US-Zahnarzt tötet Löwen Cecil
Von Deutsche Presse-Agentur, dpa / Harare
Ein amerikanischer Jäger hat in Simbabwe einen bekannten Löwen namens Cecil getötet und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der 13 Jahre alte Löwe mit der schwarzen Mähne galt als ein Wahrzeichen des Hwange-Nationalparks im Nordwesten des afrikanischen Landes in der Nähe der Victoriafälle. Zwei mutmaßliche örtliche Helfer des Jägers wurden festgenommen. Zuvor hatte es geheißen, dass ein Spanier das Tier getötet habe.
Der Jäger nutzte offenbar einen perfiden Trick, um den Löwen aus dem Nationalpark zu locken. Der im US-Staat Minnesota lebende Zahnarzt Walter Palmer habe ein totes Tier an ein Auto gebunden, teilte der Vorsitzende der Umweltorganisation Zimbabwe Conservation Task Force (ZCTF), Johnny Rodrigues, mit. Mit einem anderen Jäger habe er die Raubkatze so aus dem Park gelockt. Außerhalb des Parks ist die Jagd mit den entsprechenden Genehmigungen legal.
Palmer habe dann mit Pfeil und Bogen auf Cecil geschossen, das Tier aber nicht erlegt. Erst 40 Stunden nach der nächtlichen Aktion hätten die Jäger den Löwen entdeckt und erschossen. Anschließend hätten sie ihn gehäutet und geköpft. Zudem hätten sie vergeblich versucht, sein mit einem GPS-Sender versehenes Halsband zu zerstören, das Forscher des von der Oxford-Universität unterstützten Projekts Hwange Lion Research ihm angelegt hatten.
Palmer bekannte sich zu der Tötung des Löwen, die sich bereits Anfang Juli zutrug aber erst Anfang der Woche bekannt wurde, und bat um Entschuldigung. „Ich hatte keine Ahnung, dass der Löwe ein bekannter, lokaler Liebling war, ein Halsband trug und bis zum Ende der Jagd Teil einer Studie war“, schrieb er laut einem Bericht der Zeitung „Star Tribune“. „Meiner Kenntnis nach war alles an dieser Reise legal und wurde ordnungsgemäß gehandhabt und durchgeführt.“ Er habe professionelle Jäger beauftragt und alle nötigen Genehmigungen besorgt. Die Behörden in Simbabwe oder den USA hätten ihn noch nicht kontaktiert.
Ein örtlicher Jäger, der Palmer half, und der Besitzer des Grundstücks, auf dessen Land das Tier getötet wurde, müssen sich wegen Verdachts auf Wilderei vor Gericht verantworten. Auch nach Palmer, der umgerechnet rund 45000 Euro für die Löwenjagd bezahlt haben soll, wird Berichten zufolge gesucht.
Die Löwenjagd ist mit entsprechenden Genehmigungen in mehreren Ländern des südlichen Afrikas in geringem Maße erlaubt. Befürwortern zufolge helfen die Einnahmen aus der Jagd, Schutzmaßnahmen vor Wilderei und den Artenschutz allgemein zu finanzieren. Gegner sehen in der Trophäenjagd jedoch ein perfides Hobby, das Tierbestände dezimiert sowie Korruption und illegalen Handel fördert.
Rund 130000 Menschen unterzeichneten nach Cecils Tod eine an Simbabwes Präsidenten Robert Mugabe gerichtete Petition, Genehmigungen zur Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere zu stoppen.
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Allgemeine Zeitung
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