Verdachtsfälle auf Nachbarinsel
Pinguin-Massensterben hält an – 500 Tiere sind bereits verendet
Von Erwin Leuschner, Lüderitzbucht
Offiziell sind es 345 Pinguin-Kadaver, die bis dato auf der Halifax-Insel bei Lüderitzbucht eingesammelt und verbrannt worden sind. „Die Dunkelziffer liegt aber deutlich höher. Wir gehen von mehr als 500 Tieren mit Küken und Brutpaaren aus, die an der Vogelgrippe verendet sind“, sagte die Biologin und Pinguinexpertin Dr. Jessica Kemper gestern im Gespräch mit der AZ.
Laut Dr. Kemper gibt es zudem noch eine weitere Schreckensmeldung: Inzwischen gebe es auch Verdachtsfälle auf der Insel Ichaboe. Ob die Tiere dort tatsächlich mit dem Vogelgrippe-Erregers H5N8 infiziert sind, konnte die Expertin jedoch noch nicht sagen. „Das Schlimme an der Sache ist, dass unser mühsamer Einsatz über viele Jahre, die Pinguin-Population zu erhalten, nun innerhalb kürzester Zeit nichtig gemacht wird und wir nichts dagegen unternehmen können“, sagte sie weiter.
Das Zentrale Veterinärlabor hatte Mitte des Monats bestätigt, dass der Auslöser für das Massensterben der Tiere die Vogelgrippe ist. Dabei werde ausgegangen, dass das Virus aus dem Kap/Südafrika stammt (AZ berichtete). Am Ende der Erklärung hieß es außerdem, dass eine Impfung in Namibia nicht erlaubt sei. „Auch wenn ein Pinguin das Virus überlebt, stellt er offenbar eine Ansteckungsquelle für weitere Tiere dar“, erklärte Dr. Kemper.
Ein weiterer Herd für das Virus sei zudem ein Schlammfleck, der sich am südlichen Ende der Halifax-Insel befinde – hier sei die sogenannte Kolonie zwei zu Hause, die den Großteil der betroffenen Pinguine ausmache. Diese Tiere würden stets durch den Schlamm ins Meer oder auf die Insel watscheln und damit den Erreger streuen.
Am Montag habe Personal des Fischereiministeriums diesen Flecken mit Salz bedeckt, da das Virus offenbar in einem Umfeld mit hohem Salzgehalt nicht überleben könne. „Hoffentlich wird sich die Infektionsrate damit reduzieren“, sagte Dr. Kemper weiter. Noch am gleichen Tag seien 20 verendete, erwachsene Pinguine sowie einige Küken eingesammelt und verbrannt worden.
Die ersten verendeten Brillenpinguine auf der Halifax-Insel waren im Dezember 2018 vorgefunden worden. Laut offizieller Angabe des Fischereiministeriums haben auf der Insel rund 2500 Pinguine gelebt, der aktuelle namibische Pinguin-Bestand wurde auf insgesamt 26000 Tiere geschätzt – diese stellt einen Bruchteil des Bestandes dar, den es vor einem Jahrhundert auf den vier Inseln, Halifax, Ichaboe, Mercury und Possession, gegeben hat.
Wissenschaftler sind zudem besorgt, dass sich die Infektion auf andere Vogelarten überträgt, insbesondere weil es auf der Insel Ichaboe eines der größten Kaptölpel-Populationen in Namibia gibt, derweil auf der Insel Mercury die größte Küstenkormoran-Population lebt.
Offiziell sind es 345 Pinguin-Kadaver, die bis dato auf der Halifax-Insel bei Lüderitzbucht eingesammelt und verbrannt worden sind. „Die Dunkelziffer liegt aber deutlich höher. Wir gehen von mehr als 500 Tieren mit Küken und Brutpaaren aus, die an der Vogelgrippe verendet sind“, sagte die Biologin und Pinguinexpertin Dr. Jessica Kemper gestern im Gespräch mit der AZ.
Laut Dr. Kemper gibt es zudem noch eine weitere Schreckensmeldung: Inzwischen gebe es auch Verdachtsfälle auf der Insel Ichaboe. Ob die Tiere dort tatsächlich mit dem Vogelgrippe-Erregers H5N8 infiziert sind, konnte die Expertin jedoch noch nicht sagen. „Das Schlimme an der Sache ist, dass unser mühsamer Einsatz über viele Jahre, die Pinguin-Population zu erhalten, nun innerhalb kürzester Zeit nichtig gemacht wird und wir nichts dagegen unternehmen können“, sagte sie weiter.
Das Zentrale Veterinärlabor hatte Mitte des Monats bestätigt, dass der Auslöser für das Massensterben der Tiere die Vogelgrippe ist. Dabei werde ausgegangen, dass das Virus aus dem Kap/Südafrika stammt (AZ berichtete). Am Ende der Erklärung hieß es außerdem, dass eine Impfung in Namibia nicht erlaubt sei. „Auch wenn ein Pinguin das Virus überlebt, stellt er offenbar eine Ansteckungsquelle für weitere Tiere dar“, erklärte Dr. Kemper.
Ein weiterer Herd für das Virus sei zudem ein Schlammfleck, der sich am südlichen Ende der Halifax-Insel befinde – hier sei die sogenannte Kolonie zwei zu Hause, die den Großteil der betroffenen Pinguine ausmache. Diese Tiere würden stets durch den Schlamm ins Meer oder auf die Insel watscheln und damit den Erreger streuen.
Am Montag habe Personal des Fischereiministeriums diesen Flecken mit Salz bedeckt, da das Virus offenbar in einem Umfeld mit hohem Salzgehalt nicht überleben könne. „Hoffentlich wird sich die Infektionsrate damit reduzieren“, sagte Dr. Kemper weiter. Noch am gleichen Tag seien 20 verendete, erwachsene Pinguine sowie einige Küken eingesammelt und verbrannt worden.
Die ersten verendeten Brillenpinguine auf der Halifax-Insel waren im Dezember 2018 vorgefunden worden. Laut offizieller Angabe des Fischereiministeriums haben auf der Insel rund 2500 Pinguine gelebt, der aktuelle namibische Pinguin-Bestand wurde auf insgesamt 26000 Tiere geschätzt – diese stellt einen Bruchteil des Bestandes dar, den es vor einem Jahrhundert auf den vier Inseln, Halifax, Ichaboe, Mercury und Possession, gegeben hat.
Wissenschaftler sind zudem besorgt, dass sich die Infektion auf andere Vogelarten überträgt, insbesondere weil es auf der Insel Ichaboe eines der größten Kaptölpel-Populationen in Namibia gibt, derweil auf der Insel Mercury die größte Küstenkormoran-Population lebt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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