmer müssten sich zudem künftig damit abfinden, mehr administrative Arbeiten durchzuführen, um im Rahmen des FANMeat-Programms eine transparente und lückenlose Produktion und Vermarktung zu gewährleisten. Jedes Stückchen Fleisch müsse zu seinem Ursprung zurückverfolgt werden können. Das FANMeat-Programm bedeute für den Produzenten letztendlich eine Wertsteigerung seines Produktes und die Möglichkeit, neue Exportmärkte zu erschließen. An das internationale Verbot von bestimmten Medikamenten und Zufutter müssten sich alle Fleischproduzenten halten und gleichzeitig sämtliche Veterinärbestimmungen befolgen, so Potgieter. Deshalb müsse sich jeder Farmer zu jeder Zeit mit dem neuesten Stand der Dinge vertraut machen und sich die gesamte fleischproduzierende Industrie zusammentun und nicht fragmentiert auftreten. Es gelte, nicht auf dem stark umkämpften Markt zu überleben, sondern finanziellen Vorsprung zu erarbeiten. Wohlstand im wirtschaftlichen Zuwachs bedeute, dass minderbemittelte Landsleute mit der nötigen Hilfe rechnen können, zum Wohle der gesamten Bevölkerung, betonte Potgieter. Dadurch werde eine stabile Fleischproduktion geschaffen.

Im Augenblick nimmt der kommerzielle Rinderbestand in Namibia ab. Waren 1964 noch 2,2 Millionen Rinder auf kommerziellen Farmen in Namibia zu finden, sind es heute nur noch etwa 800000.

Der Kongress der Viehproduzentenorganisation endet heute. Anschließend beginnt der Kongress der Namibischen Landwirtschaftsunion.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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