Urlaub und Jagd im Erongo
Erwartungsvolle Spannung beherrscht die Frühstücksrunde am großen Farmtisch auf Okondura, einer Jagd- und Gästefarm unweit von Wilhelmstal. Eine zweite Tasse Kaffee geht gerade noch, aber dann werden alle etwas kribbelig, denn heute ist Jagdtag im namibischen Buschland. Bereits am Abend vorher haben die Jäger am Lagerfeuer ihre Jagderlebnisse ausgetauscht.
Die Büchsen werden erneut überprüft, die Munition griffbereit gelegt. Dann geht es los, mit dem Farmbakkie durch das Rivier, steile Hänge hinauf durch undurchdringlich scheinenden Busch. Ganz ruhig sitzen die Jäger auf den erhöhten Sitzen und spähen nach allen Seiten aus, ob sich Wild zeigt.
Ein kurzer Anstieg zu Fuss einen Berg hinauf eröffnet den Jägern den Blick in ein weites Tal.
Die Ferngläser werden in die Ebene gerichtet - und da stehen sie, die schönsten Kudus, 15 an der Zahl. In ihrer Mitte ein kapitaler Bulle mit gedrehtem, hohem Gehörn, den Kopf stolz erhoben. Äsend ziehen sie durch den Dickbusch, immer wieder nach den Seiten witternd, als spürten sie eine unbekannte Gefahr.
Kudus sind begehrte Trophäen Die großen, imposanten Kudus mit ihrem gewaltigen Gehörn gehören zu den begehrtesten Trophäen Namibias. Sie sind weit verbreitet, und eine gesunde Dezimierung ihres Bestandes durch gezieltes Bejagen dient dem Ausgleich des Wildbestandes auf kleinen und weitläufigen Farmen gleichermaßen.
Bis zum Mittag durchstreifen die Jäger den Busch, und nach einer ausgiebigen Pause auf der Farm geht es am späten Nachmittag erneut in die schönsten Regionen des Erongo-Gebirges. Etliche Kudu-, Oryx- und Impala-Herden wurden gesichtet, doch meist sind sie zu weit entfernt, um einen gezielten Schuss abzugeben. Es macht keinen Sinn, irgendein sich bietendes Wild zu jagen, denn das Ziel besteht in einer imposanten Trophäe.
Am Abend kehrt die vierköpfige Gruppe ans Lagerfeuer zurück, und es trübt ihre Laune kaum, dass sie heute nicht ans Ziel gelangten, da sie wissen, dass zunächst der etwaige Standort des umherziehenden Wildes ermittelt werden muss. Allein die spannende Fahrt und Pirsch sorgen für ordentlich Adrenalin. Morgen früh geht es erneut auf die Jagd, und dieses Mal wird der Wind sicher besser stehen.
Jagd nach gesetzlichen Vorgaben Okondura ist keine reine Jagd-, sondern auch Gästefarm. Doch werden niemals gleichzeitig normale Gäste mit Jägern eingeladen, denn dass es da zu Diskrepanzen kommen kann, ist vorprogrammiert. Nicht jeder, der die unberührte Natur liebt, hat Verständnis für die Jagd. "Doch eine Selektion muss sein", erklärt Gerd Liedtke, und wer mit ihm unterwegs war, sieht, was er meint. Der passionierte Berufsjäger kennt seine Farm und die darauf lebenden Tiere und weiß, welche für eine gesunde Nachkommenschaft wichtig sind. Stets leiten er oder sein Sohn Ralf die kleinen Jagdgruppen persönlich und respektieren die Vorgaben.
"Die Trophäenjagd unterliegt strengen gesetzlichen Auflagen", beschreibt der Berufsverband namibischer Jäger, "NAPHA". "Jeder Jagdgast darf nur zwei Trophäen pro Wildart jagen. Kontrolliert wird dies nicht zuletzt in Form von Genehmigungen und tierärztlichen Bescheinigungen, die für die Ausfuhr der Trophäen vorgeschrieben sind. Wie beim nachhaltigen Fischfang werden für Jagdgebiete Abschussquoten festgelegt, die auf dem Ergebnis der sorgfältig durchgeführten Wildzählungen beruhen."
Urlaub auf der GästefarmNicht ständig sind Jäger auf Okondura. Vielmehr bieten Martina und Gerd Liedtke mit ihren Söhnen Ralf und Tim sowohl Namibiern als auch Touristen aus aller Welt den idealen Ort für Entspannung und Abenteuer gleichermaßen.
"Gesunde Luft in unberührter Natur, eine herrliche Landschaft für Spaziergänge sowie Wanderungen und eine deutsch-namibische Familie, die Sie herzlich willkommen heißt", lautet ihr Motto, und bezeichnet damit eine Farm mitten im Busch, in der es in vielerlei Hinsicht noch aussieht wie in alten Zeiten. Enten, Hühner, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänse beleben die Farm. In Deutschland würde man dies sicher als "Ferien auf dem Bauernhof" anbieten.
Entsprechend beliebt ist Okondura bei Familien mit Kindern, die nicht nur Haus-, sondern auch Wildtiere in freier Natur hautnah erleben wollen. Ohne Zäune bewegen sich auf der weitläufigen, rund 20000 Hektar umfassenden Farm Bergzebras, Geparden, Leoparden, Klipspringer und Damara Dik-Diks, Springböcke und Kudus zwischen den Bergen und Tälern des Erongo-Gebirges.
Fußspuren im Flussbett Hinter dem Farmhaus verläuft ein Rivier, das zu langen Spaziergängen einlädt, und auch bei Wildfahrten erlebt man die unberührte Natur hautnah. Das typische Landschaftsbild der Erongo-Region umgibt den Wanderer mit einer abwechslungsreichen Vegetation. Durch Berge und Täler hindurch führen Trockenflüsse, in denen man die Spuren nachtaktiver Tiere findet.
Abdrücke von Leoparden oder Geparden sind oftmals am frühen Morgen im Flussbett zu sehen. Im Busch entdeckt man vielerorts Perlhühner, Papageien, Adler, Falken, Geier, Tauben und viele verschiedene Vogelarten, die sich hier heimisch fühlen.
Aussichtspunkte bieten einen herrlichen Blick über Riviere, Steppen und ausgedehnte Grasflächen. Vom Berggipfel aus betrachtet man die ursprüngliche afrikanische Welt unter sich in den Tälern und erlebt unvergleichliche Sonnenuntergänge.
Gemütliche Gästezimmer gruppieren sich um das Farmhaus, in dem am großen, runden Tisch gesunde Hausmannskost von Gästen und Farmern gemeinsam eingenommen wird. Ein Kaminzimmer steht für kühle Winterabende zur Verfügung. Eine Außenbar und ein Schwimmbad sorgen für den entsprechenden Erholungseffekt.
Was hier auf den Tisch kommt, ist "Bio": Ein großzügiger Garten liefert Gemüse, Obst und Kräuter. Fleisch und Wurst stammen von Wildtieren, die auf der Farm in ihrer natürlichen Umgebung leben.
Klassische Rollenaufteilung Gerd und Martina Liedtke mit ihren Söhnen Ralf und Tim sind Farmer mit Herz und Seele. Entsprechend gibt es eine klassische Rollaufteilung, bei der die Männer für die Bestellung der Farm sowie die Jagd verantwortlich sind, während die Famersfrau sich um Haus, Garten, Gäste und Administratives kümmert. "Dieses System hat sich Jahrzehnte lang gut bewährt", erklärt Gerd Liedtke, "und es ist eine immense Erleichterung, zu wissen, dass auch zu Hause auf der Farm alles bestens läuft, während ich oft über mehrere Tage hinweg unterwegs bin."
Die Büchsen werden erneut überprüft, die Munition griffbereit gelegt. Dann geht es los, mit dem Farmbakkie durch das Rivier, steile Hänge hinauf durch undurchdringlich scheinenden Busch. Ganz ruhig sitzen die Jäger auf den erhöhten Sitzen und spähen nach allen Seiten aus, ob sich Wild zeigt.
Ein kurzer Anstieg zu Fuss einen Berg hinauf eröffnet den Jägern den Blick in ein weites Tal.
Die Ferngläser werden in die Ebene gerichtet - und da stehen sie, die schönsten Kudus, 15 an der Zahl. In ihrer Mitte ein kapitaler Bulle mit gedrehtem, hohem Gehörn, den Kopf stolz erhoben. Äsend ziehen sie durch den Dickbusch, immer wieder nach den Seiten witternd, als spürten sie eine unbekannte Gefahr.
Kudus sind begehrte Trophäen Die großen, imposanten Kudus mit ihrem gewaltigen Gehörn gehören zu den begehrtesten Trophäen Namibias. Sie sind weit verbreitet, und eine gesunde Dezimierung ihres Bestandes durch gezieltes Bejagen dient dem Ausgleich des Wildbestandes auf kleinen und weitläufigen Farmen gleichermaßen.
Bis zum Mittag durchstreifen die Jäger den Busch, und nach einer ausgiebigen Pause auf der Farm geht es am späten Nachmittag erneut in die schönsten Regionen des Erongo-Gebirges. Etliche Kudu-, Oryx- und Impala-Herden wurden gesichtet, doch meist sind sie zu weit entfernt, um einen gezielten Schuss abzugeben. Es macht keinen Sinn, irgendein sich bietendes Wild zu jagen, denn das Ziel besteht in einer imposanten Trophäe.
Am Abend kehrt die vierköpfige Gruppe ans Lagerfeuer zurück, und es trübt ihre Laune kaum, dass sie heute nicht ans Ziel gelangten, da sie wissen, dass zunächst der etwaige Standort des umherziehenden Wildes ermittelt werden muss. Allein die spannende Fahrt und Pirsch sorgen für ordentlich Adrenalin. Morgen früh geht es erneut auf die Jagd, und dieses Mal wird der Wind sicher besser stehen.
Jagd nach gesetzlichen Vorgaben Okondura ist keine reine Jagd-, sondern auch Gästefarm. Doch werden niemals gleichzeitig normale Gäste mit Jägern eingeladen, denn dass es da zu Diskrepanzen kommen kann, ist vorprogrammiert. Nicht jeder, der die unberührte Natur liebt, hat Verständnis für die Jagd. "Doch eine Selektion muss sein", erklärt Gerd Liedtke, und wer mit ihm unterwegs war, sieht, was er meint. Der passionierte Berufsjäger kennt seine Farm und die darauf lebenden Tiere und weiß, welche für eine gesunde Nachkommenschaft wichtig sind. Stets leiten er oder sein Sohn Ralf die kleinen Jagdgruppen persönlich und respektieren die Vorgaben.
"Die Trophäenjagd unterliegt strengen gesetzlichen Auflagen", beschreibt der Berufsverband namibischer Jäger, "NAPHA". "Jeder Jagdgast darf nur zwei Trophäen pro Wildart jagen. Kontrolliert wird dies nicht zuletzt in Form von Genehmigungen und tierärztlichen Bescheinigungen, die für die Ausfuhr der Trophäen vorgeschrieben sind. Wie beim nachhaltigen Fischfang werden für Jagdgebiete Abschussquoten festgelegt, die auf dem Ergebnis der sorgfältig durchgeführten Wildzählungen beruhen."
Urlaub auf der GästefarmNicht ständig sind Jäger auf Okondura. Vielmehr bieten Martina und Gerd Liedtke mit ihren Söhnen Ralf und Tim sowohl Namibiern als auch Touristen aus aller Welt den idealen Ort für Entspannung und Abenteuer gleichermaßen.
"Gesunde Luft in unberührter Natur, eine herrliche Landschaft für Spaziergänge sowie Wanderungen und eine deutsch-namibische Familie, die Sie herzlich willkommen heißt", lautet ihr Motto, und bezeichnet damit eine Farm mitten im Busch, in der es in vielerlei Hinsicht noch aussieht wie in alten Zeiten. Enten, Hühner, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänse beleben die Farm. In Deutschland würde man dies sicher als "Ferien auf dem Bauernhof" anbieten.
Entsprechend beliebt ist Okondura bei Familien mit Kindern, die nicht nur Haus-, sondern auch Wildtiere in freier Natur hautnah erleben wollen. Ohne Zäune bewegen sich auf der weitläufigen, rund 20000 Hektar umfassenden Farm Bergzebras, Geparden, Leoparden, Klipspringer und Damara Dik-Diks, Springböcke und Kudus zwischen den Bergen und Tälern des Erongo-Gebirges.
Fußspuren im Flussbett Hinter dem Farmhaus verläuft ein Rivier, das zu langen Spaziergängen einlädt, und auch bei Wildfahrten erlebt man die unberührte Natur hautnah. Das typische Landschaftsbild der Erongo-Region umgibt den Wanderer mit einer abwechslungsreichen Vegetation. Durch Berge und Täler hindurch führen Trockenflüsse, in denen man die Spuren nachtaktiver Tiere findet.
Abdrücke von Leoparden oder Geparden sind oftmals am frühen Morgen im Flussbett zu sehen. Im Busch entdeckt man vielerorts Perlhühner, Papageien, Adler, Falken, Geier, Tauben und viele verschiedene Vogelarten, die sich hier heimisch fühlen.
Aussichtspunkte bieten einen herrlichen Blick über Riviere, Steppen und ausgedehnte Grasflächen. Vom Berggipfel aus betrachtet man die ursprüngliche afrikanische Welt unter sich in den Tälern und erlebt unvergleichliche Sonnenuntergänge.
Gemütliche Gästezimmer gruppieren sich um das Farmhaus, in dem am großen, runden Tisch gesunde Hausmannskost von Gästen und Farmern gemeinsam eingenommen wird. Ein Kaminzimmer steht für kühle Winterabende zur Verfügung. Eine Außenbar und ein Schwimmbad sorgen für den entsprechenden Erholungseffekt.
Was hier auf den Tisch kommt, ist "Bio": Ein großzügiger Garten liefert Gemüse, Obst und Kräuter. Fleisch und Wurst stammen von Wildtieren, die auf der Farm in ihrer natürlichen Umgebung leben.
Klassische Rollenaufteilung Gerd und Martina Liedtke mit ihren Söhnen Ralf und Tim sind Farmer mit Herz und Seele. Entsprechend gibt es eine klassische Rollaufteilung, bei der die Männer für die Bestellung der Farm sowie die Jagd verantwortlich sind, während die Famersfrau sich um Haus, Garten, Gäste und Administratives kümmert. "Dieses System hat sich Jahrzehnte lang gut bewährt", erklärt Gerd Liedtke, "und es ist eine immense Erleichterung, zu wissen, dass auch zu Hause auf der Farm alles bestens läuft, während ich oft über mehrere Tage hinweg unterwegs bin."
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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