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Uran: „Das geht einfach nicht!“
Uran: „Das geht einfach nicht!“

Uran: „Das geht einfach nicht!“

Geologe verurteilt Abbau bei Leonardville - Parlament fordert Antworten
Frank Steffen
Von Frank Steffen und Brigitte Weidlich, Windhoek

Dr. Roy Miller, der ehemalige Direktor des Geologischen Vermessungsdienstes im namibischen Ministerium für Bergbau und Energie (MME), ist mit Herz und Seele Geologe. In einem Gespräch mit der AZ berichtete er stolz von dem „Geological Survey of Namibia“, eine der wichtigen MME-Direktorate, welches eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der mineralischen und geologischen Ressourcen Namibias spielt. Im Internet behauptet GSN heute, dass es eine „nachhaltige Entwicklung unter Berücksichtigung der Umwelt“ fördert.

„Ich habe über viele Jahre hinweg dies Land als Bergbauziel vermarktet, doch geschah dies immer mit Rücksicht auf die Natur. Ich kann beim besten Willen in diesem Fall dem MME nicht rechtgeben, wenn es dem Bergbauunternehmen Headspring Investments (einer Filiale der russischen Firma Uranium One Rosatom) erlaubt, im hochgradigen Trinkwasser Uran abzubauen“, erklärte der erfahrene Geologe, der auch durch seine Mitarbeit an dem Cubango-Megafan des Kalahari-Beckens - dieser enorme Aquifer auf Höhe des Ovambolandes - der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) bekannt wurde. Geologie und Umweltschutz seien zwei Seiten derselben Münze behauptet Miller.

Botswana & Südafrika betroffen

Wiederholt betonte Miller: „Das geht einfach nicht! Egal wie man diesen Laugenprozess (In-situ Leaching, ISL) angeht, muss es unweigerlich zu einer Verschmutzung dieses einzigartigen Beckens kommen. Dies Wasser dient nicht nur ein paar Farmern! Die Grundwasserleiter der Auob-Formation liefern das Trinkwasser für Mensch und Tier in der wasserlosen, südöstlichen Kalahari über ein Areal von 60000 km² hinweg. Es erstreckt sich rein nach Botswana und runter bis Südafrika. Dies selbe Wasser wird auch in den beiden Nachbarländern angepumpt.“ Verzweifelt wies er auf die Tatsache, dass HI seit 2011 bereits mindestens 1000 Probebohrungen vorgenommen und der Staat darin keinen Anlass zur Sorge erkannt hat. Miller ist felsenfest davon überzeugt, dass die Bohrlöcher im Nachhinein nicht alle ordnungsgemäß mit Zement verplombt wurden und ferner, dass ein Teil der benutzten Chemikalien bereits in den artesischen Wasserspeicher gelangt ist.

Im Parlament ist das Uran-Auslauge-Vorhaben der Russen mittlerweile auch zum Thema geworden. Der Parlamentsabgeordnete Nico Smit von der Oppositionspartei PDM fragte am vergangenen Dienstag den namibischen Landwirtschaftsminister, Calle Schlettwein, ob das Vorhaben der Rosatom-Tochter Uran in dieser Gegen abzubauen, nicht die großen Grundwasservorkommen in der Kalahari gefährden würde?

Smit sagte, er sei war angenehm überrascht gewesen, in den Medien zu lesen, dass Schlettwein sich gegen die rücksichtslose Bohrung von mehr als 1000 Testbrunnen im Stampriet-Aquifer in der Umgebung von Leonardville ausgesprochen habe. Es sei unter Farmern aus der Umgebung allgemein bekannt, dass Rosatom im Grundwasserleiter nach Uran suche und dass Experten wie Dr. Roy Miller befürchten, dass die seit dem Jahre 2011 andauernden Explorationsbohrungen das komplette Aquifer bis in die Nachbarländer hinein kontaminieren könnten.

„Können Sie uns im Parlament und den Menschen in Namibia garantieren, dass diese Tests unverzüglich eingestellt werden? Werden Sie ebenfalls garantieren, dass das Pilotprojekt, das die Firma anvisiert, nicht ausgeführt wird?“

Wie kam es dazu?

Smit fragte ferner, wie es dazu kommen konnte, dass Rosatom im Jahr 2011 die Erlaubnis erteilt wurde, Testbohrungen in einem solch sensiblen Grundwassergebiet vorzunehmen? Er wollte wissen inwiefern der Staat seit 2011 die nötigen Kontrollen zur korrekten Schließung der Testbohrlöcher ausgeübt hat? „Ist es gewährleistet, dass alle 1000 Bohrlöcher ordnungsgemäß mit Zement gefüllt wurden, um Leckagen vorzubeugen?“

Er forderte von Schlettwein einen Bericht über die Arbeiten Rosatoms seit 2011. Darin müsse vermeldet werden, inwiefern der kostbare Grundwasserleiter, der ein riesiges Gebiet des trockenen Ostens Namibias mit Trinkwasser versorgt, gefährdet sei. Minister Schlettwein wird die Fragen voraussichtlich am 21. Oktober beantworten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-24

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