Urheimat des Adolf Lüderitz - vor 125 Jahren Schutzherrschaft
Obwohl Adolf Lüderitz selbst in Bremen geboren wurde, so stammten seine Vorfahren doch aus der Altmark, die heute zum Bundesland Sachsen-Anhalt gehört. Südlich von Stendal liegt nämlich der kleine Ort Lüderitz, ursprünglich Stammsitz (Rittergut) des adeligen Geschlechts derer von Lüderitz, das dort 1247 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird. Auch heute noch ist der Familienname, allerdings ohne den Adelstitel, in der Gegend häufig verbreitet.
Die Bezeichnung "Lüderitz" ist slawischen Ursprungs - der Ort war ursprünglich von den westslawischen Wenden besiedelt - und eine Zusammensetzung aus den Wörtern lude = Schiff und rece = Fluss, was darauf schließen lässt, dass der Tangerbach, an dem der Ort liegt, früher wohl schiffbar gewesen sein muss. Die im Zentrum des Dorfes gelegene Kirche wurde bereits um die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet, und in ihr finden sich neben dem Wappen auch einige Grabsteine der Familie von Lüderitz, so etwa für das Ehepaar Arnt (gest. 1480) und Ilse von Lüderitz (gest. 1478), außerdem ein hölzernes Epitaph für den 1686 verstorbenen Ludolff Bertram Philipp von Lüderitz. Auf dem vor der Kirche errichteten Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ist ebenfalls ein Angehöriger der Familie verzeichnet (Ludolf von u. zu Lüderitz, Leutnant d. Res. â? 23. Nov. 1914). Weitere bedeutende Persönlichkeiten des Geschlechts waren Joachim Ernst von Lüderitz, Oberjägermeister des Großen Kurfürsten (1687) und Generalleutnant Hermann von Lüderitz (1814-1889), in den Kriegen von 1866 und 1870/71 Kommandierender General des Garde-Kürassier-Regiments und von 1877 bis 1889 Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Magdeburg-Osterburg, außerdem Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr der Ort Lüderitz durch die ihn tangierende Chaussee zwischen Stendal und Magdeburg, deren Bau 1843 erfolgte und die heute die Bundesstraße 189 bildet.Angra Pequena aber, die Handelsniederlassung des Adolf Lüderitz, der jenem Zweig der Familie entstammte, der den Adelstitel bereits abgelegt hatte, weil er nicht mehr auf dem Rittergut der Familie ansässig war, wurde nach seinem Tod 1886 ihm zu Ehren in Lüderitzbucht umbenannt, und auch in der englischen Amtssprache des seit 1990 unabhängigen Namibia heißt der Ort nach wie vor Lüderitz und erinnert damit an ein Jahrhunderte altes brandenburgisches Geschlecht und den Mann, der in der damals kaum bekannten Wüstenbucht an Land ging, um zunächst mit den Nama im 200 Kilometer entfernten Bethanien Handel zu treiben.
Die Bezeichnung "Lüderitz" ist slawischen Ursprungs - der Ort war ursprünglich von den westslawischen Wenden besiedelt - und eine Zusammensetzung aus den Wörtern lude = Schiff und rece = Fluss, was darauf schließen lässt, dass der Tangerbach, an dem der Ort liegt, früher wohl schiffbar gewesen sein muss. Die im Zentrum des Dorfes gelegene Kirche wurde bereits um die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet, und in ihr finden sich neben dem Wappen auch einige Grabsteine der Familie von Lüderitz, so etwa für das Ehepaar Arnt (gest. 1480) und Ilse von Lüderitz (gest. 1478), außerdem ein hölzernes Epitaph für den 1686 verstorbenen Ludolff Bertram Philipp von Lüderitz. Auf dem vor der Kirche errichteten Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ist ebenfalls ein Angehöriger der Familie verzeichnet (Ludolf von u. zu Lüderitz, Leutnant d. Res. â? 23. Nov. 1914). Weitere bedeutende Persönlichkeiten des Geschlechts waren Joachim Ernst von Lüderitz, Oberjägermeister des Großen Kurfürsten (1687) und Generalleutnant Hermann von Lüderitz (1814-1889), in den Kriegen von 1866 und 1870/71 Kommandierender General des Garde-Kürassier-Regiments und von 1877 bis 1889 Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Magdeburg-Osterburg, außerdem Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr der Ort Lüderitz durch die ihn tangierende Chaussee zwischen Stendal und Magdeburg, deren Bau 1843 erfolgte und die heute die Bundesstraße 189 bildet.Angra Pequena aber, die Handelsniederlassung des Adolf Lüderitz, der jenem Zweig der Familie entstammte, der den Adelstitel bereits abgelegt hatte, weil er nicht mehr auf dem Rittergut der Familie ansässig war, wurde nach seinem Tod 1886 ihm zu Ehren in Lüderitzbucht umbenannt, und auch in der englischen Amtssprache des seit 1990 unabhängigen Namibia heißt der Ort nach wie vor Lüderitz und erinnert damit an ein Jahrhunderte altes brandenburgisches Geschlecht und den Mann, der in der damals kaum bekannten Wüstenbucht an Land ging, um zunächst mit den Nama im 200 Kilometer entfernten Bethanien Handel zu treiben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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