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Utonis Worte brennen auf Messers Schneide

Eberhard Hofmann
Hat Comräd Omukwaniilwa Utoni Nujoma wirklich ins Fettnäppl getreten? Jesslaik, ham die Jungtürken den geplagten Oministeli für Landreform jetzt in die Dog-Box gesteckt, weil der vor dem südafrikanischen Sender eNCA frei - freie Meinungsäußerung! - vor über geeignete und ungeeignete Neusiedler gesprochen hat? Mit einer - was uns als spontan vorkommt - Äußerung hat Oministeli in manchen Medien, bei der Opposition, im Internet und bei seinem strittigen Ex-Vize-Minister !Gôahesab Bernadus Swartbooi einen Schitt-Sturm losgetreten. Hätt´ Comräd Utoni nich den Schutz des Kabinetts als gekürter Oministeli und trüge er als Sohn des Gründungspräsidenten nich den Nachnamen Nujoma, könnt´s ihm schlecht ergehen. Womit hat sich Utoni denn nun in die Piekers gesetzt - wir ham hier keine Nesseln? Zur Landfrage und Bodennutzung hat der Sender den Utoni wie folgt zitiert: „Du kannst eine Person aus einer informellen Siedlung (Steinbock: Squatter) nicht dort (auf einer Neusiedlerfarm) ansiedeln und hoffen, dass sie erfolgreich farmt. Wir möchten Leute ansiedeln, die einen wesentlichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leisten.“ Daher erhielten lediglich Leute der Mittel-Klasse und Unternehmer gratis Boden der Landreform. Die Regierung übertrage keinen Boden an Squatter oder „arme Leut“, weil diese keine „teure Farm“ bewirtschaften könnten.

Mit der Aussage hat er ins Wespennetz gestochen. Steht doch in den Weiß- und sonstigen Programmschriften zur Landreform, dass mit der Umverteilung von Grund und Boden an landlose, landhungrige Namibier die Armut bekämpft werden soll. Ergo, also sollten zuerst Arme, die laut Bibel immer unter uns sein werden, das erste Anrecht auf verschenktes Land haben. Dieser Ansatz wurde schon öfter zitiert, wenn Utonis Ministerium legal aufgekauften Boden zum Beispiel an eine Staatssekretärin oder an die Juristin und Witwe der Nationalikone Herman Andimba Toivo ja Toivo verschenkt. Von Armutsbekämpfung kann bei diesen Wohlhabenden sowahrachtach keine Rede sein. Solche und noch andere wohlsituierte Empfänger von Staatsboden brauchen mos keinen Farmbetrieb zu ihrer Existenzsicherung, bzw. sie lassen den Boden von anderen bewirtschaften. Oder die Farm wird an aktive Farmer verpachtet und allenfalls für Wochenendfarmerei oder Wochenendausflüge genutzt.

Der Widerspruch mit der Zuteilung etlicher Farmen oder Teilfarmen an bereits Privilegierte is ein Aspekt. Utoni Nujomas Vorbehalt bei der Zuteilung von Grund und Boden an Squatter oder sogenannte Arme is ´n anderer. Was Oministeli Utoni vom Ressort Landreform nämlich gesagt hat, is genau das, was die Spatzen bleddy-well Jahr für Jahr von den Dächern pfeifen, was die Landwirtschaftsexperten wiederholt belegen, was einige Minister und sogar Omupräsidente II gelegentlich loswerden, was die Stiftung für Wüstenforschung (Gobabeb) und was sogar die Universität von Namibia in Fallstudien detailliert dokumentiert hat, um von den Binsenweisheits-Erkenntnissen der Namibischen Landwirtschaftsunion, NLU, ganz schweigen …

Also was isses, was er gesagt hat? Ganz oben steht´s ja schon. Aber mit anderen Worten, overgezet synde: Ein kommerzieller, tragfähiger, produktiver Farmbetrieb is im Umfang wie ´n größeres Handels- oder Fabrikunternehmen. Es erfordert angewandte Fachkenntnis, Erfahrung, Steh- und Planungsvermögen, Investition und vieles mehr, was ein Bewohner der Squattersiedlung ohne Veranlagung, gezielte Einweisung, Ausbildung und Fördermittel nich aus dem Ärmel schütteln kann. Bei falscher Landvergabe nagen die Empfänger am Hungertuch. Comräd Utoni Nujoma is berufsmäßig zu dieser realistischen Einsicht gekommen, die bei Populisten, Schreihälsen und Schaumschlägern aus Wolkenkuckucksheim net nich erwünscht is.

Dafür bezieht er jetzt verbale Prügel. Als Politiker sollt´ er die aushalten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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