Loading svg Please wait while we translate the article
USA spenden für Erhalt von Felszeichnungen
USA spenden für Erhalt von Felszeichnungen

USA spenden für Erhalt von Felszeichnungen

Einen "kleinen Anfang für eine große Aufgabe", nennt Professor Volker Gretschel ein Projekt zur Dokumentation und zum Erhalt der kürzlich entdeckten Felszeichnungen am Granite Kop im Khorixas-Bezirk. Der Dekan der Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften an der Universität von Namibia hat in der vergangenen Woche eine Spende der US-Botschaft für dieses Projekt entgegen genommen.

Windhoek - Im Oktober 2004 entdeckte eine Entwicklungshilfe-Organisation im Khorixas-Bezirk Felszeichnungen, von deren Existenz kein Archäologe gewusst hatte. Der Fund geschah durch puren Zufall: Nacobta, die Namibia Based Tourism Association, hatte dem Hegegebiet Doro! Nawas bei der Entwicklung eines Campingplatzes geholfen. Nur 30 Meter abseits der Schotterstraße zwischen Brandberg und Twyfelfontein stießen die Nacobta-Helfer und Mitglieder des Hegegebietes auf das kleine Wunder: jahrhunderte alte Buschmannzeichnungen auf den Felsen eines Granithügels, an dessen Füßen der Campingplatz entstehen sollte. Inzwischen steht fest: Beim so genannten Granite Kop gibt es rund 300 Felszeichnungen, und er ist eine Fundgrube für archäologische Artefakte.

Die Geschichtsfakultät der Universität von Namibia (UNAM) will diesen Fund nun wissenschaftlich erfassen - mit Hilfe der US-Botschaft. Im Rahmen des "Ambassador's Fund for Cultural Preservation" haben die USA 7000 US-Dollar (rund 42000 Namibia-Dollar) gespendet. Das Geld soll für ein knapp neunmonatiges Studentenprojekt unter der Leitung von Archäologe und UNAM-Dozent Gwasira Goodman verwendet werden.

In den kommenden Wochen reist Goodman mit 15 UNAM-Studenten zum Granite Kop. Es soll eine interdisziplinäre Feldstudie werden, an der sowohl Archäologie-Studenten als auch Lernende aus den Bereichen Geographie, Tourismus und Kunstgeschichte teilnehmen. Die Studenten sollen mit altansässigen Mitgliedern des Doro! Nawas Hegegebietes sprechen; aus den Interviews soll eine Dokumentation mündlich überlieferter Geschichte aus dieser Region entstehen. In der ersten Projektphase werden die Felszeichnungen besichtigt und oberflächlich erfasst. Während einer zweiten Exkursion an Ostern 2006 sollen dann Ausgrabungen getätigt werden sowie eine Datenbank aller Felsmalereien erstellt werden. Die Studenten sollen lernen, wie man archäologische Funde identifiziert, dokumentiert und analysiert und auch Einblick in die Laborarbeit bekommen.

Goodman sieht dies als einmalige Chance für die Studenten, das an der Uni theoretisch erlernte Wissen in die Praxis umzusetzen. Die Resultate des Projektes will die Universität veröffentlichen, voraussichtlich im südafrikanischen Journal of Field Archeology. Zudem ist für die Schlussphase des Projektes im May 2006 ein Seminar zu diesem Thema an der UNAM geplant.

Es ist das dritte Jahr in Folge, dass der Ambassador's Fund for Cultural Preservation Gelder für den Erhalt der Kultur in Namibia spendet. Im vergangenen Jahr erhielt das namibische Nationalmuseum über 100000 Namibia-Dollar. Das Museum konnte damit seine Archive und Lagerräume ausbauen und mit Klimaanlagen ausstatten. Des Weiteren produzierte es eine CD-Rom über die Felsgravuren und -zeichnungen von Twyfelfontein und Brandberg, die nun landesweit im Schulunterricht verwendet werden soll. Ein drittes Projekt bestand darin, einheimische Touristenführer auszubilden und speziell auf die Sensibilität der historischen Felsmalereien aufmerksam zu machen.

Im Jahr 2003 hatten die USA 15000 US-Dollar an die Museenvereinigung Namibias vergeben. Ein Büchlein mit dem Titel "Basic Guide for Namibian Museums" wurde daraufhin gedruckt, und die Museen konnten Personal schulen.

Der Ambassador's Fund for Cultural Preservation wurde 2001 durch den amerikanischen Kongress ins Leben gerufen. Ziel des Fonds ist, Museen in Dritte-Welt-Ländern zu unterstützen und deren Kulturerbe zu erhalten. Seit seiner Gründung hat der Fonds 292 Projekte in 106 Ländern unterstützt. In diesem Jahr wurde die Gesamtförderung auf 2,5 Millionen US-Dollar erhöht. Andere Projekte, die davon profitieren, sind islamische Monumente in Turkmenistan wie der Ak-Saray-Ding Turm und das Sultan Takesh Mausoleum, das kürzlich in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen wurde. Auch die Restauration historischer süd-arabischer Texte auf Holz in Yemen oder einer Manuskriptkollektion aus dem ottomanischen Reich im Kosovo finanziert der Fonds. Auf der indonesischen Insel Nias sollen vom Tsunami zerstörte Häuser in historischem Baustil wieder aufgebaut, in Afghanistan das historische Stadtzentrum von Kabul umfassend dokumentiert werden. In Kenia und Honduras wird, wie hier in Namibia, in Projekte zum Erhalt historischer Felsmalereien investiert.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!