Urlaub beendet

Windhoek - Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sozialversicherungs-Kommission (SSC), Gerson Hinda, hat gestern mitgeteilt, dass er dem umstrittenen Studienurlaub der inzwischen entlassenen Geschäftsführerin Dessa Onesmus zwar zugestimmt habe, sie später aber wieder "zurückgerufen" habe.

Onesmus war im Jahre 1999 für ein Jahr auf einen bezahlten Studienurlaub nach Amerika geschickt und ihr dortiger Aufenthalt später um weitere sechs Monate verlängert worden. Die dafür notwendige Beurlaubung ist vor allem deshalb umstritten, weil Onesmus im Jahre 1996 auf einen befristeten Vertrag von fünf Jahren bei der SSC angestellt worden war. Dementsprechend wurde der Vorwurf laut, man hätte ihr nicht einen derart langen Studienurlaub gewähren dürfen, weil zu dem Zeitpunkt nicht sicher gewesen sei, ob ihr Arbeitsvertrag verlängert werden würde und die SSC nach ihrer Rückkehr aus Amerika deshalb langfristig von ihrem dort erworbenen Wissen werde profitieren können.


Hinda gab vor dem Untersuchungsausschus über angebliche Unregelmäßigkeiten bei der SSC zu Protokoll, er sei von dem damaligen Arbeitsminister Andimba Toivo ya Toivo nach der Verlängerung des Studienurlaubs einbestellt worden. Bei diesem Gespräch habe er den Eindruck gewonnen, das ya Toivo mit der verlängerten Beurlaubung unzufrieden gewesen, weil er nicht vorher über diese Maßnahme konsultiert worden sei.


Vor diesem Hintergrund hat Hinda nach eigener Aussage "enormen Druck" verspürt, in der Sache zu intervenieren und Onesmus deshalb ohne Rücksprache mit dem restlichen Vorstand aus Amerika "zurückbestellt".