Verbrannte Erde
Das neue Arbeitsgesetz sowie die Dauerbrenner Affirmative Action und Streikaufrufe der Gewerkschaften haben uns und Namibias Ökonomie im abgelaufenen Jahr immer wieder beschäftigt. Währenddessen haben die Chinesen ihren Fuß immer tiefer in die Tür des hiesigen Marktes gesteckt. Das blieb zunächst nahezu unbemerkt oder unausgesprochen, weil es mit Billigung der Regierung geschah und von dieser zum Beispiel durch Vergabe von lukrativen Aufträgen noch gefördert wurde. Doch jetzt werden die Stimmen lauter, denn die Konsequenzen sind nicht mehr zu übersehen: Namibias Ökonomie leidet unter dem Einfluss aus dem Reich der Mitte.
Mit unfairen Methoden hebeln die Chinesen den Wettbewerb und damit das Bündnis aller Sozialpartner der Ökonomie aus. Sie unterbieten nicht nur marktübliche Preise, vor allem im Baugewerbe, sondern auch übliche (Mindest-)Löhne. Verantwortung für Arbeitnehmer und das Land, in dem sie agieren, zeigen sie nicht. Es werden keine Beiträge für Krankenkassen- und Rentenversicherung gezahlt, Affirmative-Action-Bestimmungen werden ignoriert und ständige Niederlassungen in dem Gastland, die auf Ernsthaftigkeit und Verantwortung hindeuten würden, sind eine Seltenheit. Das Interesse der Chinesen ist nur von kurzer Dauer: Sie schöpfen so viel wie möglich vom Markt ab - bis dieser erschöpft und ausgesaugt ist. Sie hinterlassen verbrannte Erde, denn die langfristigen Folgen tragen wir: Anstieg der Arbeitslosigkeit, Häufung von Firmenbankrotten und zunehmende Steuerausfälle.
Es ist schon paradox: Vor wenigen Wochen noch hat sich Namibias Regierung angesichts des Abschlusses eines neuen Handelsabkommens (EPA) mit der Europäischen Union übermäßig gewunden und die Unterzeichnung hinausgezögert - bis entsprechende Zugeständnisse aus Europa kamen. Hauptgrund für die Verweigerungshaltung war der Anspruch auf den Schutz der heimischen Wirtschaft. Auf der einen Seite will sich Namibia gegen Fremdeinflüsse schützen, lässt aber gleichzeitig zu, dass die Chinesen vor unseren Augen dem heimischen Mittelstand den Boden unter Füßen wegziehen. Vielleicht müssen die Politiker erst zusehen, wie alles in Scherben fällt, bis sie die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Doch dann kann es schon zu spät sein. Denn wenn Kapital, Geschäftsbeziehungen und Vertrauen einmal ausgelöscht wurden, ist die Reaktivierung einer am Boden zerstörten Branche sehr schwierig und langwierig, wenn nicht gar unmöglich.
Ob des Einflusses der Chinesen auf Namibias Ökonomie haben jüngst auch schon Gewerkschafter Alarm geschlagen, und die Vergabe von lukrativen (staatlichen) Aufträgen hat mindestens einmal das Gericht beschäftigt. Die Industrie- und Handelskammer (NCCI), welche die Situation ebenfalls kritisiert, will nun eine Kommission zur Untersuchung der Folgen einsetzen. Sobald gesicherte Zahlen vorliegen, sollten die Argumente für Handlungsbedarf lauter und stärker werden.
Mit unfairen Methoden hebeln die Chinesen den Wettbewerb und damit das Bündnis aller Sozialpartner der Ökonomie aus. Sie unterbieten nicht nur marktübliche Preise, vor allem im Baugewerbe, sondern auch übliche (Mindest-)Löhne. Verantwortung für Arbeitnehmer und das Land, in dem sie agieren, zeigen sie nicht. Es werden keine Beiträge für Krankenkassen- und Rentenversicherung gezahlt, Affirmative-Action-Bestimmungen werden ignoriert und ständige Niederlassungen in dem Gastland, die auf Ernsthaftigkeit und Verantwortung hindeuten würden, sind eine Seltenheit. Das Interesse der Chinesen ist nur von kurzer Dauer: Sie schöpfen so viel wie möglich vom Markt ab - bis dieser erschöpft und ausgesaugt ist. Sie hinterlassen verbrannte Erde, denn die langfristigen Folgen tragen wir: Anstieg der Arbeitslosigkeit, Häufung von Firmenbankrotten und zunehmende Steuerausfälle.
Es ist schon paradox: Vor wenigen Wochen noch hat sich Namibias Regierung angesichts des Abschlusses eines neuen Handelsabkommens (EPA) mit der Europäischen Union übermäßig gewunden und die Unterzeichnung hinausgezögert - bis entsprechende Zugeständnisse aus Europa kamen. Hauptgrund für die Verweigerungshaltung war der Anspruch auf den Schutz der heimischen Wirtschaft. Auf der einen Seite will sich Namibia gegen Fremdeinflüsse schützen, lässt aber gleichzeitig zu, dass die Chinesen vor unseren Augen dem heimischen Mittelstand den Boden unter Füßen wegziehen. Vielleicht müssen die Politiker erst zusehen, wie alles in Scherben fällt, bis sie die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Doch dann kann es schon zu spät sein. Denn wenn Kapital, Geschäftsbeziehungen und Vertrauen einmal ausgelöscht wurden, ist die Reaktivierung einer am Boden zerstörten Branche sehr schwierig und langwierig, wenn nicht gar unmöglich.
Ob des Einflusses der Chinesen auf Namibias Ökonomie haben jüngst auch schon Gewerkschafter Alarm geschlagen, und die Vergabe von lukrativen (staatlichen) Aufträgen hat mindestens einmal das Gericht beschäftigt. Die Industrie- und Handelskammer (NCCI), welche die Situation ebenfalls kritisiert, will nun eine Kommission zur Untersuchung der Folgen einsetzen. Sobald gesicherte Zahlen vorliegen, sollten die Argumente für Handlungsbedarf lauter und stärker werden.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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