Unterstützung für „unsere Heimat“
Von Stefan Fischer, Windhoek
Gut zwei Monate nach dem Start der Spendenaktion zählt die NWG rund 682000 Namibia-Dollar für den Ankauf der umfangreichen Sammlung auf ihrem Konto. Dieser Betrag schließt 40000 N$ ein, welche die NaDS am vergangenen Freitag per Scheck überreicht haben.
„Das Engagement der NWG ist bemerkenswert, die Aktion ist eine sehr gute Sache“, sagte NaDS-Vorsitzender Andreas Herrle bei dem Anlass. Die Sammlung sei wegen ihrer Gesamtheit wichtig für Namibia, denn sie werde dem ganzen Land und auch der Kultur weltweit zugute kommen, führte er aus. Überdies könnten sich Ausländer, die nach Namibia kommen, hier über das Land und seine Geschichte informieren.
„Jedes Stück ist ein Stück Geschichte“, sagte NWG-Geschäftsführerin Waltraud Fritzsche mit Verweis auf die Sammlung. Diese wurde vom ehemaligen Lehrer Franz Irlich aus Swakopmund über mehrere Jahrezehnte zusammengestellt und umfasst rund 10000 Stücke mit namibischem Bezug - vor allem Bücher, aber auch Briefe, Broschüren und andere Dokumente. Darunter sind historische Kostbarkeiten, denn etwa 600 dieser Stücke sind laut Irlich älter als 100 Jahre. „Da muss man nicht lange überlegen, das muss im Land bleiben“, sagte NWG-Vizepräsident Helmut Bistri. Denn auch aus dem Ausland habe es Interesse am Kauf dieser Sammlung gegeben. Trotz limitierter finanzieller Rossourcen sein man bei der NWG überzeugt gewesen, dass man das Projekt realisieren könne.
Für den Ankauf der Sammlung muss die Namibia Wissenschaftliche Gesellschaft nun 2,5 Millionen N$ generieren. Auf der Feier zum 90. NWG-Geburtstag im Oktober wurde deshalb eine Spendenaktion ins Leben gerufen, welche mit der Überreichung von 500000 N$ durch die Stiftung der First National Bank (FNB) eine gewichtige Anschubfinanzierung bekommen hat (AZ berichtete). NWG-Geschäftsführerin Fritzsche ist gerührt und begeistert von der Spendenbereitschaft der Namibier. So überweise ein Rentner jeden Monat 300 N$ für dieses Projekt. Und der Farmer Hans-Wolf Schumann von der Farm Marigold (Steinhausen-Gegend) habe ganz aktuell eine Oryxantilope gesponsert, deren Verkaufserlös der NWG zugute kommen soll. Schumann habe zudem angeregt, andere Farmer zur Nachahmung anzusprechen.
NaDS-Vorsitzender Herrle bezeichnete es als „wunderbar“, eine Bibliothek in Zeiten aufzubauen, in denen vieles nur noch elektronisch bzw. digitalisiert erhältlich sei. „Das ist unsere Heimat und das verdient Unterstützung“, sagte er. Die Spende sei deshalb auch als „Wertschätzung“ der NWG-Arbeit zu sehen, ergänzte NaDS-Vorstand Jürgen Hecht. Herrle erwähnte außerdem, dass dies die letzte Aktivität der NaDS als Träger des Goethe-Zentrums sei, da mit der Umwandlung in ein Goethe-Institut diese Einrichung fortan unter Trägerschaft und Aufsicht des Goethe-Instituts in Deutschland fällt.
Fritzsche wies darauf hin, dass auch in Deutschland auf ein dortiges Konto für den Ankauf der Namibiana-Sammlung gespendet werden könne, wofür auf Wunsch auch eine Spendenquittung ausgestellt werde. Details seien bei der NWG zu erfragen, die übrigens vom 25. Dezember bis 3. Januar geschlossen habe.
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Allgemeine Zeitung
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