Unter Beobachtung
Präsident Hifikepunye Pohamba hatte an diesem Wochenende zwei öffentliche Auftritte - siehe Bericht auf Seiten 1 und 3. In den ersten Wochen nach seinem Amtsantritt muss er sich ganz natürlich den Vergleich mit seinem Vorgänger gefallen lassen, denn das will das Volk wissen: wo unterscheidet sein Stil sich von Nujoma, was macht er besser?
In Gobabis ist er vom Konzept der Rede abgewichen und hat die Regionalräte ermahnt, nicht nur SWAPO-Mitglieder zu bedienen, sondern alle Einwohner. Klagen einseitiger Bevorzugung wolle er nicht hören. Scherzend fügte er hinzu, dass Anwesende von der Kritik ausgeschlossen seien, was das Publikum mit Gelächter quittierte. Neben ihm saß die Gouverneurin Laura McLeod, die dafür bekannt ist, dass sie bei der vermeintlichen Interessenvertretung für ihre Partei bereit ist, Feuer zu fressen und zu speien. Auch ihr Regionalrat Kilus Nguvauva hat sich in wiederholten, politisch hochgespielten und rassistisch gefärbten Konflikten zwischen Farmern und Arbeitnehmern der letzten zwei Jahre nicht als Vermittler ausgezeichnet, sondern wie seine Gouverneurin als parteilicher Einheizer, wenn nicht gar Hetzer.
Pohambas gutwillige Mahnung, dass die gewählten Regionalvertreter der Gesamtheit und nicht nur ihrer Partei zu dienen haben, ist nicht nur an die richtige Adresse gegangen, was das Publikum sehr wohl verstanden hat, sondern unterscheidet sich vom Stil Nujomas. Wenn letzterer vom Konzept abwich, musste man häufig mit emotionaler Entgleisung, Rassismus und Unbedachtsamkeit rechnen.
Gerade am Beispiel der Omaheke hat die Öffentlichkeit während der letzten Jahre erlebt, wie Parteigenossen der geographischen Peripherie das Parteihauptquartier an "Linientreue" übertreffen wollen und meinen, dies durch Aggression und Einschüchterung gegenüber Nicht-Parteimitgliedern vollbringen zu müssen. Ohne Frage geht auch Pohamba zuerst von der Parteilinie aus, denn sonst hätte er das Wahlmanifest von 2004 in Gobabis und Windhoek nicht so hoch angepriesen. Sollte es ihm gelingen, die Perspektive der Genossen, darunter auch des Hitzkopfs Paulus Kapia, aus der Enge der Partei auf das Gemeinwohl zu lenken, hätte er viel geschafft.
Erfrischend ist auch, dass Pohamba in freier Rede den Unterschied zwischen Politik und Wirklichkeit erkannt haben will. Er unterstellt dabei, dass die Ebene politischer Rhetorik und Propaganda mit der Wirklichkeit oft nichts zu tun hat.
Der neue Präsident sagt in jeder programmatischen Rede der Korruption den Kampf an, wodurch er einräumt, dass Korruption tatsächlich in solchem Ausmaß besteht, dass ihre Bekämpfung zur Chefsache geworden ist. Wir werden Pohamba daran messen müssen, wie er zu der geforderten Untersuchung der namibischen Wahlkommission steht, der nach zahlreichen Indizien nicht nur Inkompetenz, sondern auch Korruption zur Last gelegt wird, wodurch nur eine - die regierende Partei - profitiert hat.
In Gobabis ist er vom Konzept der Rede abgewichen und hat die Regionalräte ermahnt, nicht nur SWAPO-Mitglieder zu bedienen, sondern alle Einwohner. Klagen einseitiger Bevorzugung wolle er nicht hören. Scherzend fügte er hinzu, dass Anwesende von der Kritik ausgeschlossen seien, was das Publikum mit Gelächter quittierte. Neben ihm saß die Gouverneurin Laura McLeod, die dafür bekannt ist, dass sie bei der vermeintlichen Interessenvertretung für ihre Partei bereit ist, Feuer zu fressen und zu speien. Auch ihr Regionalrat Kilus Nguvauva hat sich in wiederholten, politisch hochgespielten und rassistisch gefärbten Konflikten zwischen Farmern und Arbeitnehmern der letzten zwei Jahre nicht als Vermittler ausgezeichnet, sondern wie seine Gouverneurin als parteilicher Einheizer, wenn nicht gar Hetzer.
Pohambas gutwillige Mahnung, dass die gewählten Regionalvertreter der Gesamtheit und nicht nur ihrer Partei zu dienen haben, ist nicht nur an die richtige Adresse gegangen, was das Publikum sehr wohl verstanden hat, sondern unterscheidet sich vom Stil Nujomas. Wenn letzterer vom Konzept abwich, musste man häufig mit emotionaler Entgleisung, Rassismus und Unbedachtsamkeit rechnen.
Gerade am Beispiel der Omaheke hat die Öffentlichkeit während der letzten Jahre erlebt, wie Parteigenossen der geographischen Peripherie das Parteihauptquartier an "Linientreue" übertreffen wollen und meinen, dies durch Aggression und Einschüchterung gegenüber Nicht-Parteimitgliedern vollbringen zu müssen. Ohne Frage geht auch Pohamba zuerst von der Parteilinie aus, denn sonst hätte er das Wahlmanifest von 2004 in Gobabis und Windhoek nicht so hoch angepriesen. Sollte es ihm gelingen, die Perspektive der Genossen, darunter auch des Hitzkopfs Paulus Kapia, aus der Enge der Partei auf das Gemeinwohl zu lenken, hätte er viel geschafft.
Erfrischend ist auch, dass Pohamba in freier Rede den Unterschied zwischen Politik und Wirklichkeit erkannt haben will. Er unterstellt dabei, dass die Ebene politischer Rhetorik und Propaganda mit der Wirklichkeit oft nichts zu tun hat.
Der neue Präsident sagt in jeder programmatischen Rede der Korruption den Kampf an, wodurch er einräumt, dass Korruption tatsächlich in solchem Ausmaß besteht, dass ihre Bekämpfung zur Chefsache geworden ist. Wir werden Pohamba daran messen müssen, wie er zu der geforderten Untersuchung der namibischen Wahlkommission steht, der nach zahlreichen Indizien nicht nur Inkompetenz, sondern auch Korruption zur Last gelegt wird, wodurch nur eine - die regierende Partei - profitiert hat.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen