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Unterstützung für die Geierforschung

Von Dirk Heinrich, Windhoek Vultures Namibia, eine Gruppe Interessenten, die sich jedes Jahr dafür einsetzt, um so viele Aasgeierküken im Lande wie möglich zu beringen und mit Plastikmarken (J105) zu versehen, freut sich über die Spende von Benthin African Agencies, die eine Leiter fast zum Nulltarif zur Verfügung stellten. Am vergangenen Wochenende konnte der Finanzleiter von Benthin African Agencies, Heiko von Ludwiger, die elf Meter lange Leiter im Einsatz sehen, als auf der Farm Aris ein Weißrückengeierküken beringt wurde. Erstmals konnte von Ludwiger ein Geierküken in der Hand halten. Er und seine Familie hatten zudem die Gelegenheit, zu sehen, wie ein Geierküken beringt, mit den Plastikmarken im Flügel versehen und vermessen wird, wonach es wieder zurück in sein kleines Nest aus trockenen Zweigen in luftiger Höhe gebracht wird. Mit Hilfe der nummerierten Plastikmarken am Flügel und Metallringen an den Füßen soll festgestellt werden, wie viele Küken das kritische erste Jahr überleben, wohin sie ziehen und wo sie, wenn sie nach Jahren geschlechtsreif sind, brüten. Ende September dieses Jahres wurde ein markierter Weißrückengeier (W291)am Okavango im Buffalo-Schutzgebiet im Bwabwata-Nationalpark gesehen. Der Vogel war vor einem Jahr als Küken bei Kimberley in Südafrika beringt worden. Im Augenblick werden Ohrengeier im Namib-Naukluftpark und Weißrücken- und Ohrengeier auf Farmen beringt. Während auf Farmen meist die Eigentümer wissen, wo die Geier brüten, wird im Namib-Naukluftpark das riesige Gebiet abgeflogen und die Nester per GPS (Globales Positionssystem) registriert. Anschließend fahren verschiedene Gruppen zu den GPS-Punkten, schauen nach, ob sich in dem Nest ein Küken befindet, machen sicher, dass es bereits groß genug zum Beringen ist und markieren dieses dann. Dabei werden allein in der Namib-Wüste etwa 3 000 Kilometer mit Fahrzeugen zurückgelegt. Dank einiger Sponsoren ist dieses Projekt möglich. Im Namib-Naukluftpark wurden Kamerafallen an Wasserstellen aufgestellt, um vor allem markierte Geier zu fotografieren. Dank der gelben Plastikmarken an den Flügeln konnten dort schon Geier fotografiert werden, die in Südafrika und anderen Teilen Namibias markiert wurden und einen Abstecher in die Namib-Wüste machten. Im vergangenen Jahr wurden zum ersten Mal über 100 Ohrengeierküken in der Namib-Wüste beringt. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Farmer, die die Geier-Gruppe unterstützen, indem sie melden, wenn Geier auf ihren Farmen brüten, in einigen Fällen zu den Treibstoffkosten beitragen und beim Abfahren der Nester und Aufstellen der langen Leitern helfen sowie sogenannte Aasgeier-Restaurants einrichten. Dort werden Abfälle von der Jagd oder verendete Tiere für die Geier ausgelegt. In Namibia sind alle Geierarten gefährdet, zwei Arten können hierzulande als ausgerottet bezeichnet werden, da sie hier nicht mehr brüten. Die meisten Arten sind gefährdet (AZ berichtete). Geier brüten, wenn genug Nahrung vorhanden ist, ein Mal im Jahr und legen nur ein Ei. Erst im Alter von fünf bis sieben Jahren sind Geier geschlechtsreif. Die größte Bedrohung für die Geier, die als Gesundheitspolizei des Busches bezeichnet werden, ist Gift.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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