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Unter die Oberfläche schauen

Auch wenn es weh tut, es müssen teilweise drastische Maßnahmen ergriffen werden, um die kommerziellen Fischbestände zu erhalten, damit sie langfristig nachhaltig genutzt werden können. Dies sagte in der vergangenen Woche Namibias Minister für Fischerei und Meeresressourcen bei einem jährlichen Treffen mit Vertretern der Fischindustrie. Nicht nur unser Fischereiminister musste dieser Tatsache ins Auge sehen. In den vergangenen Wochen wurde weltweit vor dem Raubbau der Meere gewarnt. Wissenschaftler tun dies schon lange und verlangen langjährige Schonzeiten für unzählige Fischbestände in allen Weltmeeren, aber Politiker hatten sich niemals an die Warnungen der Experten gehalten.

Immer wieder waren Schuldige gefunden worden, fast nie die Fischereibetriebe selbst. Hier, vor unserer Küste sind es die Kap-Pelzrobben die jährlich einige hunderttausend Tonnen Fisch fressen. Selbst die Brandungsangler (Freizeitangler) geben den Robben die Schuld, dass gewisse begehrte Arten nicht mehr so häufig an den Haken gehen. Sind keine Robben da, sind die Bösen die Boote die kommerziell die Fische aus dem Wasser ziehen.

Wir wissen nicht was unter der Oberfläche des Meeres passiert. Haben kaum eine Ahnung was sich dort abspielt. Selbst die Experten können sich nur auf Schätzungen verlassen. Wie viele Fische sind dort? Wie viele Netze und Haken werden ausgelegt und wie viele Tonnen Fisch teilweise unbemerkt gelandet? Wie viele Netze und Langleinen treiben von Schiffen verloren als Fallen in den Tiefen des Meeres? Niemand kann diese Fragen beantworten.

Fachleute meinen, dass nicht nur die Bestände der Seehechte vor unserer Küste stetig abnehmen, sondern auch die Bestände anderer Fischarten, die der Afrikanischen Pinguine, der Kaptölpel und Kormorane sowie der Robben. Einer der Hauptgründe sei das jahrelange Überfischen der Sardinenbestände, eines der wohl wichtigsten Glieder in der Nahrungskette im Atlantischen Ozean vor Namibias Küste. Seevögel - wichtige Guanolieferanten -, Kap-Pelzrobben und Raubfische wie der Seehecht, haben sich von den einst riesigen Sardinenbeständen ernährt. Jetzt fehlt diese Nahrungsquelle und die Arten müssen Alternativen finden. Eine Ausweichmöglichkeit sind die jungen Seehechte. Dies mögen die Fischereibetriebe jedoch nicht, wollen sie doch diese Fischart in möglichst großen Mengen als erwachsene Tiere fangen und vermarkten. Seevögel, Robben und selbst die eigene Art wendet sich den jungen Seehechten zu, um zu überleben. Ein Teufelskreis aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Werden die Meere zu Wasserwüsten und wir haben es noch nicht bemerkt, weil wir nur die glitzernde Oberfläche sehen? Nachhaltige Nutzung der erneuerbaren natürlichen Ressourcen ist wichtig, aber dazu muss man die Bestände und Artenvielfalt kennen, das Ökosystem verstehen, immer wieder auftretende natürliche Einflüsse einkalkulieren und strenge Richtlinien für die Nutzung einhalten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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